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Letzte Bearbeitung: 26.10.2014, 31.03.21 (UCR)


Hammer in der EIFEL an der Rur
(vff der Rhorn (1463), Rura, Roire, Ru, Roer, Rohr, Ruhr, Rur)
oder modern "Hallo Hammer"


Foto Bernd Tesch 2003 . Das wunderschöne Rurtal in Hammer !



Geschichte von Hammer
Wer nicht weiß, was früher war, kann heute nicht verstehen (Der weise Autor ist mir leider unbekannt !)

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Heimat Hammer in der EIFEL
und die Geschichte des Govers-Tesch-Grundstücks ("Holzhütte") in 52152 Hammer, Grünentalstr. 31. Dokumentation der Hammer-Geschichte begonnen von Bernd Tesch im Dezember 2001 für seine Frau Patricia Govers-Tesch, für sich zum Verständnis des Lebens hier, für die Einwohner von Hammer und weltweit Hammer-Interessierte.

I
ch freue mich über jeden Beitrag zu Hammer.

Die Bewohner von Hammer wurden früher von den umliegenden Dörfern auch "Schmankmimm" (Sahne schleckende Katze (Info von Erich Charlier in 2005 und Marlene Rogner in 2007)). Das, weil die Hammerer früher selbst gebuttert haben. Füppsäck" (Füpp = entrahmte Milch) wurden sie auch genannt, wenn sie heimlich die Butter entrahmten. B.Tesch



Chronik von Hammer 1900-1999
1901-1920

1905
Schuleinweihe des "weltentlegenden Ortes Hammer". Einsegnung durch den Pastor aus Eicherscheid. Gefeiert wurde auch im Jägerhäuschen der Frau Röhrlich in Hammer (B.T. konnte nicht herausfinden, welche der alten Hausnummer das war. In 1913 wohnte eine Ahnes Röhrlich (Verh. mit Johann Röhrlich) in heute Dedenborner Str. 11. Hammer hatte damals einen Musikchor. (Quelle:
Montjoie'r Volksblatt 39, 30.09.1905)

21.04.1906 Hammer bekommt ein eigenes "landwirtschaftliches Kasino" und Telefon-Anschluss an Montjoie.
Hammer bekommt ein eigenes "landwirtschaftliches Kasino", weil die Versammlungen in Eicherscheid meist im Winter waren und die Wege dahin dann zu beschwerlich. 30 Landwirte meldeten sich als Mitglieder an. Es wurde auch beschlossen, dass Hammer telefonisch mit Montjoie verbunden wird. Lehrer Stolzen wird die Bedienung übernehmen. (Quelle: Montjoie'r Volksblatt 16, 21.04.1906)

1914 - 1918 Der Erste Weltkrieg
In Hammer fielen im 1. Weltkrieg 9 Männer, 28 waren an den Kriegskämpfen beteiligt (Schulchronik Hammer, Band 1). Insgesamt fielen unglaubliche 9 Millionen Menschen in diesem Krieg.

Bis 1917
Landkreis Montjoie

1919
Besetzung des Rheinlandes durch die Franzosen 1919 bis ca. 1930.
Der Versailler Vertrag regelt die Folgen und die Zeit nach dem verlorenen ersten Weltkrieg. Das links- und zum Teil das rechtsrheinische Gebiet wurden bis ca.1930 durch die Franzosen besetzt. 1919 bricht in Europa eine Grippe aus infolge derer 20 Mio Menschen sterben.

Vor 1920
Die Lehrer wurden damals schlecht bezahlt. Sie mußten Idealisten oder blöd sein. Und das waren auch viele (Zitate vom ehemaligen Dorflehrer Erich Charlier). Deshalb gab es vor 1920 den "wandelnden Tisch". Das bedeutete, dass jede Woche eine andere Familie eines Schulkindes den Lehrer mit Essen versorgen musste.

01.10.1920

Pfarre Hammer St. Bartholomäus: Im Mai 1920 erhielt Hammer eine selbständige Vermögensverwaltung und damit eine Abtrennung von Eicherscheid. Von 1924 an feierten an den Sonntagen Benediktiner aus der Abtei St. Benedictusberg in Vaals, Niederlande, den Gottesdienst mit der Pfarrgemeinde. 1932 erhielt Hammer einen eigenen Seelsorger. Kirchenbücher gab es von 1920 an.

1920
Erster eigener Friedhof. 1920 bekommt Hammer auch seinen ersten, kircheneigenen Friedhof. Die ersten Menschen in Hammer wurden ab 1920 dort beerdigt. Der erste Mensch dort war das Kind von Berta Arnolds (Auszug aus dem Handbuch des Bistums Aachen, 1994).


