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Huppenbroich (Huppenbraich, 1369. Huipenbroich, 1516. Houppenbruck, 1595. Hoppenbroch, 1647. Huppenbroch, 1730. Huppenbruch, 1804)
Private website über Huppenbroich von Hans Keutgen: www.Huppenbroich.de ab
Geschichte:
Chronik von Huppenbroich (ab 1334 erwähnt)
brach die
1435
Das gesamte Monschauer Land inklusive Simmerath fiel 1435 vom Herzogtum Limburg an das Herzogtum Jülich.
1522-1559
Aufgrund der größer werdenden Anzahl von Mitgliedern wird die Mutterpfarre Konzen in eine zweite Mutterpfarre Simmerath geteilt. Beide Pfarren waren damals noch sehr gross.
Zur Mutterpfarre Simmerath gehörten nun: Bickerath. Dedenborn. Huppenbroich. Kesternich. Kommerscheid. Lammersdorf. Mulartshütte. Paustenbach. Pleushütte. Rollesbroich. Rurberg. Steckenborn. Vossenack. Witzerath. Woffelsbach. Zweifall.
Da die Wege zur Mutterpfarre von diesen Ortschaften oft sehr weit waren, wollten diese nun alle kleine Kapellen oder Kirchen für die heilige Messe haben. Nachdem die Erzdioziöse Köln, der Aachener Marienstift, der Landesherr und der Pfarrer der Mutterkirche jeweils zugestimmt hatten, war das meistens möglich. Jedoch waren daran Auflagen des Bezahlens gebunden. Und Taufen, Trauungen und Beerdigungen durften nur in der Mutterkirche durchgeführt werden.
1543-44 Krieg des Herzogs von Jülich gegen den deutschen Kaiser.
Im Jülich-Gelderschen Erbfolgekrieg brannte die Belgenbacher und Tiefenbacher Mühlen zum Teil ab. Die Mühle in den Callen wurde so stark beschädigt, dass sie acht Monate nicht mahlen konnte.
1617-27 ca. Geburtsjahre der ersten 26 bekannten Menschen in "Hoppenbroch" Aus Forstmeister-Rechnung des Jahres 1647-48.
Namensliste des Kreises Monschau nach der Forstmeister-Rechnung des Jahres 1647-48.
Aufgeschrieben in "Eremit-Venn" Nr. 33. Jan. 1961, S. 4-14.
Peter Halfman (Halfenn). Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Merten Halfman. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Gilleß Joriß Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Halfen Arnold (Aret). ewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Jann Mühller. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Dahm Mühller. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Joriß Lauterbach. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Hubert Valentin. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Halfen Johann. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Aretz Theißen. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Joriß Weißhaubt. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Schidgen arm. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Theissen Johann. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Hillen Johann. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Janß Joriß Kind. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Neleß Weißhaupt. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Gerhard lauterbachs fraw
. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Palmen KIrstgenß hauß. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48
?
Thoniß Theweß. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Krein Lauterbach. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Hubertz Johann. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Wilhelm Bertzborn. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ? ?
Peterß Gerhard. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Koppen Henrichs Wit. Gewohnt in Haus ??. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Thoniß Claiß
. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Johann gantzert. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
1730/3
Huppenbroich muss schon aus 33 Häusern bzw. Haushalten bestanden haben.
1792 Erbpachtvertrag für Belgenbacher und Hammermühle geht von Pächter „Schultheis Jean Wilhelm Breuer aus Bickerath“ auf Sohn Quirin Breuer über. Jedoch wurde Roetgen aus der Bannmühle Belgenbach entlassen (kam zu Zweifall). Zu dieser Zeit waren die Mühlen in den Callen (Calltal), (T)Diefenbach, Belgenbach und Hermeshammer in der Hand der Familie Breuer.
1799
Im Jahre 1799 hatte Huppenbroich 228 Einwohner, die Zahl der Häuser betrug 41.
1852
Huppenbroich hatte im Jahre 1852 ca. 273 Einwohner. In diesem Jahr wurde auch die öffentliche, gemeindeeigene Schule errichtet, nachdem vorher Privaträumlichkeiten als Unterrichtsräume gedient hatten.
