Strauch (= Ouerrolesbroich, Oberrollesbroich)

Geschichte: Chronik von Strauch (ab 1361 erwähnt, Erstbezeugung: a. 1348 im Personennamen Bertram van Rollensbroech)

http://www.gv-mon.de/strauch

Ableitung des Namens durch das 1700 erbaute, inzwischen allerdings verschwundene Anwesen von Servos Stroch.

DAS SPÄTSTEINZEITLICHE STEINBEIL AUS STRAUCH
Gefunden, verloren und doch noch einmal wiedergefunden von Klaus Wilhelm von Ameln, Einruhr

In Simmerath-Strauch, an der heutigen Umgehungsstraße B268 befand sich bis zum Brand 1967 der kleinbäuerliche Betrieb der Familie Josef Walter, die diesen Betrieb 1959 von ihrem Vorgänger, Wilhelm Nießen (Kaufmann), genannt „Lepper“ abkaufte. Die Familie kam aus Alsdorf in die Eifel um sich ihren Wunsch, der Natur näher zu sein, zu erfüllen. Mit dem kleinen Bauernhof wurden auch mehrere ältere Einrichtungsgegenstände gekauft. Unter anderen ein Holzregal, das sich in der sogenannten Milchküche befand. In diesem Holzregal, so erinnert sich ein Sohn des Hauses, standen viele Steingut- und Keramikgefäße. Mehrere davon sahen sehr alt aus und hatten eine gräuliche Farbe. Sie könnten, wie wir noch später sehen werden, Fundstücke vom eigenen Gelände gewesen sein. Die Walters gaben diese alten Gefäße an einen Sammler aus Rollesbroich, namens Frings (Schreiner), ab und zwar als Zahlungsmittel für geleistete Arbeiten an den Gebäuden des Bauernhofes. Die Familie Walter hatte mehrere Kinder, unter denen eins der Junge Peter war, der am 14. April 1951 geboren wurde. Peter musste im Frühjahr 1963 als gerade Zwölfjähriger, wie dass damals so üblich war, zu hause hart mit anpacken. In diesem Frühjahr wurden von der Gemeinde Simmerath kostenlos Buchensetzlinge zur Verfügung gestellt um damit Buchenhecken anzupflanzen, die bekanntlich in dieser Gegend ein Charakteristikum sind. Peter sollte für diese Buchenhecke einen Graben von annähernd 20 m (ca. 25 cm tief) ausheben. Die Hecke war die östliche Abgrenzung zu einem uralten, ausgefahrenen Weg hin nach Kesternich. Die Wiese auf der die Hecke zu stehen kommen sollte, war eine typische Hauswiese (Baumwiese), die sie womöglich schon immer war und die wahrscheinlich bis dahin noch nie umgepflügt wurde. Im Umfeld der Wiese hatte Kleinpeter schon öfters Ton- und Steingutscherben gefunden. Manchmal auch etwas größer Scherben, die darauf schließen ließen, dass es sich dabei um Schüsseln oder Schalen handelte. Die Farbe der Scherben war meistens gräulich. Beim Ausheben des Grabens erkannte Peter, dass der Boden durchsetzt war mit dem sogenannten „Faulem Schiefer“. Neben vielen Steinen fand er dann das steinzeitliche Beil, der feinsäuberlich bearbeitet und aus schwarzem Schiefer war. Er lag so angenehm in der Hand, dass er es wert war nicht liegen zu bleiben. Peter erkannte schnell, dass dieser Stein, so wie er aussah, nicht von Natur aus so aussehen konnte und nahm ihn mit nach hause um ihn seinen Eltern zu zeigen. Diese zollten dem Stein keine allzu große Aufmerksamkeit. Peter ließ aber keine Ruhe, nahm den Stein mit zur Straucher Schule und wollte nun von seinem Lehrer, Heinz Kunz, wissen, was es mit dem Stein auf sich hat. Der Lehrer, der sich mit steinzeitlichen Funden auch nicht so auskannte, gab den Stein zur Analyse an ein Labor. Das Ergebnis kam einige Wochen später mit dem Stein zurück: es sollte sich um ein Beil aus der späten Steinzeit um ca. 4.000 bis 5.000 vor Chr. handeln. https://www.myheimat.de Mittlerweile hat Herr Walter den Fund im Simmerather Rathaus neben anderen Funden aus grauer Vorzeit platzieren lassen und ihn somit der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