1918-1920
In Europa brach die "spanische Grippe" aus. Der fachwissenschaftlichen Literatur zufolge betrug die Zahl der Todesopfer mindestens 25 Millionen; in ihrer Bilanz in der Fachzeitschrift Bulletin of the History of Medicine vom Frühjahr 2002 kamen die Autoren sogar auf knapp 50 Millionen Todesopfer (Quelle: Wikipedia). Da die Auswirkung durch ganz Europa ging, kann es auch Todesopfer in der Eifel gegeben haben. Angaben dazu sind B.T. allerdings unbekannt. Die "Spanische Grippe" 1918-1920 wird verglichen mit der europäischen Viren-Pandemie "Pest (=Seuche)" von 1347 bis 1353. Diese wurde auch als Schwarzer Tod bezeichnet und hat geschätzte 25 Millionen Todesopfer – ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung – eingefordert.



1921-1930

1923

1923. Archiv Roland Kawaleck.

1923
Zum ersten Februar gab es in Hammer elektrisches Licht. "Somit konnte das immer teurer werdende Steinöl in Wegfall kommen" (T. Stoltzen, Schulchronik Band 1)

1927
Das "Weiße Kreuz" oberhalb von Hammer an der Strasse nach Eicherscheid wurde vom Theaterverein Eicherscheid aufgestellt. Es ist ein großes christiliches Kreuz aus Eichenbalken, welches weithin im Rurtal sichtbar ist.
1927 wurde eine zweite Glocke für die Kirche von Hammer eingeweiht (Schulchronik Band 1). 

Am 15. Juni 1927 gab es die erste "drahlose Telegraphie im Radio" eingerichtet vom Gemeindeförster Joseph Krumbeck, ab 1928 gab es diese auch in der Schule (Schulchronik Band 1). 

1928
Eine aussergewöhnliche Kälteperiode ab Februar.



1928. Georg und Sera Klinkenberg in Hammer. Blick vom Felsen "Uhusley" auf die Rur. Li Tinny Klinkenberg. Mi: Sera Klinkenberg. Re: Peter Klinkenberg. Archiv Horst Klinkenberg.

1929

"Dedenborner Idyll" steht unter dem Foto von 1929. Unklar ist, ob dies Dedenborner oder Hammer Kinder sind. Foto 1929 von Georg Klinkenberg aus Hammer. Archiv Horst Klinkenberg.



Rur bei Hammer. Damals schon schön. Foto: Georg Klinkenberg in 1929. Archiv Host Klinkenberg.



Landschaft bei Hammer. Foto: Georg Klinkenberg in 1929. Archiv Horst Klinkenberg.
In der "Rönn" (Rinne), Nähe Betonweg zwischen Hammer und Dedenborn
.



1931-1940

Ab 1932
Hammer St. Bartholomäus: Hammer erhielt einen eigenen Seelsorger:
Pfarrvikare bis 2010 waren: Wilhelm Brathe (1932 - 1933), Leo Goor (1933 - 1939), Gottfried Joppen (1939 - 1946), Heinrich Schoenen (1946 - 1947), Paul Koß (1947 - 1958), Josef Engels (1958 - 1960), Wilhelm Steven (1960 - 1965), Matthias Schmitz (1965 - 1968), Hermann Frey (1971 - 1976), Anton Moritz (1977 - 1978), Johannes Henn (1979 - 1981), Heribert Lennartz (seit 1981 - 1995, Ernst Schneider (1995 - 2010)
(Quelle: Auszug aus dem Handbuch des Bistums Aachen, 1994) .

1934
In Hammer gab es eine neue Gaststätte, später sogar mit einem Krämerladen. Christel Lauscher (geb. Kaulard) hatte diese Gäststätte zusammen mit ihrem Ehemann Rudolf Lauscher nach dem Tode ihrerTante Katharina Förster und deren Ehemann ersteigert, und bis 1975 geführt. Die Wirtschaft Lauscher von "Tiensche", die "Jägersruh" war damals ein Haupttreffpunkt für die Jugend. Im Hof gab es ein Tanzzelt von 8 m x 8 m, das die Jugendlichen auch tagsüber benutzen durften.

Die Sensation in Hammer war immer der Eisgang, wenn im Frühjahr die 2-3 m starke Eisschollen aufbrachen und sich über den Rand der auf die Wiesen schoben. Erich Charlier war das erste Mal als Sextaner 1934 in Hammer. Sie machten vom Landschulheim Wanderausflüge nach Hammer. Er malte bereits zu dieser Zeit. Diese Zeichnungen wurden von der SS zerstört (Info von E.Ch. am 23.11.2008).

