Hirschrott (Hierzdell). Siehe auch Einruhr, Erkensruhr, Pleushütte (erstmalig erwähnt 1531) und Dreiborn (ab 1334 erwähnt)
Geschichte von Hirschrott. Chronik von Hirschrott (ab wann erwähnt?)
Hirschrott in der Eifel liegt in der Verlängerung des Dorfes Erkensruhr. Laut Verkehrsschilder kann man eigentlich keine Rundfahrt mit Fahrzeugen durch das kleine Dorf Hirschrott machen. Sieht man sich aber als "Anlieger" gibt es eine aspahltierte Strasse in der halben Höhe um das Tal der Erkensruhr.
Auf dem Gierberg im Tal der Erkensruhr kommen die Flurnamen Hierzdell (Tal der Hirsche) und Hierzchessief (Tal der kleinen Hirsche) vor.
1304
Eine Flur zwischen Dreiborn und Erkensruhr heißt "Op Düfelsdall (am Teufelstal)". Vermutlich deswegen, weil man dort wegbleiben sollte.
1400-1500 ca.
Einruhr gehört zur Pfarre Olef.
Die Herren von Dreiborn, Schleiden und Monschau schoben in das Erkensruhrtal ihnen nicht genehme Menschen ab. Wie die Wiedertäufer, die zu dieser Zeit auch in Einruhr waren und dort eine vorübergegehnde Bleibe hatten. Mit ihrem "Prüngel" (das, was sie auf der Flucht tragen konnten) liessen sich dort am "Prüngelbach" = "Erkensruhr" nieder. Wüstebach und Püngelbach bilden Erkensruhr.
Die Holzmeiler und Hütten und späteren Hofstätten an der Erkensruhr blieben bis Anfang 1800 namenslos.
1539 Wiedertäufer ins "Verbannungstal" Erkensruhr geflüchtet
In den Höhendörfern des Dreiborner Landes brach eine Rebellion aus. Da die Wiedertäufer dem Burgherrn von Dreiborn und dem Pastor in Olef den Gehorsam verweigerten, forderte der Herzog von Jülich die Todesstrafe. Das Gericht in Dreiborn aber wies die Wiedertäufer aus. Diese flüchteten in das unwegsame und "verbandte Gebiet" des Erkensrurtales wo sowieso keiner hinwollte..
Von Hirschrott nach Dreiborn sind es ca. 6 km.
1803 Erkensruhrtal als "Verbannungsort" gemieden
In der französischen Tranchot- und von Müffling-Karte wird die Erkensruhr noch als "Orkusrur" bezeichnet. Laut Gebrüder Grimm in der "Deutschen Mythologie" weißt "Orkus" auf das Totenreich hin. Für die Heiden und Christen war das Totenreich der Himmel. Daher wurde das Erkensruhrtal als "Verbannungsort" bis in diese Zeit gemieden.
1877 Karoline Dardenne wird in Hirschrott geboren.
Foto vor 1910. Sicher eines der ältesten Fotos von einem in Hirschrott geborenen Menschen.
Karoline und Leonard Förster mit Familie. Foto vor 1910. Archiv Walter Gombert .
Sitzend: Foerster, Leonard verh. mit Karoline Förster (geb. Karoline Dardenne am 1877.02.18 in Hirschrott. Gest. 09.07.1971 in Hammer).
Stehend : Links Tochter Anna Maria Förster (verh. Anna Maria Arnolds, verw. Anna Maria Offermann). Katharina Förster (verheiratete Katharina Huck mit Karl Huck). Karl Küpper (aus Eicherscheid mit Schnäuzer) verh. mit Josefine Förster. Agnes Förster (verh. Agnes Schöller (wohnte später in Heimbach))
Leonard Förster . Rechts Karoline Förster (geb. Dardenne in Hirschrott). Fotos vor.1910. Archiv Walter Gombert
Sohn von Joannes Paulus Förster und Anna Maria Dederichs
Leonard Förster (71 Jahre)
Sohn von ?
Geb. 04.11.1839 in ??. Gest. 08.06.1910 in Hammer. Ackerer. 1906 hat Leonard Förster mit 67 Jahren im Haus 03 in Hammer gewohnt.
Verheiratet am 18.02.1877 in Dedenborn mit Karoline Dardenne (Geb. ??.??.185? ca. in Hirschrott. Gest. 19.09.1913 in Hammer)
Tochter von ?
1972 Hirschrott und Einruhr gehörte zum Kreis Schleiden (Gemeinde Dreiborn)
Bis 1972 gehörte Hirschrott und Einruhr zum Kreis Schleiden (Gemeinde Dreiborn). Erkensruhr/Dedenborn zum damaligen Kreis Monschau.
