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Letzte Fassung: 9.11.2018 (Formate UCR), 22.10.2019 (Ergänzungen BT)

Grünentalstrasse (Früher "Forstweg", "Neuer Weg")

Hausnummern : Gruenentalstrasse 0-30, Gruenentalstrasse 31

Verbindungen zwischen Hammer und Widdau
Ab wann die Menschen zwischen Hammer und Widdau einen oder mehrere Wege zwischen ihren Dörfern und Menschen fanden, ist recht unbekannt. Aber ganz sicher fanden Menschen immer einen Weg zueinander. Das waren dann zuerst Fusswege. Ganz allgemein suchten die Menschen zuerst nicht unbedingt die kürzeste Verbindung, sondern auch die einfachste zum Gehen. Denn natürlich wurden auch Waren mit gebracht oder geschleppt. Erfahrungsgemäß verlaufen solche erste Verbindungen zwischen Dörfern fast immer an Flüssen. Nicht nur, weil Flüsse sich meiste die abfallend gleichmäßigste Verbindung suchen. Tierwege führen zum Wasser. Und auf diesen Pfaden zum Wasser konnte man sie am besten jagen. Die Menschen selber brauchten Wasser. Und an Wasserläufen ist es immer schön! Nimmt man alle diese Kriterien zusammen müßte also die erste Verbindung zwischen Widdau und Hammer ziemlich nahe an der Rur gelaufen sein. Selbst über die Herstellung der ersten Naturwege entlang der "Ruhr", also der Vorgängerstrasse der heutigen Asphaltstrasse, ist zu wenig dokumentiert. Bevor es in Hammer überhaupt Brücken über die "Ruhr" gab, hat man die Nutztiere durch die "Ruhr" getrieben und ist ist zufuß, auf Rindern, Pferden oder später Holzwagen gefolgt. Wenn man z.B. von Dedenborn nach Hammer wollte, musste man mehrere Furten queren. Bekannt und sicher gab es bis 1923 noch keine Brücken in Hammer.

Die heutige "Grünentalstrasse" war früher nur ein Forstweg.
Dieser führte von Hammer Richtung Widdau vor der heutigen westlichen Brücke von Hammer auf der nördlichen Seite (also vor der Brücke von Hammer kommend) ca.100 m direkt an der Rur stromaufwärts entlang. Hier ist (2003) auf beiden Seiten ein Auflager aus natürlichen Steinen für eine Brücke über die Rur zu sehen. Leider konnte mir niemand sagen bis wann dieser Weg mit Brücke benutzt wurde. Auf einem Foto von 1952 sieht man diese Brücke noch. Auf der südlichen Seite der Brücke (also, nachdem man auf der Holzbrücke über die Rur gegangen ist), führte dieser Forstweg (in 2003) wieder ca. 200 m noch sichtbar paralllel zur Rur weiter Richtung Widdau. Dann verschwindet dieser alte Weg unterhalb der neuen heutigen Asphaltstrasse "Grünentalstrasse". Da diese 1939 als Schotterstrasse von Hammer bis Widdau gebaut wurde, ist anzunehmen, dass die alte Holzbrücke nur bis 1939 benutzt worden ist.

1939 Neubau mit Schotteruntergrund

Die Strasse "von Dedenborn bis Hammer über die neue Rurbrücke in Widdau" wurde durch die Organisation TODT (benannt nach Herrn TODT, der für Strassen zuständig war) 1939 neu verlegt und gebaut. Der Grund war auch der Bau des Westwalls. In Hammer gab es ein provisorisches Haus für die Strassen- und Westwall-Bauarbeiter, das mehrere hundert Menschen aufnehmen konnte. Die plane Fläche dieses Lagerhauses ist (auch noch 2019) oberhalb des Rittweges zu sehen.
In diesem Zusammenhang wurden auch erste Wasserleitungen in Hammer verlegt. Nachdem dieser Forstweg ausgebaut war, hiess er "Neuer Weg". Erst später Grünentalstrasse. Die Grünentalstrasse von Hammer (das ab 1972 zu Simmerath gehört) geht heutzutage nahtlos über in die Grünentalstrasse von Imgenbroich (das zu Monschau gehört). Das führt natürlich immer wieder zu Verwechslungen.

