Ein Überblick über historische Jubiläen in Hammer im Jahr 2019
Zusammengestellt von Bernd Tesch, 2019
814, vor 1.205 Jahren.
Karl der Große (747-814 ) starb.
1469, vor 550 Jahren.
Herzog Wilhelm zu Jülichverpachtet die Alt-Belgenbacher Mühle an Arnolden von Dornscheid (Ortsteil und Flurname von Eicherscheid) auf 24 Jahre. Pacht: 13 Malter Hafer sind nach Montjoie zu liefern.
1609, vor 410 Jahren.
1433 (35) - 1609 Das gesamte Monschauer Land fiel ab 1433 oder 1435 vom Herzogtum Limburg an das Herzogtum Jülich.
1649, vor 370 Jahren.
Die Jülicher Fürsten erlaubten, dass die "Benden", schmale Stücke im Tal neben dem Fluss bis zu den steilen Flusskanten, von dort ansässigen Familien von Bäumen gerodet und besiedelt werden durften. Damit wurden sie Eigentümer und konnten dieses gerodete Gebiet auch weiter vererben und aufteilen. Für diese neuen Besiedlungsgebiete mit Höfen und Wiesen mussten die Menschen zweimal pro Jahr einen "Schatz" an den Fürst zahlen.
Noch heute sind auch in Hammer die meisten Gebiete am Fluss in privater Hand während die Wälder daneben in Staatsbesitz sind. Der Siedlungsbestand 1649 war laut Lagerbuch von: Hermeßhammer 16 Orff. Diedenborn 25 Orff. (Dr. Elmar Neuß am 25.10.2013).
In Hammer und Widdau z.B. sind die Karten der Preussen ab ca. 1821 mit Grundstückseigentümern und Grenzen erfasst, und ab ca. 2013-2013 digitalisiert vom Katasteramt zu erhalten.
1729, vor 290 Jahren.
Die Mühle in Hermeshammer gehörte Pfalzgraf Karl Wilhelm zu Jülich und Berge. 1729 wurde dem Pächter der Belgenbacher Mühle auch die Mühle im Hermeshammer verpachtet. Dieser Pächter war seit 1716 „Schultheis und Rentmeister Johann Wilhelm (Bewer ?) Breuer".
1794, vor 225 Jahren. Älteste bekannte Einwohnerliste von Hammer.
Einwohnerliste von Hammer in 1794: Deckblatt-Angaben: Menschen. Vieher. Frucht und Fourage-Tabelle. Maire (= Bürgermeister) John Arnolds Kaulart. Empfangen 17.11. (wahrscheinlich) 1794. Unglaublich toll: Karl Schütt hat auf meine Bitte hin (mit dem Versprechen, "eine Flasche Whisky zu bekommen") die "Einwohner-Hammer-Tabelle" aus dem Archiv Monschau digi-fotografiert und mir zugemailt. Diese ist sicher aufgrund der Initiative der Franzosen (1794-1814) hier angelegt wurden. Der Eifeler Kabarettist Jürgen Breyer formulierte es am 02.03.2008 im TV-Film "Eifel im Winter" (WDR 3, abends bis 20.15-21.40 Uhr) so: "Die Franzosen beförderten die Eifeler mit einem Arschtritt in die Moderne".
Dieses steht in der Hammer-Tabelle 1794: Hammer hatte: 28 Häuser. 25 Männer. 26 Frauen. 47 Buben. 21 Mädchen. Keine Knechte. 4 Mägde. Insgesamt 130 Menschen (laut Tabelle, nachgezählt 131). 13 Pferde. 91 Kühe. 46 Rinder. 446 Schafe. 13 Schweine. Anmerkung von B.T.: Ganz offensichtlich gibt es solche Tabellen für viele Orte. Diese aber sind wohl nicht mehr alle im Original erhalten; manchmal als Kopie. P.S. 04.03.2008 Im Chronik-Buch von Ruhrberg / Woffelsbach gibt es auch eine Tabelle ähnlicher Art ohne Original-Quellenangabe, aber mit Hinweis auf einen Artikel aus "Das Monschauer Land". Jahrbuch 2000. Ab S. 49 gibt es hier eine fundierte Zusammenstellung von Bernd Stollewerk, Roetgen: Volkszählungen im Monschauer Land. Zweck: Steuererhebung. 1588-1794. 1588: Der Landesherr des Herzogtums Jülich-Berg gibt eine Anordnung an alle seine Ämter - wie auch Amt Monschau - zu einer Bestandsaufnahme der Besitztümer. 1639: Erneute ähnliche Anordnung. Zweck: Steuererhebung. 1639 -1794. Die Anordnungen wiederholen sich in unterschiedlichen Zeitabständen. Alle diese Unterlagen von 1588 bis 1794 des Herzogtums Jülich-Berg gibt es leider nicht mehr.
