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Letzte Bearbeitung 02.05.2016 durch B.T., 25.11.18 (UCR)


Widdau- und Grünental-Seiten:
neu: Geschichte der Tuchfabrik und des Restaurants Grünental
von Widdau
neu:
Geschichte der alten Häuser 01-17a und Menschen
von Widdau

neu: Dank an Mithelfer dieser Seite von Widdau
neu: Literatur zu Widdau und Literatur zu Grünenthal/Grünental bei Widdau


Geschichte von Widdau / Kreis Aachen / NRW / Deutschland / Europa / Welt. Chronik von Widdau (ab 1531 erwähnt)

Widdau
(= Weydawe (1647-48)). Ein Widddawer (Weidewer). Weidawe (1649). Wiedau (1763. Vermutlich WiesenAue). Wittau (1770, 1825). Widau (1822). Widdau (2012).

Die Herkunft des Wortes Widdau und seine Bedeutung ist B.T. genau unbekannt.
Am 15.01.2009 äußerte Herr Krings (Ehemann von Monika Krings in Widdau), man hätte ihm irgendwann erzählt:
Widdau kommt von einem Einsiedler "Wedau", der einmal dort ein Haus hatte, wo in 2009 in der Kurvenstrecke aufwärts von der Rur der Pferdestall von H-J. Küppers ist. Eine Quelle konnte er nicht angeben. Ob er das "Aald (Ale) Hus" gemeint hat ?
Interessant wird diese Aussage wieder nachdem B.T. im Eremit-Venn No, 33 von 1961; S. 14, die ähnliche Bezeichnung Weydawe fand.
Fest steht, dass das Wort "Widdau" mehrfach in seiner Schreibweise geändert wurde. Das kann auch mit dem "Dialekt" zusammen hängen oder damit, dass man früher (als die Leute alle noch nicht schreiben konnten und keine Schulausbildung hatten) manches so aufschrieb, wie man es gerade hörte oder konnte.
Fest steht, dass es z.B. in 1794 in Widdau einen "Peter Wittauer" gegeben hat (siehe unten Einwohnerliste) und um 1840 z.B. in Imgenbroich einen "Peter Widdauer" (Dirigent). Diese Nähe mit diesen Namen kann ja kein "Zufall" mehr sein.

Kai Wiedau wohnhaft in Widdau 2012 lieferte diese Erklärung:
der Terminus "Wiedau" ist eigentlich eine typische Doppeldarstellung der Feuchtwiese.

Ähnlich dem Marzipanbrot.  Marzipan heißt bereits Mandelbrot.  Marzipanbrot hieße also korrekt: Mandelbrot-Brot.

Da im Alltagsgebrauch viele vollständige Bezeichnungen nur noch als Grundbegriff verstanden werden, setzt der einfache Mensch, um sich vermeintlich "verständlicher" zu artikulieren, die Anwendungs- oder Bezugs-endung dazu. 

Die alte Schreibweise des Flussnamens Wied war uuida (sprich: wida) , abgeleitet vom lat. uvidus (Adj.), und bedeutet: feucht.
Wiedau wird auch als Name für mehrere Flüsse in Deutschland verwendet, was wiederum den laschen Umgang mit der Sprache aufzeigt.

Die Bezeichnung  "Aue", als eine vom Gewässer abhängige Feuchtwiese ist ja bekannt.
Das zusammengesetzte Wort "Wiedau" bedeutet demnach, Nass-feucht-Wiese.

Im alten Bayern wurde Wied nach meiner Kenntnis aber auch für Wald gebraucht.
Dort könnte man die Bezeichnung Waldwiese anwenden. Das würde evtl. auch zum Ursprungsnamen Weydawe ganz gut passen?
Im Laufe der Geschichte wird vielfach der Bedeutungswert von Ortbezeichnungen verändert.
Ebenso die Aussprache durch Dialektveränderungen im Alltags-Sprachgebrauch.
Es kommen also durchaus mehrere Erklärungsansätze in Betracht.

Ich "vermute", dass der heutige Ort Widdau seinen Namen letztendlich von dem Zusammenspiel eines, oder mehrerer Wiesenbäche,
in der Betrachtung der dazu gehörigen nassen Wiese ableitet. Genau diese Konstellation liegt auch heute noch vor.
Man braucht nur den Heidheckweg bis zu seiner ersten Rechtsbiegung zu verfolgen.