1950 Die zerstörte Rur-Brücke bei Grünental bei Widdau wurde instandgesetzt.
Im Adressbuch des Grenzlandkreises Monschau 1950/51 war in der Skizze der Gemeinden und Ortschaften noch keine Strassenverbindung zwischen Widdau und Hammer eingezeichnet. Damals nach dem Krieg war eine Verbindung nur über den Höhenwanderweg auf der nördlichen Seite der Rur möglich.

1952 Die zerstörten Rur-Brücken von Hammer und Dedenborn wurden instandgesetzt. Damit war Hammer von beiden Talseiten wieder erreichbar. Allerdings waren die Strassen nicht geteert, was Eric Charlier (Lehrer seit 1951 in Hammer) bewegte, auf einem Schild um 20 km/h zu bitten (AVZ 31.7.1953). Auf der Rückseite stand "Auf Wiedersehen in Hammer".

1961-64
Bis 1961 war die Dedenborner Strasse am westlichen Ausgang von Hammer noch eine mit Schotter befestigte Naturstrasse. In drei Abschnittsjahren wurde diese bis oben nach Eicherscheid geteert. Ob die Strasse von Hammer nach Widdau und weiter hoch nach Imgenbroich auch zu dieser Zeit (oder früher) geteert wurde, konnte BT zeitlich noch nicht genau erfassen. Zeitzeuge Helmut Schophoven ist von Grünental noch 1956-7 mit dem Fahrrad auf der Schottersrasse nach Hammer und Imgenbroich gefahren. Der Verlauf der Strasse ist später nicht mehr geändert worden, sondern nur der vorhandene Schotterweg geteert worden.

1969 Erste Teerstrasse von Hammer nach Widdau Die Schotterstrasse von Hammer nach Widdau wurde ca. Ende der 60ziger Jahre geteert.

Dr. Bernd Läufer, Archivar der Stadt Simmerath und Monschau am 17.02.2015 zu B.T.:
22.07.1969. Straßenbezeichnungen in Hammer. Die K 5 wurde jetzt Grünentalstraße genannt.
In seiner 37. Sitzung am 22. Juli 1969 beschloss der Rat der Gemeinde Eicherscheid, zu dessen Aufgabenbereich ja auch Hammer gehörte: "Für Hammer sollen folgende Straßenbezeichnungen gelten: K 9 - Hauptstraße, K 5 - Grünentalstraße, Abzweigung zum Friedhof - Rittweg, Abzweigung gegenüber der Kirche - Dorfstraße, Weg zur Strengerbrücke - An der Streng. Die Verwaltung wurde beauftragt, nunmehr einen Plan für die Hausnummerierung auszuarbeiten, der im Bauausschuss vorbereitet werden soll." Quelle: Gemeindearchiv Simmerath, Bestand Amt Imgenbroich, Bestand-Nr. 72.

1971 Noch 1971 wird die Straße "Rurtalstraße" genannt. Die Umbenennung muss also vermutlich nach der kommunalen Neugliederung im Zuge der Umbenennung von doppelt auftretenden Straßennahmen nach 1972 erfolgt sein.