1936.1010
Huppenbroich hatte zu diesem Zeitpunkt 258 Einwohner.
1949
Kapelle von Huppenbroich wird ohne Baugenehmigung gebaut. Artikel über die Geschichte und Veränderungen hat Hans Keutgen im Buch 650 Jahre Simmerath. 1996. geschrieben.
2006.10.29 - 2006.11.21.
Immer wißbegierig, neue Menschen zu treffen und mit ihnen zu sprechen, stoppte ich bei einem Ehepaar von Huppenbroich, nur um ihnen zu sagen, wie wunderschön ich ihr 8-eckiges Haus aus Stein mit aufgesetztem Holzoberbau finde. Freundlicherweise luden der Augenarzt, Herr Dr. Teping und seine Frau, zu einer Hausbesichtigung ein ! Ich erzählte ihnen dann von meinem Interesse auch an der Geschichte der Eifel und auch von Huppenbroich. Herr Teping erinnerte sich sogleich an den Artkel über die Geschichte von Huppenbroich von Erich Bongard in der Buch-Festschrift "60 Jahre Fussball-Club Victoria Huppenbroich" von 1982 (?). Der Artikel war der beste, den B.T. bisher gesehen hatte ! Er war auch Illustriert mit einigen sehr alten Fotos. Viele Infos hier stammen daraus.
Ich versuchte bei dem website-Inhaber von Huppenbroich, Hans Keutgen, diese Festschrift als Duplikat zu bekommen. Auch wußte er nicht, wer denn die Originale der alten Fotos besitzt. Er hatte noch ein Buch über die "Pfarren von Simmerath" zu verkaufen, aber besass leider nicht die gewünschte Kopie. Freundlicherweise bemühte er sich darum. Andreas Hermanns schickte am 21.11.2006 drei Scans des Artikels von Erich Bongard an Hans Keutgen für dessen website. Und netterweise schickte er eine Kopie davon gleich an Bernd T. mit.
Ich habe die Artikel von Erich Bongard im Original gerne auch mit den Fotos übernommen. Gleichzeitig angeregt habe ich, dass man über Erich Bongard etwas schreiben könnte, um auch seine Befähigung für seine drei guten historischen Artikel vielleicht zu erkennen. Und ihm zu danken. Da bei diesem Artikel keine andere Literatur "über die Historie von Huppenbroich" angegeben ist, ist zunächst anzunehmen, dass es vorher niemand gegeben hat, der die Historie aufgeschrieben hat. Das herauszufinden wäre eine Aufgabe der Huppenbroicher.
So habe ich denn wohl die Huppenbroicher angeregt, ihre Seite mit der Historie des Ortes zu bereichern. Immerhin gibt es jetzt die Historie eines Eifel-Dorfes zu lesen:über Hammer in www.hammer-eifel.de (seit 10.04.2005); über Schmidt in www.heimatbund-schmidt.de (seit 04.10.2006); in Huppenbroich www.huppenbroich.de (seit 21.11.2006).
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Aus der Geschichte des Ortes Huppenbroich von Erich Bongard
(Wie der Artikel hierein kommt siehe dazu oben 2006.10.29. (C) Erich Bongard)
Die Geschichte des Ortes Huppenbroich beginnt in der "Krolei", am Zufluß des Gössessief - Göselsief - Woffertssief und dem Meißenbruch, damals Meyssenburg, Mergenbür oder Meisenbroich genannt. Dieses Gebiet gehört heute noch zur Huppenbroicher Flur 11, während vor 500 und mehr Jahren die Gemarkungen von Huppenbroich noch bedeutend weiter nach Westen bzw. Nordwesten vorgeschoben waren. Noch im Lagerbuch von 1583 wird eine Flur »Auff Meißenrodt« als Huppenbroicher Flur unter dem Oberbegriff »In der Dieffenbach« genannt. Erst später, als die Bevölkerungszahl nicht mehr der Grundfläche entsprach, wurde eine Gebietserweiterung in der Hauptsache zugunsten Simmeraths vorgenommen.