1934
125 Einwohner in Hammer. Quelle: Ortschronik Imgenbroich. Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Hammer.

1934-1942
Im Tiefenbachtal unter dem Weihrauchberg gab es 2 Stollen. Ca. 10 km davon waren begehbar, es gab sogar Schienen. Ob daraus jemals Erz nach Hammer zur Verhüttung gebracht wurde, ist allerdings unbekannt. Die Hammerer Mühle war zu dieser Zeit schon eine Mahlmühle. (Bemerkung UCR: Verschiedenen Stollen und Bunker wurden auch im zweiten Weltkrieg angelegt.)

1935.06.03
Gründung des Amtes Imgenbroich mit den Gemeinden Mützenich, Imgenbroich, Konzen, Eicherscheid, Hammer. Auflösung der Bürgermeisterei Eicherscheid, bestehend seit 1816.

1937-1938
Die Straße Hammer - Eicherscheid wurde, besonders im „Hohlweg“, durch größere Erdbewegungen erweitert und abgeflacht. Am 3.11.1937 wurde die Strasse für einige Monate gesperrt, Hammer war „von der Welt abgeschieden“ (Strauch, Schulchronik Band 2).




1939
Bau der Rurtalstrasse Hammer - Widdau
Die heutige Grünentalstrasse war früher nur ein Forstweg. Die Rurtalstrasse Grünenthal – Hammer - Dedenborn wurde durch die Organisation TODT neu verlegt und gebaut. Die "Organisation Todt" (OT) entstand im Mai 1938, als Adolf Hitler den durch den Autobahnbau bewährten Fritz Todt mit den Arbeiten für den bis dahin von der Wehrmacht geleiteten Bau des Westwalls beauftragte. In diesem Zusammenhang wurden auch erste Wasserleitungen in Hammer verlegt. Nachdem der Forstweg ausgebaut war hiess er „Neuer Weg“. Erst später Grünentalstrasse. Früher gab es einen Weg "Hiernraff *" (der wahrscheinlich beim Haus von Idon hoch ging, dann über die heutige Asphaltstrasse Grünentalstrasse runter, über das Grundstück von Tesch). (Bemerkung UCR: Das könnte heissen: "Die Kier eraff", also, die "Kurve runter".)
17.05.2007 Willi Lauscher erzählte mir, dass man vor dem Strassenbau Hammer - Dedenborn 1939 mit einem Pferdefuhrwerk vierzehn Mal durch das Rurbett musste, um Dedenborn zu erreichen. (Bemerkung UCR: Das ist unwahrscheinlich, wahrscheinlich war Monschau-Dedenborn gemeint).

1939-1945
Laut Inschrift im Mahnmal in Hammer fielen im 2. Weltkrieg 19 Männer und 1 Frau. Laut mündlicher Aussage von Josef Krumbeck waren es 22. Das ist bei einer Bevölkerungszahl in 1939 von etwa 122 Menschen in Hammer ein extrem hoher Anteil der Bevölkerung.



1941-1950

1944
Mitte September schlagen die erste Granaten ein. Ab Anfang Oktober erfolgte die Evakuierung der Bevölkerung. Auf einer Tafel des Naturlehrpfades um Rohren steht ein Schild, welches auf die Kriegsschäden hinweist. Dort steht, dass amerikanische und deutsche Soldaten vom 12.09.1944 - 23.02.1945 in der Nordeifel kämpften.


1944
08.10.1944. Der Soldat "Obergefreiter Stockhoff" (aus Melle in Westfalen) berichtet in seinem Tagebuch, dass in Hammer die letzte Messe gehalten wird.

08.-15.10.1944 Die Bevölkerung von Hammer wird evakuiert.

29.10.1944
Der Soldat "Obergefreiter Stockhoff (aus Melle in Westfalen) berichtet in seinem Tagebuch, dass Soldaten am 29.10.1944 noch einmal Birkenkreuze in der Schreinerei Kaulard für Gefallene aus Imgenbroich zusammennageln. Es folgt ein schwerer feindlicher Feuerüberfall auf das geräumte Dorf Hammer.


Links: Obergefreite Stockhoff. Foto: Archiv Walter Gombert.


16.12.1944
Beginn der Ardennenoffensive


Johanna „Hantschen“ Kaulard. Foto 1946. Archiv Roland Kawaleck.
Geb. 1912. Gest. 1953-54. Aus Haus 07. Verh. in 1. Ehe mit Johann Pütz (Sohn von Arbeiter August Pütz und Ursula, geb. Böckem. Geb. 1909.03.02 in Rauschendorf. Gest. 1943.08.01 in Kalinoka Russland). Verh. in 2. Ehe mit Rudolf Frings ca. 05.1953.

