Dedenborn
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1954 Jungschar Gruppe in Dedenborn im Zeltlager 31.07.- 09.08.1954
Zu dieser Zeit war Hans Christ (Geb. 14.02.1933. Gest. 15.03.2013) Gruppenleiter der KJG (Kath. Jugend Gemeinde) St. Marien Eschweiler Röthgen – Unser Zeltlager vom 31.07 – 09.08.1954
In der Chronik der Familie Ferdinand Ph. Keuter stand dieser Bericht:
Die Flößer an der Rur.
Im Sommer 1954 findet ein Zeltlager vom KJG – St. Marien in Dedenborn statt. Der Zeltplatz befindet sich direkt an der Rur. Die Altersgruppen sind weit gefächert, da sind Aktivitäten schwer unter einen Hut zu bringen. Eine kleine Mannschaft hat sich entschieden, Holz für das Lagerfeuer zu suchen und zum Zeltplatz zu schaffen. Den Weg nehmen wir flussaufwärts in Richtung Hammer. Dabei bleiben wir immer im Flussbett. Treibholz sehen wir genügend. Vom letzten Punkt aus, werden wir beginnen, ein Floß zusammen zu binden. Tage vergehen, bis wir genügend Holz mit Seilen und Nägeln verbunden haben. Für den nächsten Tag ist also Flößen angesagt. Nach dem Frühstück geht es los, dabei haben wir unseren Mund ganz schön voll genommen. Wir dürfen keine Versager werden. Bald aber kommt die Erkenntnis, dass die Rur für solche Aktivitäten zu wenig Wasser führt. Leider für uns fünf Kerle zu spät. Denn nach weiteren Tagen schwerer Plackerei liegen die Hölzer immer noch da, wo wir sie gefunden haben.
In nächster Nähe haben unsere Freunde genug Holz für die Küche und das Lagerfeuer in nächster Nähe gesammelt. Man brauchte unser Brennmaterial nicht, die Blamage tat richtig weh. -
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
1954. Dedenborn. Lager auf dem Gelände von Bürgermeister Jansen, direkt an der Rur, heute Campingplatz.
1954. Dedenborn.
Gesamtansicht 1954.
1954. Dedenborn. Honorige Gäste aus der Heimatpfarre St. Marien Eschweiler Röthgen.
Links Kaplan Franken, Bürgermeister Gorissen, Pastor Zohren. Archiv Hans Christ aus Eschweiler.
1954. Dedenborn. Jungschar-Gruppe 1954.
1954. Dedenborn. „Küchenpersonal“ im Vordergrund ein geklautes Schild einer Gaststätte
1954. Dedenborn. Kaplan Franken „schnorrt“ in der Küche
Dieselbe Gruppe wie oben in 1954. Fotos Archiv von Ferdinand Ph. Keuter
Veranstalter und Aufsicht hatte
KJG St. Marien Eschweiler Röthgen. Eine ähnliche Gruppierung wie die Pfadfinder.
Ich meine, der Platz hätte zu der Zeit dem Bürgermeister Jansen gehört. Ebenso das Haus an der Straße, welches unbewohnt war. In diesen Räumen haben wir eine Jahreswende erlebt. (1954-55?)
1954. Dedenborn. Ansicht vom Ort.
1954. Dedenborn. Der Kaplan von St. Marien macht uns seine Aufwartung. Wegen seiner Größe und seines Wesens nannten wir ihn Don Camillo. Sein richtiger war Kaplan Franken. Gerade spielt er Mundharmonika auf der Hauptstraße, Nähe des Zugangs zum Zeltplatz
1954. Dedenborn. Gruppe auf dem Zeltplatz
1954. Dedenborn. Essenszeit vor dem Haus an der Straße. Im Hintergrund kann man das Tal der Rur ahnen.
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1954. Dedenborn. Unser Gruppenleiter, Hans Christ, ist als „Massa“ gestorben, hier unsere Aufwartung bei Halbmast
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1954. Dedenborn. Eine Gruppe, wobei ich glaube, dass alle Personenaufnahmen ohne Bezug nicht von Interesse sind
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1954. Dedenborn. Ein Faktotum der Pfarre „Tante Nettchen“ ist mit Kuchen nach Dedenborn gekommen. Der Blick geht bergab Richtung Ortsende
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1954. Dedenborn. Luftmatratzen für eine Paddeltour werden aufgepumpt
1954. Dedenborn. Gruppenbild auf einen Felsen am Rande der Straße
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1954. Dedenborn. Unsere „Ami Zelte“ ohne festen Boden. Das Stroh moderte nach einigen Nächten, weil die Zelte keinen Boden haben
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1954. Dedenborn. Gäste aus Eschweiler (Bild fehlt, Mann mit Krawatte)
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1954. Dedenborn. Da kann ich nur sagen: Guten Appetit
1954. Dedenborn. Ein Faktotum der Pfarre „Tante Nettchen“ ist mit Kuchen nach Dedenborn gekommen. Der Blick geht bergab ´Richtung Ortsende
