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Steckenborn (= Steckelboirn. Schönborn (1700))
Geschichte / Chronik von Steckenborn (ab 1505 erwähnt in Forstmeisterrechnung)
brach die
1435
Das gesamte Monschauer Land inklusive Simmerath fiel 1435 vom Herzogtum Limburg an das Herzogtum Jülich.
1505-1506
In einer Steuerliste des Herzogtums Jülich in der Form einer Rechnung listet ein Forstmeister des Amtes Monschau dort die Personen auf, die ihre Schweine zur Mast durch Bucheckern und Eicheln in den Buchen- und Eichenwald treiben dürfen. Dafür mussten sie Abgaben zahlen.
"Johan an dem Steckelboirn" muss 1,5 Viertel Maß (vermutlich Getriede) zahlen.
Dieses ist die erste schriftliche Nennung von Steckelboirn. Es wurde kein anderer in Steckelboirn genannt. Ob es dort von mehrere Höfe gabe ist unbekannt. Sicher noch kein Dorf. Vielleicht hat der Hof von "Johan an dem Steckelboirn" an der heutigen Bornstrasse gestanden.
1522-1559
Aufgrund der größer werdenden Anzahl von Mitgliedern wird die Mutterpfarre Konzen in eine zweite Mutterpfarre Simmerath geteilt. Beide Pfarren waren damals noch sehr gross.
Zur Mutterpfarre Simmerath gehörten nun: Bickerath. Dedenborn. Huppenbroich. Kesternich. Kommerscheid. Lammersdorf. Mulartshütte. Paustenbach. Pleushütte. Rollesbroich. Rurberg. Steckenborn. Vossenack. Witzerath. Woffelsbach. Zweifall.
Da die Wege zur Mutterpfarre von diesen Ortschaften oft sehr weit waren, wollten diese nun alle kleine Kapellen oder Kirchen für die heilige Messe haben. Nachdem die Erzdioziöse Köln, der Aachener Marienstift, der Landesherr und der Pfarrer der Mutterkirche jeweils zugestimmt hatten, war das meistens möglich. Jedoch waren daran Auflagen des Bezahlens gebunden. Und Taufen, Trauungen und Beerdigungen durften nur in der Mutterkirche durchgeführt werden.
1543
Krieg des Herzogs von Jülich gegen den deutschen Kaiser.
1702
Erste eigene Kirche1996
Das Monschauer Land. Jahrbuch 1196. S. 39. "Aus Steckelboirn wurde Steckenborn". Von Gabriele Harzheim aus Hechelscheid.
1804
Steckenborn bekommt eine eigene, selbstständige Pfarre.
Gabriele Harzheim - 500 Jahre Steckenborn - Notizen aus der Geschichte
1505/06.
Ersterwähnung des Ortes in einer Forstmeisterrechnung
500 Jahre Steckenborn [1,2,3]
Ende Juli 2005 fand eine Jubiläumsfeier statt: Festumzug und mehrere Tage dauernde Feierlichkeiten. Das Ortskartell Steckenborn hat auch eine Festschrift herausgebracht, die als "historisches Lesebuch" für die Bevölkerung des Ortes gedacht ist. Ermöglicht wurde die Publikation nur durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Privatleute und Vereine, die Urkunden, Fotos und ihre Erinnerungen zur Verfügung gestellt haben.
Steckenborn ist heute ein reizvoller Wohnort im Monschauer Land. Zur Zeit seiner Gründung Ende des 15./ Anfang des 16. Jahrhunderts war auf der Hochfläche der Nordeifel schon eine größere Rodungsinsel im Buchenurwald entstanden. Dörfer wie Semenrot (Simmerath), Bickenrot (Bickerath), Niederrolesbroich (Rollesbroich) oder Ouerrolesbroich (Strauch) existierten bereits. Offensichtlich wuchs die Bevölkerung relativ stark, so dass neue Siedlungsplätze urbar gemacht wurden. Diese Rodungstätigkeit vollzog sich vor allem Richtung Rurtal. Orte wie Widdau, Rohren, Dedenborn und auch Steckenborn entstanden in jener Zeit. Die wohl älteste schriftliche Erwähnung des Ortes Steckenborn, die zur Zeit bekannt ist, steht in einer Steuerliste des Herzogtums Jülich aus dem Jahrgang 1505/06. Bei der Urkunde handelt es sich um eine Forstmeisterrechnung, die Personen auflistet, die für das Recht, ihre "fercken" (Schweine) zur Mast in den Wald eintreiben zu dürfen, Abgaben zu zahlen hatten. Genannt wird unter anderem ein "Johan an dem Steckelboirn", der wahrscheinlich eine bestimmte Menge an Getreide zahlen musste. Die Forstmeisterrechnung des Amtes Monschau aus dem Jahr 1505/06 zählt noch weiter Steuerpflichtige auf. So werden unter anderem Personen aus Orten wie Gey, Heimbach, Kommerscheid, Paustenbach oder Hürtgen genannt. Unbekannt bleibt, ob dieser Johann am Steckelborn der einzige Siedler vor Ort war, oder ob zu jener Zeit bereits mehrere Bauernhäuser an dieser Stelle standen. Von einem Dorf kann man damals sicher noch nicht sprechen. Möglicherweise lag der Hof des Johann in der Nähe der heutigen Bornstraße.
