Rott
Geschichte:
Chronik von Rott (ab 1503 erwähnt)
Die webites www.rott.de und www.rott.com und www.rott.eu (gehört zum Ort Rott am Inn) gehören nicht zum Ort Rott in der Gemeinde Roetgen in der Eifel. Das hat die Gemeindeverwaltung verpaßt ! Die website www.rott-eifel.de ist am 26.03.2007 noch nicht besetzt. Die einzigen chronologischen historischen Daten von Rott in der Eifel sind in dieser Seite www.hammer-eifel.de/Rott.htm
1435
Das gesamte Monschauer Land inklusive Simmerath fiel 1435 vom Herzogtum Limburg an das Herzogtum Jülich.
vor 1503
Der Ort mag Rott mag noch einige Jahre älter sein als 1503, denn die Forstmeisterrechnungen beginnen erst mit dem Jahre 1502/1503.
1503
- 1504
Die erste urkundliche Erwähnung Rotts datiert aus dem Jahre 1503, als ein "Clais op dem Raede" als abgabepflichtig gegenüber den Herrschenden des Herogtums Jülich in den Forstmeisterrechnungen aktenkundig wird.
Zum Ursprung des Dorfes Rott schreibt Hans Steinröx in dem Buch: "Rott-Erinnungen" auf Seite 42: "Mit dem Jahre 1502/1503 beginnen die Forstmeister-Rechnungen des Amtes Montjoie im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf. Die Namen darin erscheinen noch sehr spärlich und sind nicht nach Dörfern getrennt, sondern nach Huten - den Hütebezirken; für Roetgen und Rott kommen die Venn-Hut und die Rackerscheider Hut in Frage."
Da finden wir für den April des Jahres 1504/1505 in der Venn-Hoidt den Claiß (Nikolaus) up dem Raide, zu sprechen als "Rahde" und den kurthen (schwer lesbar) up dem raide, im Mai dann den Johann up dem raide und des claeß son up dem "rade"; damit ist das Jahr 1504/1505 als erstes Jahr für Rott aktenkundig und kann als Geburtszeugnis angesehen werden.
Die Entstehung von Rott ist nicht der landwirtschaftlichen Nutzung des Bodens zu verdanken, sondern beruht wie die der ebenfalls im Tal der Vicht gelegenen Orte Zweifall (1423), Mulartshütte (1503) und Roetgen (1475) auf der Erschließung und Verhüttung der dort anzutreffenden Eisenerze. Während jedoch Zweifall und Mulartshütte selbst Produktionsorte der vorindustriellen Eisenindustrie waren, dienten Roetgen aber insbesondere Rott, deren Namen sie schon als Rodungsorte im Waldgürtel ausweisen, nur der Zulieferung der Holzkohle aus dem Betrieb von Holzkohlenmeilern, die in Rott über 100 Jahre von etwa 1550 bis 1650 eine Hochkonjunktur erlebten, bis die Wälder schließlich ausgekohlt waren. Danach war Rott, dessen Boden nur von geringer landwirtschaftlicher Produktionskraft war, der Armut preisgegeben. Zugleich wird deutlich, dass Rott als Rodungsinsel schon damals im Wald eine wesentliche wirtschaftliche Grundlage besaß, gab er den Einwohnern doch Holz zum Bauen und Heizen, zusätzliche Weideflächen für Schweine- und Rindvieh, Waldgras als Viehfutter und das herabgefallene Laub als Stallstreu und damit als Dünger. Dass die Rotter sich dabei auch schon einmal mehr aus dem Wald herausgeholt haben, als ihnen zustand, belegen die Namen von Waldfrevlern.
1663
Jedoch nicht nur Viehwirtschaft haben die Einwohner Rotts betrieben, sondern in bescheidenen Maße Getreidewirtschaft, deren Korn sie bis 1663 in der Mühle Belgenbachtal zu mahlen hatten. Die Alt-Belgenbacher Mühle wird 1306 erstmalig erwähnt. In einem Vertag zwischen zwischen dem Grafen Reinhard von Montjoie und Falkenburg. Jedoch wird vermutet, dass sie schon einige Jahrhunderte älter ist.
1674-1752
Kirchlich gehörte Rott zur Mutterpfarre des Monschauer Landes St. Pankratius in Konzen (ab 888 erstmalig erwähnt). Dort hatte man die Sakramente zu empfangen, sich taufen und beerdigen zu lassen sowie Ehen zu schließen. Der lange Fußweg nach Konzen hat jedoch viele Einwohner bewegt, nach St. Stephan in Kornelimünster zur Kirche zu gehen, sich dort zwischen 1674 und 1752 in der Rosenkranzbruderschaft als Mitglieder registrieren zu lassen und auf diese Weise Kirchenrechte zu erwerben. Ihre Toten ließen sie gewöhnlich in Hahn, welches zur Pfarre St. Stephan gehörte, beerdigen. Dies geschah sogar mit Duldung des Pfarrers in Konzen.