1945
30.01.1945 Die ersten Amerikaner haben Eicherscheid erreicht. Evakuierung der Einwohner von Hammer. Richard Frings. (geb. 1936) war einer von denen, die mit Pferd und Wagen flüchteten (Am 31.12.2001 erzählte Richard mir sehr bewegt im Haus Waldblick bei der Sylvesterparty davon). Johanna Pütz (geb. Kaulard ca. 1912, genannt „Hantschen") war die einzige Person, die sich weigerte, ihr Dorf Hammer zu verlassen. Sie blieb in Hammer und starb spät unerwartet früh ca. 1953 / 4.
Vor dem Krieg im Jahre 1939 gab es in Hammer 32 Häuser mit ca. 100 Menschen. Hammer wurde von Monschau aus im Krieg stark beschossen, so dass viele Häuser beschädigt wurden. Allerdings wurden nur drei Häuser nicht mehr aufgebaut. Quelle: 16.08.2003 Info von Jupp Krumbeck . Durch Kriegseinwirkung kamen aus Hammer 22 Menschen um. Quelle: 10.06.2004 von Erich Charlier.

01.02.1945 (Donnerstag)
Die deutsche Verteidigungslinie im Bereich Monschau bröckelt weiter ab. Die von Rocherath und Krinkelt fast ungehindert vorrückenden US-Infanteristen besetzen die im Dezember tagelang umkämpfte Kreuzung der Reichsstraße 258 am Forsthaus Wahlerscheid nunmehr endgültig. Die Amerikaner haben sie "Heartbreak Crossroads" getauft - Straßenkreuzung der Verzweiflung -. Einnahme von Wahlerscheid und Hammer durch die Amerikaner. Diese fanden in Hammer als einzige Person Johanna Kaulard mit ihren zwei Kühen vor (siehe Haus 7) ...

03.0.3 1945 In Dedenborn sprengt ein deutscher Pioniertrupp Teile der Dorfstraße sowie die Rurbrücke bei Rauchenauel, um den anrückenden Amerikanern ein Weiterkommen zu erschweren. Der Widerstand ist völlig sinnlos, denn Einruhr, Erkensruhr und Hirschrott wurden von den Amerikanern im Handumdrehen besetzt. Im Oktober 2013 wurde ein Erdgrab mit 40 Panzerminen in der Nähe der Rurbrücke bei Hammer gefunden. Die Minen waren noch funktionsfähig. (Quelle: Aachener Nachrichten)

1946.06.01
Das Amt Imgenbroich nimmt seine Verwaltungstätigkeit wieder auf.

1948
Währungsreform.


1950

Die zerstörte Rur-Brücke bei Grünental wurde instandgesetzt. Im Adressbuch des Grenzlandkreises Monschau 1950/51 war in der Skizze der Gemeinden und Ortschaften noch keine Strassenverbindung zwischen Widdau und Hammer eingezeichnet. Vermutlich war der Kontakt damals nur über den Höhenwanderweg auf der nördlichen Seite der Rur möglich.

Im Adressbuch des Grenzlandkreises Monschau 1950 / 51 sind 61 Personen in der Ortschaft Hammer aufgeführt.
Kinder sind nicht aufgeführt sind, da bei allen aufgeführten Personen eine Berufsangabe steht. Da das gebundene Buch im privaten Wirtschaftsverlag Rohscheid Neuß / Rhein, Fringstrasse 13 erschienen ist, ist es auch nicht sicher, ob alle "amtlichen" Angaben darin sind.
Laut mündlichen Angaben von Josef Krumbeck hat es 1938 genau 100 Menschen in Hammer gegeben. Da 22 Menschen im Krieg gefallen und / oder an dessen Folgen gestorben sind, ergäbe das 78 Personen in 1945/6.
05.04.08.2007 Dieses Adressbuch fanden Marlene und Tochter Dr. Ute Rogner auf dem Speicher.

13.09.1950
Volkszählung im Kreis Monschau.



1951-1960

1951

Erich Charlier kam als Schulleiter nach Hammer. Er war dann 35 Jahre Schulleiter. Davon 20 Jahre in Konzen, 15 Jahre in Hammer. Vermutlich ist niemand in Deutschland solange Schulleiter gewesen, da dazu bestimmte Voraussetzungen notwendig sind. Erich Charlier verfasste die Schulchronik von Hammer bis zum Jahr 1966, sie enthält zahlreiche Zeichungen.