1214
Im Mai 1214 hielt Herzog Walram III. eine großartige Hochzeit im Schloß zu Luxemburg, als er als Witwer die Witwe Ermesinde II., die Erbin von Luxemburg ehelichte. Außer den Vasallen nahmen 134 Ritter und 8 Grafen an den Hochzeitsfeiern teil, u.a, auch der Ritter Evrard de Meyssemburg, wie in einer Urkunde namentlich aufgeführt ist. Es heißt später in den Archivunterlagen, dass die alten Höfe - auch des Montjoierlandes - zahlreich bei den o.a. Hochzeitsfeierlichkeiten vertreten waren, so auch Evrard vom Meisenbruch am Göselsief, abgebrannt und neu errichtet in Huppenbroich. Ob Meisenbruch schon im Jahre 1214 abgebrannt ist, steht nirgendwo geschrieben.
1334
1334 wurde in Cuntzen (Conzen, Kontzen) eine Urkunde geschrieben, in der von einem Berhardo Weyermann die Rede ist. In den Archivunterlagen heißt es, dass die Häuser des Weyermann, von der Call in Frohnrat (Am Gericht und Vorgänger von Eicherscheid) verschwunden sind, wie Mergenbür (Meisenbruch) unterhalb des Gerichts. Wegen Kriegszüge und Belästigungen haben sich die Einwohner von Frohnrat und Mergenbür (Meisenbruch) abseits in Eicherscheid und Huppenbroich angesiedelt. Also muss es im Jahre 1334 auch schon ein Dorf Meisenbruch gegeben haben, wenn auch mit wenigen Häusern. Man kann also davon ausgehen, dass das eigentliche Dorf Huppenbroich im Jahre 1334 in den ersten Anfängen schon bestanden hat.
1369
Im Jahr 1369 vermachte gemäß einer Urkunde der Ritter und Edelherr Reinhard von Schönforst seinem zweitältesten Sohne, dem langjährigen Propst Johan von Mastricht das Montjoierländchen, nämlich »borch, stat, lant ind gantze heilichkeit von Monjoye mit eren aIlineghen zobehoeren, mit den dorperen«. Bei den »dorperen« (Dörfern) sind u.a. erwähnt Vroenrath (jetzt Eicherscheid) und Meysenbroich, zerstört, jetzt Huppenbraich. Um diese Zeit muss auch schon der Lehnshof Huppenbroich bestanden haben, dessen Geschichte nachfolgend gesondert beschrieben wird.
1550
Nach einer Urkunde vom 26.06.1550 findet eine Zeugenvernehmung der ältesten Einwohner von Huppenbroich durch den dortigen Forstbeamten statt. Es handelt sich um den Umfang des zum Lehnshof gehörenden Zehnten. Die Namen der beiden zeugen sind: Heynen Meyss, 83 Jahre alt und Johan Scheyr, zwischen 60 und 70 Jahre alt.
1568
Bis 1568 muss die Einwohnerzahl derart zugenommen haben, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche nicht mehr ausreichte, um alle satt zu machen. In den vorliegenden Unterlagen ist nämlich vermerkt, dass um 1568 der Wald größtenteils ohne Erlaubnis zu Ackerland und Wiesen gemacht worden ist, so dass die Jülicher Behörde die neu gewonnenen Ländereien zwangsweise vermessen und verpachten ließ.
1647
In einer Namensliste nach der Forstmeister-Rechnung des Jahres 1647/48 sind die Einwohner der einzelnen Orte aufgeführt, die ihre Abgaben in Wrogen (Geldeinheit) für Brand- und Zaunholz zu entrichten hatten. Unter der Rubrik »Hoppenbroch« erscheinen folgende Namen: Peter Halfman (Halfenn), Gilleß Peter furst (frey), Petergeß Joriß, Dahm Mühller, Hubert Valentin, Aretz Theißen, Schmidgen arm, Hillen Johann, Nelleß Weißhaubt, Palmen Kristgenß hauß, Krein Lauterbach, Merten Halfman, Joriß Lauterbach, Halfen Johann, Joriß Weißhaubt, Theisen Johann, Janß Jöriß Kind, Gerhard lauterbachs fraw, Thoniß Theweß, Hubertz Johann, Wilhelm Bertzborn, Peterß Gerhard, Koppen Henrichs Wit., Thoniß Claiß, Johann Gantzert.