1779, vor 240 Jahren. Älteste Karte von Hammer?
Dieses ist die mir älteste bekannte Karte von Hammer. Sie war auf einer KUK-Ausstellung vom Monschauer-Geschichtsverein in Monschau 2013 zu sehen. Die Karte ist von Johann Peter Müller für die Forstverwaltung gezeichnet. Eine handgezeichnete, aquarellierte Tuschfederzeichnung. Vor ca. 20 Jahren wurde diese Original-Karte als Einzelexemplar ersteigert von Hans Gerd Lauscher, in dessen Besitz sie sich 2013 noch befindet.
Diese Karte vor der Besetzung durch die Fanzosen (1794 bis 1814) zeigt bereits eingezeichnete Ansiedlungen in Hammer, Wiedau und Grünenthal. Die eingezeichneten Vierecke sind aber kein Nachweis über die genaue Anzahl von Häusern, sondern eher als Gebiete von Besiedlungen zu verstehen. Erste Aufzeichnungen über Hammer-Häuser und deren Besitzer gibt es im Katasteramt ab 1821.
Mehr Details unter: www.hammer-eifel.de/Hammer-Geschichte/Hammer-Geschichte-015Mill-1899.html
1819, vor 100 Jahren.
Die Aachen-Trierer-Landstrasse Strasse (Aachen-Monschau-Trier) via Fringshaus (1926 errichtet) wurde durch die Preussen gebaut. Der alte Weg von Roetgen aus wird vermutlich ca. 300 m westlich der heutigen Strasse vor dem Weserbach verlaufen sein. Diese Verbesserung der Verbindung von Monschau-Roetgen-Aachen wird sicher auch den Hammerern zugute gekommen sein.
1819: Die Gründung des Landkreises Monschau im Regierungsbezirk Aachen, gleichzeitig die Gründung der Bürgermeisterei Eicherscheid mit Gemeinde Hammer.
Daher beginnt die Schulchronik der Eicherscheidter Schule über Hammer in 1819 mit diesem Eintrag so:
"Im Dorfe Hammer soll stets eine eigene Schule gewesen sein. Der derzeitige Lehrergehülfe dieser Schule wurde früher immer von der Gemeinde Hammer selber besoldet. Dieses geschieht nun nicht mehr, da Eicherscheid und Hammer eine Gemeinde sind". Nach anderen Angaben soll der "Lehrergehülfe" in Hammer jede Woche immer von einer Familie das Essen bekommen haben. In der folgenden Woche war eine andere Familie dran. Wann das begann und wielange das andauerte, ist B.T. in 2005 unbekannt.
1944, vor 75 Jahren.
Evakuierung von Hammer 08-15.10.1944. Die meisten Bewohner von Hammer zogen mit sehr beschränktem Eigentum und wenig Vieh nach Floisdorf (heute Kreis Euskirchen).
1969, vor 50 Jahren.
Das Hammer-Eisenwerk im Wandel der Zeit:
1462-3: Beginn der Arbeit des Eisenhammers "Hermeshammer"
1701: Die Umwandlung in eine Mahlmühle
1803: Die Mahlmühle geht vom Jülicher Besitz in den Privatbesitz von Quirin und Sohn Ger(h)ard Breuer über
1945-46: Ende des Korn-Mahlbetriebes
1969: Die Umwandlung in ein Wochenendhaus durch den bekannten Aachener Fussballspieler Reinhold Münzenberg und Goffard
2004: Die Umwandlung in ein Wohnhaus
Herrliche Grüße aus dem Paradies im Dorf Hammer / EIFEL-Wald / Germany von Bernd Tesch