Das Vorhandensein von frischem Quellwasser war eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Besiedlung eines Ortes. Weiterhin musste der Boden relativ fruchtbar sein und die Umgebung alles liefern, was für ein Neusiedlerdasein notwendig war. Wie mag das Leben der einfachen Bauern zu Beginn des 16. Jahrhunderts ausgesehen haben ? Wichtigster und schwerster Teil der Arbeit war die Rodung des Waldes. Nur mit Hilfe einfacher Sägen und Beile und mit der Zugkraft eines Kuh- oder Ochsengespanns fällte man die Stämme und brachte sie zum Bauplatz. Das Eichenholz wurde zum Hausbau verwendet, mit Beilen beschlagen und in frischen Zustand verzimmert. Wie Generationen vorher und Jahrhunderte danach baute man Fachwerkgerüste, deren "Gefache" mit Flechtwerk und Stroh-Lehm gefüllt wurden. Das Dach deckte man mit harten Waldgräsern, das man dafür in großer Menge sammeln musste (sog. Schmillendächer).
Die Siedlerhäuser waren meist einfache, kleine Bauten, häufig nur ein Wohnraum mit offener Feuerstelle sowie daran anschließend (gelegentlich nicht einmal mit einer Zwischenwand getrennt) der Viehstall und ein Lagerteil für die Ernte. Direkt um das Haus wurde das Land unter Dauerkultivierung genommen. Den meisten Lebensunterhalt lieferte jedoch weiterhin der Wald. Die Nutzungsrechte waren vielfältig. Die Landesherren ließen über ihre Forstmeister diese genau überwachen und zogen entsprechende Abgaben ein. Die Bauern nutzten den Wald zum Einschlagen von Bau- und Brennholz, sie trieben ihr Vieh hinein und holten dort Streu für den Stall, sie sammelten Pilze, Kräuter und Beeren und erlegten vielleicht gelegentlich verbotenerweise einen kleinen Wildbraten. Die Siedler rodeten jährlich eine oder mehrere Parzellen, verbrannten die Zweige und säten in die Asche Roggen bzw. Hafer. 3 bis 4 Jahre konnte dieses Land als Getreidefläche genutzt werden, bevor es allmählich wieder verbuschte, zunächst als Viehweide diente, auf dem schließlich ein Niederwald aufwuchs. Nach 20 bis 30 Jahren wurde diese Parzelle wieder gerodet und der Rhythmus begann von neuem. Diese Art der "Rottwirtschaft" war typisch für die Eifel im ausgehenden Mittelalter und der beginnenden Neuzeit.
Meist blieben die Neusiedler nicht alleine. Andere kamen dazu, schlossen sich zu einer Gemeinschaft zusammen. Denn nur gemeinsam war man stark, half sich gegenseitig bei der Arbeit aus oder kam sich bei Notfällen zur Hilfe. Der Hof mit ein oder zwei Kühen, einigen Schweinen, Schafen und Hühnern lieferte alles Lebensnotwendige. Hauptbestandteile der Nahrung waren Getreidespeisen, z.B. in Form von Breien. Kartoffeln waren um 1500, unmittelbar nach der "Entdeckung" Amerikas, noch völlig unbekannt. Rüben, Kohl und Wildgemüse, gelegentlich etwas Fleisch nach der Hausschlachtung, ergänzten den Speisezettel. Mit den damaligen nur unzureichenden Mittel der Vorratswirtschaft waren die langen Winter immer wieder eine Bedrohung. Wolle und Flachs lieferten den Rohstoff für die Kleidung, den man entweder auf dem eigenen Webstuhl oder bei einem benachbarten Weber verarbeiten ließ. Nur gelegentlich kam ein fahrender Händler vorbei, der Haushaltsgegenstände oder sonstige Kleinigkeiten, die das Leben bereichern, im Tauschhandel oder gegen Geld feilbot. Bei Krankheiten war man auf sich selbst oder die Hilfe kräuterkundiger Personen oder "Seher" angewiesen.