1952

Die zerstörten Rur-Brücken von Hammer und Dedenborn wurden instandgesetzt. Damit war Hammer von beiden Talseiten wieder erreichbar. Allerdings waren die Strassen nicht geteert, was Eric Charlier bewegte, auf einem Schild um 20 km/h zu bitten (AVZ 31.7.1953). Auf der Rückseite stand "Auf Wiedersehen in Hammer".
Die Rur war im Winter zugefroren. Als es taute, hob sich die Eisdecke und brach. Die Schollen, bis zu 60 cm dick, wurden bis an die Landstrasse in Hammer geschoben. Bis zum Juni gab es auf den Wiesen noch Eis. Viele Familien haben aus den Wasserlachen aus dem Eis Fische gefangen und gegessen. Quelle: Carola Ellinger (geb. 1944), spätere Pächterin des gemeindeeigenen Campingplatzes.


Die neue Rurbruecke vor Hammer. Im Vordergrund sieht man noch die alte Fussgängerbrücke. Die Uferauflager aus Rursteinen von dieser Brücke kann man in 2008 noch gut erkennen. Besonders auf der östlichen Seite. Der mittlere Pfeiler existiert nicht mehr. Foto: Archiv Walter Gombert.

1953

"Hotel Waldblick" in Hammer wird gebaut.

1953 - 54
Josef Krumbeck hat ein Foto, wo in Hammer noch viele Bergwiesen zu sehen sind.

1954

Der Gemeinderat beschliesst den Bau der Schule in Hammer.
Im Januar-Februar war es 3 Wochen lang zwischen - 20°C bis - 27°C.
Johanna Pütz, geb. Kaulard (Schwester von Christel Lauscher), starb 1954 an einem Herzinfarkt auf der Strasse. Wegen einer Herzschwäche vermutet man, und dass die extreme Kälte auch eine der Ursachen gewesen sein kann.

1957
Bundestagswahlen: 67 Wahlberechtigte in Hammer.
100 % wählen, 66 Erststimmen auf Kandidat Günther, CDU. Dieser hatte in Hammer ein Wochenendhaus (alte Schule), 65 Zweitstimmen für CDU.

Ende 1957
enden die Eintragungen in die Amtschronik von Imgenbroich seit 1814. Allem Anschein wurden diese dann nicht weitergeführt. Begonnen hatte diese 1925. Siehe dort.
In 2007 liegen B.Tesch folgende Amtschroniken vor:
1814-1943
in Schreibmaschine: Ortschronik der Bürgermeisterei Imgenbroich mit den Ortschaften: Imgenbroich, Widdau, Mützenich, Konzen, Eicherscheid, Hammer
1915-1943
Handschriftlich: Ortschronik der Bürgermeisterei Imgenbroich
1944-1957
Handschriftlich: Ortschronik der Bürgermeisterei Imgenbroich.
Bernd T. bekam diese 31.05.2007 aus dem Archiv Monschau vom Amtsleiter Herrn Hard.

1956
Nach dem 2. Weltkrieg verfiel das ehemalige Hammerwerk immer mehr. In Jahre 1956 stürzte das schiefergedeckte Dach ein. Eine Restaurierung wurde damit verpasst. Der Wasserzufluß war damals aber noch vorhanden.

29.05.1956 Einweihung der neuen, großen Schule in Hammer.


1958
Carola Ellinger (Geb. Frings, geb. 1944) spielte schon mit der Hammer-Dorfjugend auf dem heutigen "Camp Hammer" bei den Zelten von Pfadfindern und Touristen. Es war der Beginn des Campingplatzes.

1959 / 60

Erich Charlier und Josef Krumbeck erreichten, dass das Ehrenmal für die Kriegstoten nach dem Charlier-Entwurf gebaut wurde. Im Ehrenmal sind restliche Gebeine von Deutschen und Amerikanern untergebracht, die im wesentlichen wohl von Ausgrabungen um die alte Schule stammen.
Text: "Das Mahnmal wurde errichtet zur Erinnerung an die Kriegstoten unseres Dorfes sowie an die im Kampf um Hammer gefallenen amerikanischen und deutschen Soldaten".
"Herr verbanne die Zwietracht aus der Welt. Gib uns den Frieden".
Laut Inschrift fielen im 1. Weltkrieg 1914-1918   9 Männer und im 2. Weltkrieg 1939-45  19 Männer und 1 Frau.

1960-70
Die Bergwiesen wurden mit schnell wachsenden "Prüße Böm (Preussische Bäume)", Fichten, also Nadelhölzern, fast vollständig angepflanzt. Dadurch wirkt das Tal dunkler.