1660
Mit der Errichtung einer katholischen Kapelle in Roetgen im Jahre 1660 erhielt Roetgen den Status einer "Filialkirche von Konzen" und die Rotter wurden unter Androhung von Strafe aufgefordert, sich der Seelsorge des Rektors der Roetgener Kapelle zu unterstellen.
1717
Die Einwohner Rotts strebten jedoch die Errichtung einer eigenen Kapelle und die Anstellung eines eigenen Geistlichen an. Der Pfarrer Konzens stimmte diesem Wunsche zu, so dass im Jahre 1717 der Grundstein zur Erbauung einer kleinen Kapelle gelegt werden konnte. Nachdem die Rotter ihre Kirche aus eigenen Mitteln erbaut und für die Unterhaltung eines Geistlichen Vorsorge getroffen hatten, ernannte Pastor Merckelbach von Konzen seinen Kaplan Anton Kohnen zum ersten Rektor der kleinen Filialkirche, die im Jahre 1721 dem heiligen Antonius von Padua geweiht wurde.
1804
Nachdem 1801 unter französischer Besatzung das Bistum Aachen geschaffen worden war, erhob dessen erster Bischof Markus Antonius Berdolet im Jahre 1804 alle Orte, die eine eigene Kirche besaßen, und damit auch Rott, zu selbständigen Pfarreien. Da die Einwohner Mulartshüttes mit der Erbauung einer Kirche in Rott nun nach hier zur seelsorglichen Betreuung gingen, wurde Mulartshütte im Jahre 1775 der Pfarre Konzen und damit Rott zugeschlagen. Im Jahre 1807 wurde es der Pfarre Venwegen unterstellt.
1815.04.15
Nach der endgültigen Niederlage Napoleons gelangte das Gebiet mit der späteren Rheinprovinz durch Beschluß des Wiener Kongresses am 15. April 1815 an Preußen.
1800-1950
Die Bevölkerungsentwicklung in Rott verlief von 1800 bis 1950 sehr gleichmäßig, indem sich die Zahlen in 150 Jahren von rund 230 auf rund 540 steigerten.
1816
Im Jahre 1816 schlossen sich die selbständigen Gemeinden Roetgen und Rott zur Bürgermeisterei zusammen
1833
Das alte Pfarrhaus und die alte Kapelle in Mulartshütte brannten im Jahre 1833 ab. Beide Gebäude wurden in den folgenden Jahren im neoklassizistischen Stile neu erstellt, und der damalige Pastor Hyronimus Dahner wählte den hl. Quirinus, dessen Reliquie bereits zu Anfang des 19. Jahrhunderts nach Rott gekommen war, zum zweiten Pfarrpatron. Dies geschah am 4. September 1836. Daher finden in Rott in der ersten Septemberwoche die Quirinusoktav und anschließend Kirmes und Schützenfest statt. Der hl. Quirinus wird bei Gicht- und Rheumaleiden angerufen. Der Strom der Pilger schwoll in den folgenden 100 Jahren so stark an, dass die kleine Kirche häufig überfüllt war und auch draußen die Messe gelesen wurde. Daneben entwickelte sich in den Straßen ein reges Markt- und Kirmestreiben.
nach 1945
Die aus Dankbarkeit nach dem 2. Weltkrieg entstandene Kreuzweganlage auf dem Giersberg nimmt seit den 1950er Jahren in der KAB-Wallfahrt die Tradition der alten Quirinuswallfahrt in sich auf. Die Einwohner Rott fanden ihren Lebensunterhalt in der Forstwirtschaft oder einer kleinen Landwirtschaft, die jedoch zumeist als Nebenerwerb betrieben wurde. Hauptberuflich war man in den Gewerbebetrieben und Industrien des Raumes Aachen und Stolberg beschäftigt.
1950 - ca. 1990
Durch starken Zuzug verdreifacht sich die Bevölkerung von Rott.
1972.01.01
Seit dem 01.01.1972 wurde aus den Ortschaften Rott, Roetgen und Mulartshütte die Gemeinde Roetgen.
Literatur zu Rott
Zur Ortsgeschichte Rott Im Rahmen der lokalhistorischen Forschungen hat der HEVR (Heimatverein Rott) eine Bücherreihe veröffentlicht, in der unterschiedliche Themenkreise behandelt werden. Der Autor aller Bücher ist Rainer Hülsheger.
Rott, Erinnerungen I, Versch. Autoren, 1981. Inhalt ?