Abwechslung brachte der sonntägliche Gang zur Kirche - zu Fuß versteht sich. Bis zum Bau einer eigenen Kirche 1702 mussten die Steckenborner zur Pfarrkirche nach "Semenrode", Simmerath. Für die schreib- und leseunkundige Bevölkerung war es immer ein wichtiges soziales Ereignis. Hier erfuhr man die "aktuellsten" Neuigkeiten, besuchte Verwandte oder Bekannte, kaufte auf den gelegentlich stattfinden Märkten ein. Der Rhythmus der Jahreszeiten bestimmte die Arbeitswelt, der Rhythmus des Kirchenjahres mit seinen Festen die sozialen Bindungen. Glaube und Kirche boten Halt in einem Leben, in dem viele Ängste herrschten: Angst vor Missernten und dem damit verbundenen Hunger, Angst vor Krankheiten bzw. Seuchen bei Mensch und Vieh, Angst vor räuberischen Überfällen und den mordenden und brandschatzenden Söldnerheeren der sich teilweise bekriegenden Landesherren.
Wichtigste Quelle für die weitere Entwicklung Steckenborn bleiben lange Zeit die Forstmeisterrechnungen. Nur zwei Jahre später, nämlich 1507/08 wird ein "Thomys op Hesselscheit" genannt, also ein Thomas, der wahrscheinlich im Bereich von Hechelscheid sein Haus gebaut hatte und kurze Zeit später, 1509, Verstärkung durch einen weiteren Siedler, nämlich "Jacob op Hesselscheit" erhielt. In den Jahren 1574/75 findet man die Namen "Schiffenborn" bzw. 1581/82 "ahn Steckelborn". Ob mit der ersten Bezeichnung die Umgebung der heutigen Straße "Schiefenborn" gemeint ist, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass der Name "Steckelborn" sich zunächst nicht auf alle Höfe in dem neuen Rodungsgebiet bezog, sondern sich eng an eine bestimmte Örtlichkeit hielt. Noch heute kann man an der Lage der alten Bauernhäuser erkennen, dass der Ort ursprünglich aus mehreren kleinen Weilern, die sich um eine Quelle oder einen kleinen Teich gruppierten, bestand. Dazu zählte der Bereich der Bornstraße ("Steckelborn"), die Häuseransammlung an der Ecke Schiefenborn/Hechelscheider Straße ("Schiffelborn" ?) sowie die Höfe auf der "Held". Erst allmählich sind diese verstreut liegenden Höfe bzw. Häuseransammlungen zu einem Dorf zusammengewachsen.
In der Forstmeisterrechnung von 1602/3 werden die Abgabepflichtigen der Orte "Steckelborn", "Hechelscheidt", "OberRollensbroch" (Strauch) und "In der Wolffsbach" (Woffelsbach) aufgelistet. Hier scheint die Bezeichnung "Steckelborn" bereits als Oberbegriff für die Weilersiedlung benutzt worden sein. Leider geht aus der Auflistung mit wenigen Ausnahmen (z.B. "Clementz ahm Schiffelborn") nicht hervor, welchen Orten die jeweils genannten Personen zuzuordnen sind.
Aus dem Jahr 1793/94 existiert dagegen eine Steuerliste, in der alle steuerpflichtigen Haushaltsvorstände, mit Namen den einzelnen Siedlungsplätzen zugeordnet, aufgelistet sind
[ 4].