1954. Dedenborn.
1954. Dedenborn.
1954. Dedenborn. Das letzte Foto, gleich kommt der Bus
Eine Geschichte vom Ferdinand Ph. Keuter dazu:
Unser Sommerlager vom 31. Juli bis .-09. August 1954
Die Nachtwache mit Christian.
Die Jungen vom KJG Röthgen haben ihr Zeltlager in Dedenborn aufgeschlagen. Ihre „Ami Zelte“ haben keinen Boden, bestehen nur aus zwei Planen, die mit Häringen* auf dem nassen Wiesenboden befestigt sind. Gleich nebenan auf dem Nachbargrundstück befindet sich ebenfalls ein Jugendlager, mit Gleichaltrigen aus Pier. Irgendwie knistert es zwischen den Gruppen, ein Grund dafür ist nicht bekannt.
Die Tage und Nächte sind in dieser ersten Augustwoche sehr nass. Dazu kommt der Neumond. Da kann die Nachtwache anstrengend werden und die Stunden zur Ewigkeit. „Sie muss aber sein“, denn im Küchenzelt lagern Lebensmittel. Und da gilt es noch das Banner zu hüten, welches in jeder Nacht am Mast bleibt.
In der Nacht vom 03. auf den 04. August ist das Los auf unseren Freund Christian gefallen. Der schmächtige Junge soll alleine die „Oberaufsicht“ für die Zeit über Geisterstunde hinaus bekommen. Seine Suche nach einem Partner scheitert kläglich.
Spät, wie gewöhnlich, kehrt Ruhe in den Zelten ein. Ich liege in einem mit Daunen gefüllten Schlafsack. Seine Hülle aus Chintz wirkt edel. Weit nach Mitternacht höre ich einen kurzen Schrei, dann ist wieder Ruhe im Lager an der Rur. Beim Frühstück am nächsten Morgen ist unser Christian merkwürdig ruhig.
Was war geschehen? Unser „Beschützer“ hat im Küchenzelt ein Poltern gehört. Er fühlt sich alleine und ist verängstigt. Schnell ist er am Ort des Geschehens. Früh genug, um eine Hand zu sehen, die sich unter der Rückwand bewegt. Zum Nachdenken lässt sich der Verängstigte keine Sekunde Zeit. Er nimmt sein Fahrtenmesser aus der Lederhülle und malträtiert damit die unbekannte Hand. Der kurze Schrei bringt ihn in die Wirklichkeit zurück. Als er zur Hilfe eilen will, ist auf der anderen Seite des Zeltes keiner mehr zu sehen.
Seinen „Erfolg“ sehen wir Stunden später. Als nämlich die Gruppe aus Pier in die Dorfkirche von Dedenborn mit Banner einzieht. Einer der Buben hat eine Hand verbunden. Wir werden keines Blickes gewürdigt und nach der Messe auf dem Vorplatz der Kirche mit Verachtung gestraft.
Wochen später hören wir von einer Sonntagspredigt, gehalten vom Pfarrer in der Kirche „Maris unbefleckte Empfängnis“, der Pfarrkirche des Dorfes Pier. Darin werden die Jungen aus Röthgen ganz einfach Rüpel genannt. Das aber hat uns nicht wirklich betroffen gemacht.
*Häringe, Zeltpflöcke zum Befestigen der Haltleinen.
Dank und Dokumentation
03.2012 Der hochaktive 75-Jährige Journalist Ferdinand Ph. Keuter sah meine Dedenbornseite. Und erinnerte sich an sein Jungschartreffen 1954 in Dedenborn. Diese konnte er wunderbar mit all diesen SW- Bildern und Texten untermalen ! Eine wunderbare Dokumentation ! Oben sind die von ihm in 03.2012 besorgten Fotos von Gruppenleiter Hans Christ !
Unten sind seine eigenen Fotos.
Ferdinand Ph. Keuter: Pfingsten 1952. Sommer 2011
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