01.01.1976 Änderung von einigen Strassennamen in Hammer:
Dorfstraße wurde zu "Am Hammerwerk". Hauptstraße wurde zu "Dedenborner Straße".
In seiner Sitzung am 7. Oktober 1975 beschloss der Rat der Gemeinde Simmerath, "mit Wirkung vom 1. Januar 1976 die im Gemeindegebiet mehrfach geführten Straßennamen wie folgt zu ändern." In Hammer wurde dabei die Dorfstraße in "Am Hammerwerk" und die Hauptstraße in "Dedenborner Straße" umbenannt. Die Grünentalstraße behielt ihren Namen bei. (Quelle: Amtliches Mitteilungsblatt für die Gemeinde Simmerath, 4. Jg., Nr. 51/52, 20. Dezember 1975, S.2f)
- Lediglich eine Kleinigkeit bleibt noch offen. In Karten aus den 1970er und 1980er Jahren, z.B. in der DGK (Deutsche Grundkarte) 1:5000, heißt die Straße von der Rurbrücke bei Widdau bis zur Rurbrücke bei Hammer "Rurtalstraße" und nicht "Grünentalstraße". In den heutigen Karten ist sie durchgehend mit "Grünentalstraße" bezeichnet. Wann dieses außerorts befindliche Teilstück der heutigen Kreisstraße K 21 umbenannt wurde, habe ich nicht herausfinden können.
- Dr. Bernd Läufer´s These lautet: Die Namensgebung am 22. Juli 1969 bezog sich auf das Teilstück der Straße innerorts. Das würde auch erklären, warum die Nummerierung an der Einmündung in die Dedenborner Straße beginnt und bis zur Rurbrücke hin ansteigt. Fest steht, dass zu dem Zeitpunkt, als die Straße im Ortsbereich Hammer in "Grünentalstraße" umbenannt wurde, die Straße zwischen Hammer und Rurbrücke bei Widdau noch "Rurtalstraße" hieß.

In 2001 gab es folgende direkte Verbindungen:
Auf der Südseite der Rur einen am Rurtalhang laufenden Schotterweg vom Campingplatz bis ca. zum Restaurant Küpper in Widdau. Vorwiegend wird dieser von als Spazierweg genutzt. Vermutlich angelegt wurde dieser aber aus forstwirtschaftlichen Gründen, um Bäume abzusägen und abzutransportieren. Auf der Nordseite der Rur die aspaltierte Strasse kommend von Dedenborn bis zur Rurbrücke nach Widdau. Sie hat in den Dörfern auf verschiedenen Teilabstücken unterschiedliche Namen. Ein Abzweig weiter hoch nach Widdau weiter über Rohren nach Höfen. Die Asphaltstrasse lief weiter hoch bis Imgernbroich.
Auf der Nordseite der Rur verläuft am Rurtalhang ein geschotterter Waldweg von Hammer bis nach Widdau. Er beginnt ca.150 m oberhalb des Dorfschildes "Hammer", führt quasi parrallel zur Rur auf unterschiedlichen Höhen weiter und endet beim Parkplatz neben der Rurbrücke in Widdau.

2019/2020 Neubau der Grünentalbrücke. 2.9.2019: Sperrung der Kreisstrasse nach Imgebroich - die hundert Jahre alte Brücke war nicht mehr stabil und wird (wie ihre Vorgängerin) ersetzt. Die Arbeiten sollen 9 Monate dauern. Die Verbindung zwischen Widdau (K26) und Hammer (K21) sowie die Zufahrt zum Bistro Grünental aus Richtung Imgenbroich (K21) sind während der Bauphase weiterhin möglich. Die Brücke wird zwei Meter breiter sein als die vorherige. Neben der Fahrbahn wird zusätzlich ein Fahrradweg verlaufen. Die Brücke wurde am 3.6.2020 für den Verkehr frei gegeben. Aus der Pressemitteilung der Städteregion Aachen: Die Kosten für die Gesamtmaßnahme blieben mit 1,7 Millionen Euro exakt im Plan. Im Grünental waren durch die sehr beengten Verhältnisse ganz besondere Herausforderungen zu bewältigen. So mussten die Hänger, auf denen die 25 Meter langen Stahlträger der Brücke über die kurvenreiche Straße geliefert wurden, nach dem Abladen mit dem Kran angehoben und in der Luft gedreht werden, damit sie wieder von der Zugmaschine zurückgefahren werden konnten. Ein Vorteil der neuen Brückenkonstruktion ist, dass jetzt kein Mittelpfeiler der Brücke in der Rur mehr notwendig ist. Das kommt zum einen dem Gewässerschutz entgegen, da die Rur sich jetzt ein natürlicheres Bett suchen kann. Zum anderen ist der bessere Durchfluss auch für den Hochwasserschutz wichtig. Die Brückenkonstruktion besteht aus einem feuerverzinkten Stahlverbund mit Beton-Fertigteilplatten. Die Fahrbahnbreite beträgt 6 Meter und auch die nutzbare Breite des Radwegs auf der Brücke entspricht jetzt mit 2,50 Metern den aktuellen Anforderungen.