Ob es sich bei dieser Namensliste um alle Haushalte oder Einwohner handelt, ist nicht sicher. Es heißt nämlich in der Urkunde, dass die Bürger ihren Bedarf an Brennholz von dem abständigen Halfen Arnold (Aret), Jann Mühller, und unschädlichen Holz umsonst nach Weisung des Försters entnehmen können.
1730
Huppenbroich muss in den Jahren 1730/31 schon aus 33 Häusern bzw. Haushalten bestanden haben. Beim Antritt eines neuen Herrschers war es nun damals üblich, daß die Haushaltsvorstände und selbständigen Steuerzahler dem neuen Herrscher den Treueid zu leisten hatten. Es ist vermerkt, das von »Huppenbroch« 33 Haushaltsvorstände den Eid geleistet haben.
1799
Im Jahre 1799 hatte Huppenbroich 228 Einwohner, die Zahl der Häuser betrug 41. Diese Aufzeichnung wurde gemacht, als das Dorf, wie das gesamte Rheinland, französisch war. Der Rhein bildete damals die Grenze.
1803-1820
In der Franzosenzeit wurde in den Jahren 1803-1820 das Rheinland kartenmäßig erfasst und zwar durch Tranchot und von Müffling. im Kartenblatt 106 ist auch Huppenbroich erfasst worden, wie aus nebenstehendem Kartenausschnitt zu ersehen ist. Das Ortsbild weist im Wesentlichen die Häuser der Vorkriegszeit auf. Bis 1944 sind nur wenige Häuser dazugekommen und einige - wahrscheinlich durch Brand - verschwunden. Auffallend ist, dass von den heutigen Straßen nur folgende als befestigt angesehen werden können: Im Schöllchen, Mühlenknippstraße bis zur Abzweigung zur Huppenbroicher Mühle, Weiherstraße bis zur Kapelle, Tiefenbachtalstraße, soweit bebaut, Triftstraße, Trift und Kuhl, soweit bebaut. Dagegen war die gesamte heutige Kapellenstraße nur über eine so genannte Grasstraße zu erreichen. Auch fehlte eine befestigte Straße zwischen Kuhl und Kapellenstraße. Die Verbindung zu den Nachbarorten war ebenfalls recht kümmerlich. Das Gelände und der Umfang des Lehnshofes Huppenbroich ist noch sehr gut zu erkennen.
1852
Huppenbroich hatte im Jahre 1852 273 Einwohner. In diesem Jahr wurde auch die öffentliche, gemeindeeigene Schule errichtet, nachdem vorher Privaträumlichkeiten als Unterrichtsräume gedient hatten.
1936
Die Flächengröße aller Huppenbroicher Gemarkungen, der Fluren 2, 11 und 12 betrug am 10.10.1936 insgesamt 486 ha. Huppenbroich hatte zu diesem Zeitpunkt 258 Einwohner.
1944/1945
1944/1945 wurde der Ort evakuiert. Durch Kriegseinwirkung - sei es durch Bomben, Granatbeschuss oder Brand wurden fast alle Häuser zerstört. Nur wenige waren 1945 notdürftig bewohnbar. Nach Kriegsende wurden alle bis auf zwei nach und nach unter unsäglichen Opfern und Mühen wieder aufgebaut.
1983
Während in den letzten 200 Jahren die Zahl der Häuser und Bewohner sich kaum nennenswert verändert hat, hat sich der Ort in den Jahren 1945-1983 enorm vergrößert. Die Zahl der »fuyrstede« - wie es um 1470 hieß (Feuerstätten, Häuser) hat sich mehr als verdoppelt, während die Einwohner um ca. 100 zunahmen.
Bestand Häuser |
Nicht wieder |
Wiederauf- |
Neubauten |
Bestand |
48 |
2 |
46 |
57 |
103 |
Häuser |
Einwohner |
1730 = 33 |
1799 = 228 |
Unter dem französischen Obersten Tranchot efraßte der Ing.-Geograph Eymard 1807/08 auch das Gebiet um Huppenbroich.