Rott, Erinnerungen II, Versch. Autoren, 1984. 215 S., bebildert, 6,00 Euro
Wallfahrtort Rott, Kreuzweg auf dem Giersberg, Baugeschichte alter Häuser I, Familiennamen u. Spitznamen, Grabkreuze des 18. Jahrhunderts, Flurkreuze und Flurnamen, Schürfrechte u. Bergwerke
Rott, Erinnerungen III, Autor: Rainer Hülsheger. 1988. 280 S., bebildert, 7,00 Euro
Baugeschichte alter Häuser II, Wege und Brücken, Wasserversorgung, Feuerlöschwesen, Zivilgemeinde, Ältere Vereine, Räumliche Entwicklung, Quirinuswallfahrt, 30ger Jahre, 2. Weltkrieg in Rott
Rott, Erinnerungen IV, Autor: Rainer Hülsheger, 1991. Inhalt ?? Vergriffen.
Rott, Erinnerungen V, Autor: Franz Broicher, 1993. Inhalt ?? Vergriffen.
Rott, Erinnerungen VI, Autor: Rainer Hülsheger, 1996. 84 S., bebildert, 4,00 Euro
Entwicklung unseres Waldes von 1823 bis 1933, Historische Waldnutzungen wie Brennholz-, Lohe-, und Streugewinnung, Waldweide, Bienenweide, Vogelfang, Beerenernte
Rott, Erinnerungen VII , Schulchronik, Autor: Rainer Hülsheger, 2000. 103 S., bebildert 4,00 Euro.
Bis 1969 kommen originale Chronisten zu Gehör, so dass der braune Zeitgeist der 30ger und 40ger Jahre, der hoffnungsvolle Neuanfang in den 50ger Jahren und der Kampf um den Schulerhalt lebendig werden.
500 Jahre Rott , Jubiläumsband 1503-2003 , Autor: Rainer Hülsheger, 2000. 125 S., bebildert 5,00 Euro
Wer also sein lokalhistorisches Wissen über unser Dorf erweitern möchte, dem möchten wir empfehlen, sich wegen eines Buchkaufs an uns zu wenden. Preisnachlass : 20,00 statt 26,00 Euro ( bei Kauf der fünf verfügbaren Bücher ) Bezug: Rainer Hülsheger, Lammersdorfer Str. 63a (02471-2511).
01.01.2006 Zur Entstehung dieser Detailseite:
Bei der Beschäftigung mit der "Geschichte von Hammer" kam ich (Bernd Tesch) seit Ende 2005 nicht wesentlich weiter. Daraufhin kam ich auf die Idee, zum besseren Verständnis der Vorgänge hier, die Chroniken der Nachbarorte im Rurtal und der näheren Umgebung nachzulesen. Zu meinem ganz grossen Erstaunen fand ich, dass im Internet zwar "fast" jedes Dorf hier eine website-Adresse hat, diese aber vorwiegend NUR zu gewerblichen / touristischen Zwecken genutzt wird. Bei einigen wesbites gibt es einige wenige Sätze zu der Geschichte, aber auch nirgendwo eine tiefergehende / komplette Seite. Bei den meisten dieser websites aber gibt es nicht einmal diese wenigen Sätze.
Meine Versuche, die "Fachleute der Geschichte des Ortes" in den einzelnen Dörfern zu finden, wurden immer aufwendiger. Aber führten oft zu interessanten Gesprächen. Leider aber auch zu den Ergebnissen, dass in so gut wie keinem Ort die "Geschichte von Beginn bis Heute" aktuell aufgeschrieben ist. Weder in einem Aufsatz noch im Internet. In wenigen Büchern gibt es Teilbeiträge bis zum Erscheinungsjahr des Buches.
Es gibt also noch viel zu tun ! Ich freue mich über jeden Beitrag und Baustein. Wesentliche Beiträge werden selbstverständlich mit Namen versehen
25.03.2006
Ich hatte die schöne Gelegenheit den Ex-Lehrer und Dipl.-Naturführer Rainer Hülsheger zu treffen, der DER lebende Historiker von Rott ist. Er lebt seit 35 Jahren dort. Er hat mehrere Bücher / Broschüren über Rott geschrieben.
Um einen Eindruck von seinen Recherchen zu bekommen würde ich gerne erwähnen, dass Rainer Hülsheger auch alle Bände des "Eremit am Hohen Venn", des "Monschauer Jahrbuches", der Zeitschrift "Zwischen Venn und Schneifel" und der "Heimatblätter des Kreises Aachen" durchgearbeitet hat.
26.03.2006 Rainer Hülsheger hielt sein Versprechen, mir aus einer Broschüre
"500 Jahre Rott, 1503 - 2003" von Rainer Hülsheger eine Kurzübersicht zu schicken. Die meisten Daten oben über Rott sind bisher von ihm. Der Original-Artikel steht in der Jubiläumsbroschüre.
27.03.2007 Rainer Hülsheger schickte mir freundlicherweise ein Literatur-Angebot s.o.
Bitte bei Bernd
Tesch melden, wer hier etwas hinzufügen könnte.
Detailseite der website: http://www.hammer-eifel.de
Copyright: Bernd Tesch
28.03.2007 Letzte Bearbeitung