Genannt ist "Steckenbohr" mit 29 Namen, "Schönenbohr" mit 16 Namen und "Held" mit 12 Namen. Mit "Schönenborn" ist wahrscheinlich der Bereich gemeint, der in den früheren Quellen als "Schiffelborn" bezeichnet wurde. Möglicherweise wurde er für das ganze Land von der Kirche abwärts Richtung Hechelscheider Straße bzw. Schiefenborn benutzt. Den Namen "Schönenborn" verwendete man gelegentlich im 18. und 19. Jahrhundert auch als übergeordnete Bezeichnung für ganz Steckenborn. Hechelscheid wird an anderer Stelle, hinter Dedenborn, Rurberg und Woffelsbach, genannt. Der Ort besaß 15 Haushalte. Viele der in dieser Quelle erwähnten Familiennamen wie "Braun", "Jung", "Franzen", "Harzem" (= Harzheim), "Winter", "Jansen", "Bungard" (= Bongard), "Stollenwerk", "Schmitz", "Nellessen", "Greuel" oder "Strauch" existieren auch 2005 noch im Ort.
Rechnet man damals im Durchschnitt 6 Personen je Haushalt, so besaß Steckenborn Ende des 18. Jahrhunderts etwa 350 Einwohner. 1850 wird die Zahl mit 492 angegeben[ 5].
2005 Heute zählt der Ort über 1400 Einwohner.
Wie schon erwähnt, war eines der ersten öffentlichen Gebäude des Ortes die Kapelle und spätere Pfarrkirche St. Apollonia, die 1702 errichtet wurde. Gut 100 Jahre später ist der erste Schulunterricht nachweisbar. 1816 - also noch vor der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Rheinland 1825 - vermittelte der Lehrer Johann Arnold Strauch unter Aufsicht des Pfarrers den Kindern aus Steckenborn und Hechelscheid Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen[ 6].
Strauch war zugleich Küster, erhielt aber ein so geringes Gehalt, dass er zusätzlich als Tagelöhner arbeiten musste. Ein separates Schulgebäude gab es in Steckenborn zu der damaligen Zeit noch nicht, so dass man annehmen muss, dass der Lehrer seine 95 Schüler möglicherweise in zwei Gruppen teilte und sie abwechselnd morgens und nachmittags zu Hause in einem Raum auf Tischen, Bänken und auf dem Fußboden unterbrachte und unterrichtete. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde ein Schulgebäude, das so genannte Haus Aretz (in der Nähe des heutigen Friedhofs) gebaut. In den 1920-er Jahren errichtete man einen Schulneubau (heute Kindergarten). 1966 folgte dann der Neubau der Volksschule, der heutigen Grundschule Steckenborn.
Als Vorboten des Zweiten Weltkriegs kündigten sich seit den 1930-er Jahren verschiedene Maßnahmen an. Bereits 1925 wurde Steckenborn an das Stromnetz angeschlossen. Mit dem Beginn des Westwallbaus folgte dann die Verlegung der Wasserleitung im oberen Dorfbereich. Die untere Dorfhälfte Richtung Hechelscheid erhielt erst nach dem Zweiten Weltkrieg den Wasseranschluss, zuletzt der Teilbereich Wolfsgasse im Jahr 1966. Der Bau der Bunkeranlagen und damit verbunden auch der Straßenbau brachte viele auswärtige Arbeitskräfte ins Dorf. Die Fuhrleute hatten alle Hände voll zu tun, und die Landwirte vermieteten jede noch so kleine freie Kammer als Schlafgelegenheit. Auch den Handwerkern, Händlern und Gastwirten ging es finanziell gut.
Die große Ernüchterung sollte aber nicht lange auf sich warten lassen. Am 12. September 1944 kam der Räumungsbefehl für Steckenborn. Zunächst flüchteten die meisten Dorfbewohner in die umliegenden Täler. Als aber am 22. September eine SS-Gruppe die Kirche in Steckenborn sprengte, zog man wenige Tage später weiter Richtung Rhein. Einige Familien wurden sogar bis Thüringen evakuiert.