Eine Zusammenstellung des Gemeinde-Archivars Dr. Bernd Läufer:

Chronologie der Straßenbenennung Hammer.
Quellen: Gemeinde Simmerath, Niederschriften der Sitzungen der Gemeindevertretung Eicherscheid
Gemeindearchiv Simmerath, Bestand Amt Imgenbroich, Bestand-Nr. 72

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 9. Juni 1969:
TOP 6: Straßennamen in der Gemeinde Eicherscheid.
Angelegenheit wird auf die nächste Sitzung vertagt.

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 14. Juli 1969
TOP 4: Straßennamen in Eicherscheid
Gemeinderat beschließt die neuen Straßennamen in Eicherscheid und Hammer.

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 24. September 1969
TOP 8g: Hausnummerierung ist in Bearbeitung. Wegen der bevorstehenden Wahlen sei die Verwaltung jedoch stark überlastet, so dass die Arbeiten nicht vorangingen.

Festlegung der Standorte der Straßenschilder, 29.09.1969
Zur Grünentalstraße vorgesehene Standorte: Klinkenberg und Schornstein (Kurve K 5)

Verschicken der Ausschreibungsunterlagen wg. Lieferung von Straßenschildern, 2. Oktober 1969

Niederschrift über die Verdingung von Arbeiten, 21. Oktober 1969

Dringlichkeitsentscheidung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 23.Oktober 1969

Auftragserteilung
Auftragserteilung an Fa. Clemens und Horst Vieting/Alsdorf zur Lieferung der Straßenschilder, 30. Dezember 1969

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 8. Januar 1970
TOP 11: Hausnummerierung

Gemeindevertretung ermächtigt die beiden Gemeindevertreter aus Hammer, die Hausnummerierung durchzuführen.

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 22. April 1970
TOP 12b: Noch keine Entscheidung durch den Bauausschuss, um eine Entscheidung wg. der Straßenschilder zu treffen.

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 26. Mai 1970
TOP 1: Straßenschilder

Bauausschuss hat an Ort und Stelle die Standorte der einzelnen Straßenschilder festgelegt. Sie wurden von den Gemeindearbeitern sofort markiert. Die Straßenschilder werden in Kürze von den Gemeindearbeitern aufgestellt.

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 29. Mai 1970
TOP 8a: Bitte um Versetzen eines Straßenbezeichnungsschildes.

Anfang Juni 1970 wird noch die alte Hausnummerierung verwendet

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 19. Juni 1969
TOP3: Hausnummerierung

Gemeindevertretung beauftragt Bauausschuss, die Hausnummerierung bald möglichst vorzunehmen. Befragung der Bürger wg. Aussehen der Schilder

Sitzung der Gemeindevertretung Eicherscheid vom 21. August 1970
TOP 7: Hausnummerierung.
Pläne für Hausnummerierung sind schriftlich aufgestellt. Bürger müssen sich bis zum 10. September 1970 melden und angeben, welches Hausnummernzeichen sie gerne hätten. Hausnummerzeichen muss bis zum 1. Oktober 1970 angebracht werden.

Im Herbst 1970 wird bereits die neue Hausnummerierung verwendet.