1961-1970

1961
Das von Erich Charlier von Hammer entworfene Wappen wurde 1961 ministeriell genehmigt.

1961-64

Bis 1961 war die Dedenborner Strasse am westlichen Ausgang von Hammer noch eine mit Schotter befestigte Naturstrasse. In drei Abschnittsjahren wurde diese hoch nach Eicherscheid geteert.
Ob die Strasse von Hammer nach Widdau und weiter hoch nach Imgenbroich auch zu dieser Zeit (oder früher) geteert wurde, konnte ich zeitlich noch nicht genau erfassen. Zeitzeuge Helmut Schophoven ist von Grünental noch 1956-7 mit dem Fahrrad auf Schottersrasse nach Hammer und Imgenbroich gefahren. Der Verlauf der Strasse ist später nicht mehr geändert worden, sondern nur der vorhandene Schotterweg geteert worden.

1963

Die Rur war wieder zugefroren. Dieses Mal hatte das Wasser die Schollen sogar senkrecht gestellt.
Am "Weißen Kreuz" in Hammer wurde vom Verein Naturpark Nordeifel eine Holzhütte zum Unterstellen gebaut.

1964
Inbetriebnahme des Campingplatzes in Hammer.

Ca. 1965
Die ursprüngliche Kapelle von 1650 (s. dort) diente 1831-1873 als Schule. Das Haus wurde nach seinem Dienst als Feuerwehrgerätehaus / Spritzenhaus ca. 1965 abgerissen. Es stand genau gegenüber Haus 22.

1966 Neues Feuerwehrgerätehaus

1966  Karneval in Hammer
"Hammer Alaaf". Karneval in Hammer mit 22 Wagen. Megahit der Eifelnarren. Im Rurtal war vor vierzig Jahren die Hölle los. Erich Charlier hatte die künstlerische Leitung, die Schüler und Einwohner bastelten die ganzen Wagen.
15.11.2006 Diese Information stand in Form eines Artikels mit vielen Details der Wagen in der 40-jährigen Ausgabe des Wochenspielgels in der Beilage.

11.1966 Die Hammerer Schule wir aufgelöst
Die "neue Schule" (Dedenbornerstrasse 41) wird geschlossen.

1968  Neue Wasserleitung nach Hammer
Eine neue Wasserleitung wurde von Widdau nach Hammer verlegt, um das langsame "Tröpfeln" in manchen Haushalten zu vermindern.

Ententreffen in Hammer 1968.

1968 studierte Bernd Tesch (*20.08.941) an der Uni-RWTH Aachen Maschinenbau. Ich fuhr damals -wie viele Studenten-ein Auto 2 CV-Citroen, welches unter den Namen "Ente" bekannt war, weil das Auto beim Kurvenfahren so wackelte. Am 18.05.1968 organisierte ich ein "Ente-Happening". Teilnahmebedingung war "Start mit der Handkurbel". 34 Enten starteten so in Aachen auf der Roermonder Straße. Ich hatte vorher eine Tour durch die wunderschöne EIFEL geplant. Dabei fand ich auch den wunderschönen Platz direkt an der Rur. Zu diesem gelangte man, wenn man -von Hammer Richtung Widdau fuhr- direkt hinter Rur-Brücke und auf einem Weg zur Rur abbiegt.- 34 Enten fuhren also über das steinige Ufer direkt an die Rur. Dort holte jeder mit einem Griff seinen Fahrerstuhl aus der "Ente" und begann den mitgebrachten Picknick-Korb zu plündern. Es war ein wunderschöner Platz und ebensolches Erlebnis.
1978-1986
paddelten mein Reisefreund Alfred Reetz (*16.07.1954 - +04.03.2012) und BT im Winter die Rur von Monschau bis zur Straße Seifenaul in Dedenborn, um unsere nächsten Reisen zu planen. Dabei paddelten und trainierten wir im Zweierkanu bei Rur-Hochwasser und passierten auch Hammer. Unsere Kanu-Reise war 1987 danach 500 km in Canada.
2001 fanden Patricia Govers und Bernd Tesch erstmalig und kauften ein Grundstück von 2000 qm auf der Grünentalstrasse 31. Das ist nur ca. 500 m von dem Platz, wo 1968 das Entehappening stattgefunden hatte. 1978-86 sind Alfred und BT mehrfach an unserem späteren Grundstück vorbei gepaddelt ohne auch nur zu ahnen, dass wir dort in Hammer später selber wohnen würden.



1969
 Erste Teerstrasse von Widdau nach Hammer
Die Schotterstrasse von Hammer nach Widdau wurde ca. Ende der 60ziger Jahre geteert.

