Der Fluss Rur in der Eifel
Geschichte:
Chronik der Rur
Die Rur (Rura, Roire, Ru, Roer, Rohr, Ruhr, Rur, Rucht = Rur (1750)) in der Eifel hat eine lange Geschichte, und viele Schreibweisen gehabt / oder noch. Die heutige in 2006 gültige ist "Rur". Die Rur enspringt in Surbrodt (in Belgien im Hohen Venn, Höhe 685 m), fließt über Hammer (in Deutschland im Rurtal, 330 m) und endet nach 135 km in Roermond (Rumundt, 26 m) in die Maas. Ihr Name legt zwar nahe, dass die Mündung der Roer (= Rur) in die Maas gemeint ist, hat aber einen anderen Ursprung. Die zweite Silbe mond stammt von der Bezeichnung „monte“ für eine Erhebung. Gemeint ist ein Burgberg, eine alte Befestigungsanlage, genannt Motte (Burg) – Roermond bedeutet demnach „Rurburg“. Erst im 18. Jahrhundert wurde die Maas um etwa sieben Kilometer künstlich an die Stadt heran verlegt.
Aus Wikipedia: Die städtischen Ursprünge reichen bis zu den Römern zurück. Ein der Göttin Rura geweihter Altarstein, der im Stadtgebiet von Roermond gefunden wurde, stammt aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.. 1130 wird die Stadt erstmalig urkundlich erwähnt. Sie gehört zum Herzogtum Geldern. Im Jahr 1213 wird sie vom deutschen Kaiser zerstört. Beim anschließenden Wiederaufbau beginnt man auch 1224 mit dem Bau der Münsterabtei, von der noch heute die Liebfrauen-Münsterkirche erhalten geblieben ist.
600-700
Erste Erwähnung der Rur als "Rura" durch den Geographen Ravenna.
1548-1559
Die Rur wurde als Schiffahrtsweg und als Floßweg benutzt. 1548.01.31 ist ein Schiff mit 48 Tonnen Häringen und anderen Waren, gezogen von zwei Pferden, in Jülich angekommen. Vom Jahre 1560 aber an hat man mangels Wassermangel nicht mehr bis zu dieser Stadt fahren können (Kaltenbach. 1850).
1559.05.04
Der Schulheiß von Jülich, Peter Rohmer, berichtet an den Rentmeister der Stadt Köln über einen Korbmacher Winand, der die Rur von Roermond bis Jülich schiffbar machen wollte: "...er wolde die Roire von Rumundt, das die schiff zu Gulich komen solten (an der Roiren, uf der Roiren fur)" (Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, 7. Band. S.301).
Rucht = Rur (1750)
1798
Die Franzosen gründen das "Département de la Roer". Damit wird der gebräuchliche niederländische Name Roer amtlich eingeführt. Seit etwa 1900 schreibt man Rur (ohne h).
1938
Kapitel über die Rur: Wie die Rur entstand - Eine Sage. Wissenswertes über die Rur (Conrads, Josef. 1938).
Das Quellgebiet der Rur lag ursprünglich tiefer im Venn. Ursache dafür ist, dass das Venn sich hebt (Untersuchung von Dr. Quaas, ca. 1938).
1955
An die Eifel-Rur mit „h” erinnert noch der Name vom Dorf am See: Einruhr. Die Einruhrer weigerten sich seinerzeit, auf das „h” in ihrem Namen zu verzichten. Rurberg ohne „h” gibt es amtlich seit dem 15. April 1955. Und das kam so: Der Gemeinderat von Ruhrberg hatte beschlossen, den Ortsnamen zu ändern und ihn der Schreibweise des Namensgeber „Rur” anzupassen. Die Landesregierung in Düsseldorf billigte den Antrag des Gemeinderates durch einen Beschluss am 23. März 1955. Der Innenminister hatte dann am 15. April 1955 die notwendige Urkunde unterzeichnet, bekannt gemacht wurde die Entscheidung am 2. Juni 1955 im Amtsblatt für den Regierungsbezirk Aachen. Amtsdirektor Leo Jansen hatte den Gemeinderat informiert, dass die Regierung den Ratsantrag akzeptiert hatte (AZ 2.5.2004).
Literatur:
Conrads, Josef. Das Venndorf Kalterherberg mit dem Kloster Reichenstein. Verlag Volk in Aachen. 1938.
Conrads, Josef. Das Venndorf Kalterherberg mit dem Kloster Reichenstein. Verlag Volk in Aachen. 1938. Unveränderter Nachdruck. Mit Textkommentar von Dr. Elmar Neuß. Verlag Einhard. Aachen. 1988. Gesamtherstellung Weiss-Druck-Verlag. Monschau-Imgenbroich.
Kaltenbach. Regierungsbezirk Aachen. 1850.
Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, 7. Band. S.301.
21.06.2005 Dank an Martina Sperling, Kalterherberg für Literaturhinweise zu Conrads (1988) und Eifeldom.
Venn (althochdeutsch Fenni; niederländisch "Veen"; Französisch "Fagne")
Geschichte des Venn. Chronik des Venn.
Das Wort Venn ist in allen Sprachen ein Ausdruck für Moor und Sumpf. Beides kommt vorwiegend dadurch zustande, dass die biologischen Ablagerungen von 1-8 Meter des Waldes auf undurchlässimgen Lehm und Ton ruhen. Das Venn - auch "Hohe Venn" genannt - liegt in Deutschland und Belgien zwischen Eifel und Ardennen. Es ist 55 km lang in nord-östlicher Richtung. Die mittlere Höhe ist 650 m. Nach seinem geographischen Aufbau und insbesondere auch Klima gehört es nicht zur Eifel, sondern zu den Ardennen mit denen es im Westen zusammenstößt..
01.01.2006
Zur Entstehung dieser Detailseite:
Bei der Beschäftigung mit der "Geschichte von Hammer" kam ich (Bernd Tesch) seit Ende 2005 nicht wesentlich weiter. Daraufhin kam ich auf die Idee, zum besseren Verständnis der Vorgänge hier, die Chroniken der Nachbarorte im Rurtal und der näheren Umgebung nachzulesen. Zu meinem ganz grossen Erstaunen fand ich, dass im Internet zwar "fast" jedes Dorf hier eine website-Adresse hat, diese aber vorwiegend NUR zu gewerblichen / touristischen Zwecken genutzt wird. Bei einigen wesbites gibt es einige wenige Sätze zu der Geschichte, aber auch nirgendwo eine tiefergehende / komplette Seite. Bei den meisten dieser websites aber gibt es nicht einmal diese wenigen Sätze.
Meine Versuche, die "Fachleute der Geschichte des Ortes" in den einzelnen Dörfern zu finden, wurden immer aufwendiger. Aber führten oft zu interessanten Gesprächen. Leider aber auch zu den Ergebnissen, dass in so gut wie keinem Ort die "Geschichte von Beginn bis Heute" aktuell aufgeschrieben ist. Weder in einem Aufsatz noch im Internet. In wenigen Büchern gibt es Teilbeiträge bis zum Erscheinungsjahr des Buches.
Es gibt also noch viel zu tun ! Ich freue mich über jeden Beitrag und Baustein.
Wesentliche Beiträge werden selbstverständlich mit Namen versehen.
Bitte bei Bernd
Tesch melden, wer hier etwas hinzufügen könnte.
Detailseite der website: http://www.hammer-eifel.de
Copyright: Bernd Tesch
Bearbeitet am 9.4.2021 (UCR)