Nach dem Krieg begann man schnell mit dem Wiederaufbau. Diesem folgte seit den 1960-er Jahren ein rasanter Strukturwandel, der nicht nur die Erwerbsstruktur im Ort veränderte - heute gibt es hier nur noch zwei Vollerwerbslandwirte - sondern auch das Ortsbild prägte. Alte Bauernhäuser verschwanden, viele Neubauten kamen dazu, so dass sich ganze Straßenzüge änderten. Auch das Wissen um das Leben und Arbeiten früherer Generationen droht heute zu verschwinden. Die Ortschronik Steckenborn[ 7] des Ortskartells ist daher eine gelungene Mischung gegen das Vergessen. Geschichtliche Hintergründe, menschliche Schicksale und eine entsprechende Portion Humor sind hier zusammengetragen worden, denn schließlich sollte man sich auch noch in Jahrzehnten daran erinnern, wie ideal während des Westwallsbaus die Unterstände für Liebespärchen waren, dass "Maricketring" hellseherische Fähigkeiten hatte und die Gabe besaß, Menschen und Tieren Schmerzen zu nehmen, wie "Pitsches Jüpp" seinem Sohn das Rauchen vermiesen wollte, indem er ihm eine Zigarette aus Klebeband drehte und wie er den Dorfbewohnern die Haare schnitt und dabei bis weit in die Nacht hinein wahre und unwahre Geschichten erzählte ...
[1] Leider ist die Festschrift bereits kurze Zeit nach ihrem Erscheinen bereits vergriffen
[2] Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (HSTAD): Jülich-Berg III R, Forstmeisterrechnungen von 1505/06
[3] Vgl. dazu: Rudolf Lückmann: Vennhäuser, Neuss 1991, S. 147ff (Beiträge zur Heimatpflege im Rheinland)
[4]HSTAD: Jülich-Berg III R, Forstmeisterrechnung 1793/94
[5] J.H. Kaltenbach: Der Regierungsbezirk Aachen, Aachen 1850, S. 110
[6] HSTAD: LA Monschau 51; Schulangelegenheiten
[7] Ortskartell Steckenborn (Hrsg.): 1505-2005 Steckenborn, Steckenborn 2005
2006.07.31
Steckenborn. Eifel-Forellen vom Forellenhof.
Inh. Ulrike Cain-Kempen mit britischem Ehemann Patrick John Cain. Im Schilsbachtal. Tel. 02473-3330. Mobil. 0171-7994962. Täglich geöffnet. Di + Mi nur nach Absprache vorher. Drei Möglichkeiten der wilden Offroad-Anfahrt gibt es:
1. Vom Sportplatz in Steckenborn 1 km Waldweg. 2. Waldweg von der Srasse hinter Strauch Richtung Schmidt. Rechts kleines Schild, wo links die großen Mühlen aufhören. Dann 2,3 km Waldweg abwärts auf neu geschottertem Weg. 3. Von Woffelsbach 2,5 km. Das "Schild Forellenhof" steht ganz in der Nähe des TH-Geländes.
Im Winter hatten wir einmal einen Fußmarsch im Wald gemacht. Hinter Simmerath-Strauß Richting Schmidt. Irgendwo da oben, wo die großen Windmühlen auf den Feldern enden und der Wald wieder beginnt. Ein unscheinbares Schild "Forellenhof" Richtung Wald abwärts zum Rursee mit dem Hinweis "geschlossen". Da müssen wir ´mal im Sommer hin. Und dabei blieb es. Bis uns heute die Nachbarn Elke und Peter darauf hinwiesen, wie schön es dort sei. Patti war gestresst vom heutigen Mitbetreuen von 26 Ferien-Kindern vom "Cafe international". Ich schaffte es nach mehreren Anläufen, sie zu einer Fahrt abends dahin zu bewegen.
Die Abfahrt erinnerte mich an manche gute Afrika-Pisten, was gleichbedeutend ist mit ausgefahrenen / ausgewaschenen Waldwegen.
Unerwartet saßen noch mehrere Gäste auf rustikalen Holzbänken an ebenso rustikalen Tischen. Der Britte Edward war ein echter Britte: In GB Rollse Royse-Fahrer und nach mehreren Jahren in Deutschland wenig deutsch sprechend; noch dazu die angenehme Art eines Britten. Edward war für das Räuchern der 350g- Forelle auf offenem Grillfeuer und fürs Kassieren zuständig. Die Zubereitung mit Gemüse und Salat plus Servieren übernahm Ulrike. Wenn man an Gesprächen - wie wir - interessiert ist, erfährt man viel:
19?? Familie Bongarts besitzt das Grundstück zuerst.
Ein in Hechelscheid noch lebender Bongarts hat früher dort gespielt.