1969.08.20



1969. Extremes Hochwasser in der Rur bei Hammer.
Archiv Loni und Rudi Jansen.
Die Einwohner packen mit an um fremde Wohnwagen zu sichern.
Im Vordergrund: Arthur Wollgarten,Waldemar Arnolds, Leo Hames. Alle Fotos: Archiv Loni und Rudi Jansen.


1970-1979

1972.01.01
Der Landkreis Monschau wird durch die Gebietsreform des Landes NRW aufgelöst. Der größere Kreis Aachen entsteht aus den früheren Kreisen Monschau und Aachen und den Gebietsteilen Jülich, Düren, Geilenkirchen / Heinsberg und Schleiden. Der Landkreis Aachen umfasst in 2003 genau 7 Städte und zwei Gemeinden mit 550,64 qkm und 285.954 Einwohnern.   Bis 1972 gehört Hammer zum Amt Imgenbroich. Dort waren auch alle Karteikarten der Bewohner. Ab 01.01.1972 wurden diese in Simmerath geführt. Ob diese alten Karteikarten beim Wechsel nach Simmerath mitgekommen sind, ist am 08.05.03 auf dem Amt Simmerath unbekannt. Die Gemeinde Simmerath zählt in 2003 17 Ortschaften mit ca. 15.000 Menschen.

1973
Errichtung der Rurholzbrücke „Bartholomäussteg“ von der Strasse „Am Hammerwerk“ und Anlegung des Trimmpfades durch die Bewohner von Hammer.
Die Einweihung der Brücke fand im August 1973 statt (AVZ Di 14.8.1973), anwesend waren unter vielen anderen auch der Kreistagsabgeordnete Peter Heinen (links), der Vorsitzende des Verkehrs- und Ortsverschönerungsvereins Hubert Pier (vorne).



1978
Im Feuerwehrhaus in Hammer wird die obere Etage zu einem Gemeindesaal ausgebaut.


1979
Starke Schneefälle in Hammer
"Bevor ich, Kirsten Kaulard aus Hammer, am 18.01.1979 geboren wurde gab es in diesem Winter so viel Schnee, dass mein Opa, Alfons Kaulard, schon kurz vor meiner Geburt die Schneeketten an den Traktor montiert hatte, falls es mit dem Auto bis zum Krankenhaus unmöglich gewesen wäre. Das Auto hat es dann doch gepackt und ich kam in Simmerath zur Welt.
"


1980-1989

1980
Die erste Kaffeetafel für Senioren im Advent wird veranstaltet.

1981 Die erste Fassung des Ortsverkehrs- und Verschönerungsvereins entsteht. Die ersten Mitglieder waren vor 1980 eingetreten.

1982
19.09.82: Einweihung des Dorfplatzes in Hammer.

1983

1983 Forsthaus Rote Kreuz. 5 km Luftlinie von Hammer im Wald Richtung Süden. Foto Klinkenberg. Archiv Horst Klinkenberg.

1985
Landtagswahlen: 103 Wahlberechtigte
. Davon wählten 101 die CDU. Keiner wusste, wer die zwei waren, die die SPD wählten. Das war Dorfgespräch …

1986
Die Rur war wieder zugefroren. Bei der Schneeschmelze hatte das Wasser die Eisschollen bis an die Campingwagen geschoben.
Quelle: Foto im Bericht von Kurt Förster.
26.01.1986: Die Freiwillige Feuerwehr Hammer erhält ein neues Löschfahrzeug, einen Unimog.


1990-1999

1990

Im April: Ortsdurchfahrt Hammer wird erweitert und neu befestigt: Die Rurbrücke in Dedenborn Rauchenauel-Seifenauel wird völlig neu gebaut und erweitert.

1991
Franz-Josef NIETH , Die ersten Kartoffeln in der Eifel , in: Eifel-Jahrbuch, Jg. 1991, S. 66
(23.11.2007 Noch raussuchen, wann die ersten Kartoffeln in der Eifel angebaut wurden, denn das war ebenfalls ein grosser Fortschritt für die Menschen hier.)
Vor 1550 lernten die spanischen Eroberer in Süd-Amerika für Europa unbekannte Pflanzen und deren Früchte von den Inkas kennen: patata (Quechua : pápa ). Die Ähnlichkeit zur Batate führt zur Vermischung der beiden Begriffe, so dass ab dem 17. Jahrhundert beide Pflanzen (und ihre jeweiligen Früchte) als patata bezeichnet werden. Erst ab dem 18. Jahrhundert wird wieder zwischen der Kartoffel (spanisch: patata in Spanien und papa in Hispanoamerika) und der Batate (spanisch: batata ) unterschieden.
Im kargen Irland baute man die ersten Kartoffeln schon um 1600 an; in Deutschland um 1647. Man hielt sie zuerst mehr als Zierpflanze. In Preußen sorgte Friedrich der Große für die Ausbreitung der Kartoffeln und ordnete ihren großflächigen Anbau 1756 an.