Die Huppenbroicher
von Erich Bongard (1982)
Die nebenstehende Abbildung der Huppenbroicher Mühle ist die Reproduktion einer alten Ansichtskarte und heute umso wertvoller, da die Mühle bereits vor vielen Jahrzehnten völlig vom Erdboden verschwunden ist. wie aus den Archivunterlagen hervorgeht, liegt die Huppenbroicher Mühle »Auf dem Tiefenbach«. »Der Tiefenbach entspringt im Giesselssief (Gösselssief) bei Huppenbroich, bekommt bei der Huppenbroicher Mühle den Namen »Tiefenbach« und mündet unterhalb der Mühle westlich von Dedenborn in die Rur.« Bei der in der Nähe von Huppenbroich gelegenen Mühle handelt es sich um eine ausgesprochene Getreidemühle, in der - im Gegensatz zur tiefer gelegenen Ölmühle lediglich Feldfrüchte gemahlen wurden.
1516
Die Huppenbroicher Mühle war eine ausgesprochene Zwangsmühle. Die Zeit ihrer Erbauung wie auch die ersten Daseinsperioden liegen im Dunkeln. 1516 erfahren wir von ihr in einem Rentmeister-Bericht, in der die zu Monschau gehörigen tributpflichtigen Betriebe aufgeführt werden. Es heißt hier: »anno duesend vonfhondert ind in deme seiszienden jaire. ltem in der Dieffenbaich sal eine moelen stain. Datrinne is gedrongen Monsschen, Eimigebroich, Eicherscheid, dat Roitgen, ind Schauwartz Rot . Item in der Dieffenbaich sal eine moelen stain, datrinnen es gedrongen Kesternich ind dat Huipenbroich . Während mit den ersten Sätzen nicht nur das bloße Vorhandensein der Mühle bejaht, sondern auch bestätigt wird, dass sich der Betrieb "in Gang" befindet und im Prinzip pachtfätlig ist, lassen die beiden anderen Sätze erkennen, dass die Einwohner der genannten Orte verpflichtet waren, ausschließlich in dieser Mühle ihre Feldfrucht mahlen zu lassen. Die Einwohnergemeinschaften von Conzen, lmgenbroich, Eicherscheid, Roetgen, Schwartz-Rott, Kesternich und Huppenbroich waren also in ihrer Gesamtheit die Träger der Rentabilität der Mühle. Die Mühle musste nach dem Umsatz einen Tribut an den Landesherrn als Lizenzträger abführen.
1542
Aus den Jahren 1516-1542 ist über die Mühle nichts überliefert, doch müssen die lokalen Ereignisse reichlich stürmisch verlaufen sein, denn das Gebäude war 1542 durch kriegerische Ereignisse und Kampfhandlungen zerstört und wurde 1542/43 durch den Müller neu aufgebaut. Infolgedessen wurde der Tribut für die Jahre 1543/44 erlassen.
1580
Als im Jahre 1580/81 der damalige Pächter Nellis (Cornelius) Schreiber seine Pacht abgeben sollte, war er dazu nicht in der Lage. Sein Zahlungsunvermögen begründete er mit »merklicher absterbung der untertannen und wegen großer dürre«.
1649
Etwa 70 Jahre später findet sich eine weitere Eintragung in den Monschauer Rentmeister-Rechnungen. Auch hier wird der Pächter namentlich genannt. 1649/50 ist es ein Gerhard Lauterbach. Ob der vorherige Pächter durch Tod oder Wegzug aus seinem Pachtverhältnis ausschied, ist nicht bekannt. In diesen Jahren war die Mühle nicht abgabepflichtig. In den Unterlagen heißt es nämlich: "Die Mühle in der Diebenbach hat Gerhard Lauterbach inne ... " Da sie aber an den Amtmann verpfändet ist, kommen hier keine Zahlungen ein.