19?? Dr. Kutzlepp (Zahnarzt in Neuwied) besitzt das Grundstück. Dieser verkauft es
1976 an Dr. Franz Kempen (in 2006 81 Jahre). Dieser legt Forellenteiche als Hobby an. Und baut
1979 ein kleines Fachwerkgebäude für die eigene Stromversorgung. Später baut er ein Steinhaus. Er verkauft die 15 ha Land in
1994 an Tochter Ulrike Kempen, der es ab September 2006 schuldenfrei gehört.
1999 Edward und Ulrike reichen eine Baugenehmigung ein, um ein Stockwerk in Fachwerkbauweise auf das vorhandene Gebäude zu setzen.
2002 Ulrike Kempen läßt ein 3 km langes Stromkabel legen.
2003 Der Fluß im Dreibächetal gehört Ulrike auf ihrem Grundstück. Jedoch nicht das fliessende Wasser. Daher bekommt sie erst in 2003 das Wasserrecht. Sie darf also das Flusswasser für ihre dortigen Forellenteiche gebrauchen. Die drei Flüßchen Hesselbach, Allersbach und Michelsbach vereinen sich vor dem Gelände von Ulrike zu einem kleinen Fluß.
2007.05.22 Die Baugenehmigung für den Antrag von 1999 erfolgt nach 8 Jahren am 4. Hochzeitstag von Ulrike und Edward.
2007 Der Umbau hat begonnen.
2008.06.30 Bei unserem zweiten Besuch an einem busy Tag mit zahlreichen Gästen erzahhlt uns Edward, dass Sie ca. 110 Fichten-Bäume (bis zu 50 Jahre alt) auf dem eigenen Frundstück gefällt haben, um mehr Platz und Sonne zu haben. Vor allem aber haben sie NUR das Holz verwandt, um den Neubau, den oberen Stock, damit zu bauen.
Immer ein sehr erlebnisreicher Ausflug in ein neues, unbekanntes Paradies mit so leckeren frischen Forellen zu fairen Preisen.
31.12.2007 in Steckenborn
Hauptwohnungen: 1359 Menschen
Nebenwohnung: 78 Menschen
Gesamt: 1437 Menschen
15.06.2006 Russenfriedhof
Ein Strassen-Schild "Russenfriedhof" wird in der Nähe des Eingangs zum Forellenhof aufgestellt. Russen sollen im 2. Weltkrieg in Schmidt als Gefangene gearbeitet habe. Die Menschen wurden dort extra begraben.
01.01.2006
Zur Entstehung dieser Detailseite:
Bei der Beschäftigung mit der "Geschichte von Hammer" kam ich (Bernd Tesch) seit Ende 2005 nicht wesentlich weiter. Daraufhin kam ich auf die Idee, zum besseren Verständnis der Vorgänge hier, die Chroniken der Nachbarorte im Rurtal und der näheren Umgebung nachzulesen. Zu meinem ganz grossen Erstaunen fand ich, dass im Internet zwar "fast" jedes Dorf hier eine website-Adresse hat, diese aber vorwiegend NUR zu gewerblichen / touristischen Zwecken genutzt wird. Bei einigen wesbites gibt es einige wenige Sätze zu der Geschichte, aber auch nirgendwo eine tiefergehende / komplette Seite. Bei den meisten dieser websites aber gibt es nicht einmal diese wenigen Sätze.
Meine Versuche, die "Fachleute der Geschichte des Ortes" in den einzelnen Dörfern zu finden, wurden immer aufwendiger. Aber führten oft zu interessanten Gesprächen. Leider aber auch zu den Ergebnissen, dass in so gut wie keinem Ort die "Geschichte von Beginn bis Heute" aktuell aufgeschrieben ist. Weder in einem Aufsatz noch im Internet. In wenigen Büchern gibt es Teilbeiträge bis zum Erscheinungsjahr des Buches.
Hilfe zu Erstellung dieser Seite
17.05.2006 Dank an Magrets Wolfgang für einige Infos.
31.07.2006 und 12.07.2008 Dank an Patrick Cain und Urike Cain-Kempen.Es gibt also noch viel zu tun ! Ich freue mich über jeden Beitrag und Baustein.
Wesentliche Beiträge werden selbstverständlich mit Namen versehen.
Bearbeitung: 16.9.18 UCR Formatierung
Bitte bei Bernd
Tesch melden, wer hier etwas hinzufügen könnte.
Detailseite der website: http://www.hammer-eifel.de
Copyright: Bernd Tesch