1361 wird zum ersten Male ein Gebäude erwähnt, auf dessen Grundmauern steht der heutige Keischgenshof

Um 1560 gehört Strauch zur Simmerather Pfarrei seit 1346. Später gehört Strauch zum Amt Kesternich im Kreis Monschau.

Bis Ende 1971 gehörte Strauch als eigenständige Gemeinde zum ebenfalls aufgelösten Kreis Monschau (siehe Aachen-Gesetz).

Am 1. Januar 1972 wurde der Ort nach Simmerath eingemeindet.

1921/23. Im Ort befindet sich die Katholische Pfarrkirche St. Matthias. Sie hat eine recht bewegte Vergangenheit. Das erste Gotteshaus von 1846 musste bereits 1921 einem Neubau weichen. Doch auch der hatte nicht lange Bestand. Während des 2. Weltkrieges wurde die Kirche am 20. September 1944 von deutschen Soldaten gesprengt, um der feindlichen Artil- lerie keinen Orientierungspunkt zu bieten. Im Innern fällt uns der 1936 von dem Kölner Bildhauer T. C. Pilarz geschaffene Hochaltar aus Lindenholz auf. Auch der hat seine eigene Geschichte. In den 1960er Jahren verbannte man ihn aus der Kirche. Doch er wurde nicht zu Kleinholz verarbeitet, sondern über- dauerte die folgenden Jahrzehnte in einem Schuppen. 1996 kehrte er wieder an seinen angestammten Platz zurück (Information aus dem "Dorfrundgang", Gemeinde Simmerath).


31.12.2007 in Strauch
Hauptwohnung: 1147, Nebenwohnung: 36, Gesamt: 1183 Menschen



01.01.2006 Zur Entstehung dieser Detailseite:
Bei der Beschäftigung mit der "Geschichte von Hammer" kam ich (Bernd Tesch) seit Ende 2005 nicht wesentlich weiter. Daraufhin kam ich auf die Idee, zum besseren Verständnis der Vorgänge hier, die Chroniken der Nachbarorte im Rurtal und der näheren Umgebung nachzulesen. Zu meinem ganz grossen Erstaunen fand ich, dass im Internet zwar "fast" jedes Dorf hier eine website-Adresse hat, diese aber vorwiegend NUR zu gewerblichen / touristischen Zwecken genutzt wird. Bei einigen wesbites gibt es einige wenige Sätze zu der Geschichte, aber auch nirgendwo eine tiefergehende / komplette Seite. Bei den meisten dieser websites aber gibt es nicht einmal diese wenigen Sätze.
Meine Versuche, die "Fachleute der Geschichte des Ortes" in den einzelnen Dörfern zu finden, wurden immer aufwendiger. Aber führten oft zu interessanten Gesprächen. Leider aber auch zu den Ergebnissen, dass in so gut wie keinem Ort die "Geschichte von Beginn bis Heute" aktuell aufgeschrieben ist. Weder in einem Aufsatz noch im Internet. In wenigen Büchern gibt es Teilbeiträge bis zum Erscheinungsjahr des Buches.

Es gibt also noch viel zu tun ! Ich freue mich über jeden Beitrag und Baustein. Wesentliche Beiträge werden selbstverständlich mit Namen versehen.

Bearbeitung:
20.11.18 UCR

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Detailseite der website: http://www.hammer-eifel.de
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