Die Mühle hat den Zwang für Kesternich, Huppenbroich und die Bergh von der Weidenbach bis an die Diebenbach . Die Verpflichtung der einzelnen Ortschaften, nur in dieser Mühle mahlen zu lassen, war für die meisten von ihnen wegen der weiten Entfernung zeitraubend und unbequem. Sie begrüßten es daher sehr, als 1768 in Roetgen eine neue Mühle gebaut wurde.
1820 Nach der französischen Zeit, als Preußen das Rheinland übernahm, wurde in einer genauen Aufstellung mit preußischer Genauigkeit überliefert, dass im Kreis Monschau insgesamt 33 Mühlen bestanden und in Betrieb waren.1820
wird in der Bürgermeisterei Simmerath unter Nr. 32 die Mahlmühle, Huppenbroicher Mühle genannt, aufgeführt. Sie hat 2 Mahlgänge, 1 Arbeiter, sie hat oft Wassermangel. Eigentümer oder Pächter ist eine Witwe Wilh. Heinr. Schnitzler zu Simmerath.
1830
unverändert wie 1820.
1913
Kurz und bündig steht in den Unterlagen: »Huppenbroicher Mühle abgebrannt (Besitzer Geschw. Haas)«. In den Jahren 1929-1933, als wir Jungens in der damaligen katholischen Jungschar (nicht zu verwechseln mit dem Jungvolk der HJ) an der »Huppenbrolcher Mühle« jeden Sonntagnachmittag unsere Indianerspiele durchführten, konnte man die Mauerreste und die runden, roten Mahlsteine noch deutlich erkennen.
Der Lehnshof Huppenbroich von Erich Bongard (1982)
Die Geschichte des Lehnshofes Huppenbroich beginnt nach den Archivunterlagen im 14. Jahrhundert. Er stand am »Alten Weiher«, im Quellgebiet des Ammelbaches, wo heute noch ein Riesenhügel mit Baumbepflanzung zu sehen ist und auf die enorme Größe der Ruine hindeutet. Er war 400 Morgen groß und begann im Westen am »beginnenden Tälchen des Wofertssiefes«.
1369
Es ist weiter vermerkt, das er zwei Quellgebiete umfasste: erstens Ammelbach und zweitens Brombach. Übrigens hieß damals der heutige Tiefenbach bis zur Huppenbroicher Mühle Gösselssief. Denn es heißt in der o.a. Urkunde, dass sich im Gebiet des Lehnshofes der Gösselssief mit der Ammelbach vereinigt.
1473
Mit Urkunde vom 25.01.1473 wird dem Peter von der Hardt der Hof Huppenbroich vom Herzog Gerhard von Jülich-Berg als Lehen übertragen.
1504
Eva von der Hardt, eine Tochter von Peter, heiratete 1504 einen Hein Hoesch von Kettenis, wodurch dieser den Lehnshof Huppenbroich erwarb. Lehnsherr war Wilhelm V., Herzog von Jülich-Cleve-Berg. Mit dem Lehensgut war eine besondere Berechtigung, nämlich der Buschzehnte verbunden, d.h. eine an den jeweiligen Lehensinhaber zu entrichtende Abgabe von neu gerodetem Land.
1544
Hierbei kam es zwischen dem Herzog und Hein Hoesch im Jahre 1544 zu Streitigkeiten, wonach Hein Hoesch auf Grund eines Vertrages mit den Jülicher Räten am 26.06.1550 auf den Rottzehnten verzichtete. Danach war Bartholomäus der Ältere Hoesch, Sohn des Hein Hoesch, auf dem Hof. Von diesem ist nicht viel bekannt. Seine Tochter Elsgen heiratete einen Marten Forster, sie hatten dann den Hof inne.
1595
Der Hof muss zu dieser Zeit öfters den Besitzer gewechselt haben, denn es heißt u.a. am 28.08.1595 unter Nr. 906 im Baelener Gudungsbuch: "Mertten Meys Heusschen eydom von Daellem wonnende ind Houppenbruck". Dieser Bartholomäus der Jüngere Hoesch von Dolhain zu Cronenburg, ein Enkel von Hein Hoesch, wurde im Jahre 1593 mit dem Gute belehnt.