23.12.1991  Grosses Hochwasser in Hammer
Das "grosse Hochwasser", das bis an das Haus von Carola Ellinger hoch reichte.



Skat in Dedenborn. Von Links: Reiner Steffen, Franz Hürtgen (Dedenborn), Hans-Herman-Josef Jansen (Hammer). Foto AVZ 10.03.1993
Das Turnier fand in der damaligen Pfarrbücherei im Gemeindezentrum in Dedenborn (ehem. Volksschule), Auf den Feldern statt. Weitere Spieler aus Hammer waren damals: Herbert Schütt, Rolf Pier und Martin Wollgarten. Das Turnier ging über insgesamt vier Spieltage, wobei ein Spieltag im Obergeschoss des Feuerwehrgerätehaus in Hammer statt fand. Gewinner wurde Herbert Schütt aus Hammer.
(24.02.2011 Ergänzende Angaben dankenswerter Weise von Helmut Kaulard aus Dedenborn.)

1995
Juni: Die Kirche Hammer wird nach Renovierung feierlich wieder eröffnet.

1997 Ehrenchronik des Ortes Hammer 1. und 2. Weltkrieg
Genaue Bezeichnung: 1. und 2. Weltkrieg. Ehrenchronik des Ortes Hammer für die Gefallenen, Vermissten und Ziviltoten. Eine erste Fassung dieser Kriegsdaten wurde für das Amt Imgenbroich von Hubert Moeris unter Mitarbeit von Albert Wynands erstellt.
Eine ergänzte Neufassung stammt von Trude Heiler (Eicherscheid) unter MItarbeit von Anja Offermann.
28.06.2009 Diese Neufassung von Trude Heiler wurde von ihr nach alten, in 2009 ihr nicht mehr bekannten Unterlagen von Hubert Moeris gemacht und von Anja Offermann neu geschrieben. Trude Heiler hat diese auch für Hammer erstellt, weil sie eine solche Ehrenchronik ja auch von Eicherscheid erstellt hat. Letztere gibt es nur einmal und sie ist in ihrem Besitz. des in Hammer geborene Walter Steffen. Er hat das einzige Exemplar der Ehrenchronik von Hammer 1997 erworben. Am 27.06.2009 hat er dieses Exemplar mit 47 Seiten A 4 an Bernd Tesch zur freien Verfügung für die Hammer-Chronik ausgeliehen.

12.09.1998  Hochwasser in Hammer
Hochwasser,
welches auch den Gemeinde-Campingplatz und den bei Carola Ellinger überschwemmte.

1999 ca.
Campingplatz Jansen schliesst nach mehr als 40 Jahren.
Dieser gehörte zuletzt Hans-Hermann Josef Jansen (in Hammer auch genannt "Muff" (Bemerkung UCR: wahrscheinlich wegen seiner Darstellung als "Hans Muff"). Es existiert ein Farbfotoalbum von HHJ Jansen von 07.1999, bei dem der Campingplatz mit den leeren Stellplätzen der Wohnwagen gezeigt wird. Der Campingplatz ging von westlich von Haus 32 bis zur Rur-Einfahrt.
16.11.2006 Am Eingang des Weges zur Garage von Bernd und Patricia T. steht ein Baum bei dem ein Metallschild teilweise eingewachsen ist. Auf diesem stand 2001 - als wir unser Grundstück kauften - so etwas wie "...Eintritt verboten".


Dieses ist eine Detailseite der website: http://www.hammer-eifel.de ; für Referenzen siehe auch: http://www.geschichte-eicherscheid.de
Dokumentation:
16.11.2005   87 KB Beginn dieser Detail- Seite
06.06.2007 151 KB
08.09.2008 208 KB mit Geschichte2008
25.06.2011 524 KB plus eigene Seiten ab 2008
12.06.2013 Rahmen gesetzt
ab 23.10.18 Korrekturen UCR: Inhalt, Format

Mitarbeit an dieser Seite:
Erich Charlier (Hammer)
Kurt Förster (Eicherscheid)
Marlene Rogner (geb. Lauscher, Hammer)
Josef Krumbeck jun. (Hammer)
Dr. Toni Offermann (Kall)
Bernd Tesch (Hammer)
Viele Menschen mehr.