31.12.2007 Einwohner in Hirschrott
Hauptwohnung: 33
Nebenwohnung: 8
Gesamt: 41 Menschen
04.08.2008
Wir machen ein "Tourchen" durch Hirschrott.
Dabei fallen mir auf:
Pension Breuer. Gasthaus Waldstube. Hotel- Cafe - Restaurant "Zum weißen Stein". Ein "Saddleshop-Aachen. Western und Freizeitreiter Equipment.
20.01.2009 Steinrätsel gelöst
Fotos: Klaus Heidtmann. Links der Markstein aus Hammer. Rechts ein analoger in Hirschrott.
B.T. ist vor einigen Jahren über einen Stein in Hammer gestolpert. Dieser lag quasi auf alten dem Weg schon fast unter der Oberfläche, der vorher vor der Brücke in Hammer Richtung Widdau nach rechts zur früheren Holzbrücke führte. Leider konnte ich das Rätsel der Herkunft dieses Steines bisher nicht lösen. Nun hat sich ein Vermessungsingenieur des Monschauer Geschichtsvereins Klaus H. erfolgreich darum gekümmert. Denn er fand durch Zufall beim Spazierengehen einen ähnlichen Stein in Hirschrott.
Katasteramt: "Es handelt sich um einen neueren Stein, einen Markstein, der vom Forstamt gesetzt wurde. Das M steht für das Revier, die Holzfäller (Holzwirte) können sich daran orientieren".
Gerd Ahnert, Fachbereichsleiter Waldentwicklung und Wildtiermanagement Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Nationalparkforstamt Eifel:
Die Auskunft des Katasteramtes trifft den Sachverhalt ziemlich genau. Es handelt sich wohl um Grenzsteine der Förstereien, die zum ehemaligen Staatlichen Forstamt Monschau gehörten. Dieses Forstamt ist ursprünglich aus der Königlich Preußischen Öberförsterei Hoeven (Dienstgebäude heute "Josefsheim", also allerfrühestens 1815 als diese Gegend den Preussen zugesprochen wurde), später Monschau, hervorgegangen. Ab 1972 umfaßte es auch die Staatswälder bei Roetgen und Zweifall. Ich habe dort von 1979 bis zur Auflösung des Forstamtes 1995 in Monschau gearbeitet. Die Steine standen 1979 schon längere Zeit. Wann sie gesetzt wurden, weiß ich leider nicht.
01.01.2006
Zur Entstehung dieser Detailseite:
Bei der Beschäftigung mit der "Geschichte von Hammer" kam ich (Bernd Tesch) seit Ende 2005 nicht wesentlich weiter. Daraufhin kam ich auf die Idee, zum besseren Verständnis der Vorgänge hier, die Chroniken der Nachbarorte im Rurtal und der näheren Umgebung nachzulesen. Zu meinem ganz grossen Erstaunen fand ich, dass im Internet zwar "fast" jedes Dorf hier eine website-Adresse hat, diese aber vorwiegend NUR zu gewerblichen / touristischen Zwecken genutzt wird. Bei einigen wesbites gibt es einige wenige Sätze zu der Geschichte, aber auch nirgendwo eine tiefergehende / komplette Seite. Bei den meisten dieser websites aber gibt es nicht einmal diese wenigen Sätze. Meine Versuche, die "Fachleute der Geschichte des Ortes" in den einzelnen Dörfern zu finden, wurden immer aufwendiger. Aber führten oft zu interessanten Gesprächen. Leider aber auch zu den Ergebnissen, dass in so gut wie keinem Ort die "Geschichte von Beginn bis Heute" aktuell aufgeschrieben ist. Weder in einem Aufsatz noch im Internet. In wenigen Büchern gibt es Teilbeiträge bis zum Erscheinungsjahr des Buches.
07.07.2009 Sägewerk in Hirschrott
Peter Breuer aus Hirschrott schreibt mir: Am Ortsende Hirschrott (Richtung: Leykaul, Forsthaus Rote Kreuz) muss es wohl vor 1920- ein Sägewerk ( Inh. Dardenne ) gegeben haben, wo mein Opa (Christian Leuther) gearbeitet hatte. Wer weiß noch mehr dazu ?
Es gibt also noch viel zu tun ! Ich freue mich über jeden Beitrag und Baustein.
Wesentliche Beiträge werden selbstverständlich mit Namen versehen.
Dank an Mitarbeiter bei dieser Seite:
Peter Breuer (HIrschrott) für Infos
Walter Gombert (Hammer) für Fotos
Klaus Heidtmann für Fotos
Bitte bei Bernd
Tesch melden, wer hier etwas hinzufügen könnte.
Detailseite der website: http://www.hammer-eifel.de
Copyright: Bernd Tesch