1622
Er verkaufte, wie aus einem Schreiben seines Neffen Peter Forster vom 04.03.1622 hervorgeht, die Hälfte des Lehensgutes für 800 "Thaler" an den Freiherr von Ketteler, an dessen stelle später der Freiherr und die Freifrau von Neuland traten.
1638
Der Teilungsvertrag zwischen denen von Neuland und M. Forster ist datiert vom 27.12.1638. Von den beiden auch baulich zu trennenden Losen wählte Martin das erstere. Bei dem ersten Teil muss es sich um den heutigen Kesselshof handeln, denn in der Urkunde ist die Rede von einem »Weyer«. »Ferners solle dieses teil haben den Benden in der Brombach« und »den halben hoff unterm haus nahe des Forstershaus« (heutige Flurbezeichnung Forsthaus). Der in dem Vertrag von 1638 den Forsters zuerkannte Teil des Hofes befand sich vor 1871 im Besitz von C. te Berghe in Monschau und ging dann an den aus Eynatten stammenden Matthias Josef Kessel über. Der alte Lehnshof am »Alten Weier« blieb bis Anfang des 18. Jahrhunderts im Besitz der Familie Hoesch.
1729
Ein Christian Hoesch, seit 1699 mit dem Hof belehnt, verkaufte das Gut am 08.06.1729 für 900 Reichsthaler an den Freiherrn Franz von Fürth, der die Beleihung am 13.05.1730 empfing. Franz von Fürth, Freiherr von Bewer, genannt von Fürth zu Werden und Limiers übertrug das Lehensgut bei Lebzeiten seinen Söhnen, die es bald veräußert haben müssen, da es in den Akten der Fürths nicht mehr weiter erwähnt wird.
1920
Foto 1920. Tiefenbacher Mühle. Archiv Kreis Aachen.
31.12.2007 in Huppenbroich
Hauptwohnung: 414
Nebenwohnung: 37
Gesamt: 451 Menschen
01.10.2011
Dankenswerterweise stellten mir ... und Uli Kern diese Fotos der ehemaligen Besitzer zur Verfügung:
19??. Name des Kindes: ?
19??.
19??.
19??.
01.01.2006
Zur Entstehung dieser Detailseite:
Bei der Beschäftigung mit der "Geschichte von Hammer" kam ich (Bernd Tesch) seit Ende 2005 nicht wesentlich weiter. Daraufhin kam ich auf die Idee, zum besseren Verständnis der Vorgänge hier, die Chroniken der Nachbarorte im Rurtal und der näheren Umgebung nachzulesen. Zu meinem ganz grossen Erstaunen fand ich, dass im Internet zwar "fast" jedes Dorf hier eine website-Adresse hat, diese aber vorwiegend NUR zu gewerblichen / touristischen Zwecken genutzt wird. Bei einigen wesbites gibt es einige wenige Sätze zu der Geschichte, aber auch nirgendwo eine tiefergehende / komplette Seite. Bei den meisten dieser websites aber gibt es nicht einmal diese wenigen Sätze. Meine Versuche, die "Fachleute der Geschichte des Ortes" in den einzelnen Dörfern zu finden, wurden immer aufwendiger. Aber führten oft zu interessanten Gesprächen. Leider aber auch zu den Ergebnissen, dass in so gut wie keinem Ort die "Geschichte von Beginn bis Heute" aktuell aufgeschrieben ist. Weder in einem Aufsatz noch im Internet. In wenigen Büchern gibt es Teilbeiträge bis zum Erscheinungsjahr des Buches.
Es gibt also noch viel zu tun ! Ich freue mich über jeden Beitrag und Baustein.
Wesentliche Beiträge werden selbstverständlich mit Namen versehen.
29.10.2006 Dank an Hans Heutgen, Website-Betreiber von www.Huppenbroich.de
21.11.2006 Dank an Andreas Hermans für die Scans der Berichte von Erich Bongard
Bitte bei Bernd
Tesch melden, wer hier etwas hinzufügen könnte.
Detailseite der website: http://www.hammer-eifel.de
Copyright: Bernd Tesch