Eventuell um 1770 dann, vielleicht aus Achtung vor Peter Wittauer, und auch wegen des naheliegenden Wortspiels, vorübergehend als Wittau benannt.
Im Zuge der Heimatpflege dann, um 1822 wieder in den ursprünglichen , diesmal anders geschriebenen Namen Widau zurückgeführt.
Diese Schreibweise dürfte dem damaligen Sprachempfinden geschuldet sein.

Der Wunsch, dem "hart" klingenden Wort Widau später ein zweites "d" hinzufügen zu wollen, ist eigentlich naheliegend.
In dem Fall wird Sprache gepflegt, statt sie zu verwässern.


Herzlich willkommen auf der privaten Seite von Widdau von Bernd Tesch!
Widdau ist der Nachbarort von Hammer, in dem ich lebe. Und da ich auch die geschichtliche website von Hammer www.hammer-eifel.de habe, ergab es sich fast wie "selbstverständlich", daß ich gerne die geschichtlichen Informationen über Widdau festhalten wollte, die ich beim Lesen fand.
Diese findest Du unter www.hammer-eifel.de/Widdau/Widdau.htm

Wer insbesondere aus Widdau hat Freude daran, mitzuhelfen, diese website mit aufzubauen mit noch so kleinen oder großen Informationen durch Vorfahren-Infos und alte Fotos über Widdau ?
Wer weiß etwas über die alten Häuser und Menschen, die in Widdau gelebt haben ? Wer hat Familienforschungen ?

Ich danke allen in und außerhalb von Widdau, die bisher sehr hilfsbereit dazu beigetragen haben, diese Seiten mit Inhalten zu unterstützen !
B.T.





Der Ort Widdau in der Rur-Eifel. Fotografiert 02.2008 von der Strasse von Eicherscheid runter nach Hammer in der Höhe des "weißen Kreuzes". Foto: B.T.


Der Ort Widdau in der Rur-Eifel. Fotografiert vor dem Krieg ca. 1938 ?? von der Strasse von Eicherscheid runter nach Hammer in der Höhe des "weißen Kreuzes". Foto: Dieses ist die Originalvorlage vom Verlag Korr für eine Postkarte (besitzt Hermes) von Widdau. Auf der Postkarte ist noch die Gaststätte Küpper in einer Ecke abgebildet. Wer besitzt noch die Original Postkarte ?




Ausschnitte aus beiden Fotos 1938 und 2008 oben, die für Kenner einen Vergleich erlauben





Preußen-Karte 1822 bis vermutlich 1870 mit Nachträgen versehen.
Masstabe 1:2.500. Aufgenommen vom 02.Mertz-20.Mertz.1822 durch den Geometre Stoßberg.-
Damals gab es keine Pflicht, neue Häuser unbedingt einzutragen zu lassen.



Widdau. Ausschnitt einer preußischen Karte ab 1822.
Kartenkopie Archiv Frau Ingeborg Borgmann. Wahrscheinlich die erste Karte von Widdau.
Die vergrößerte Ausschnitt von der Karte von 1822 oben zeigt 11 Häuser. Wahrscheinlich sind die anderen rechts nicht auf der Kopie.
Diese SW-Karte hat Dr .-Ing. Wilhelm Borgmann zwischen 1990-1999 als Kopie besorgt.


Widdau Häuser 01-17 a.

Karte wohl von Dr .-Ing. Wilhelm Borgmann angefertigt nach 1990 nach alten Angaben. Ein Original hängt bei Frau Ingeborg Borgmann in Haus 02.
Haus 06 liegt etwas ausserhalb der Karte. Die Lage von Haus 03 und 16 wurden nach Angaben von der Karte 1822 und vielen Personen geschätzt.


Moderne Karte 1995 mit Flurangaben; z.B. "Polizeis Hoff".
Man sieht von der früheren Position von Haus 03 eine Linie über Backes Hoff (10 kV) zur Rur eingezeichnet. In dieser Richtung vermag ein Verbindungsweg vom Widdau nach Grünenthal verlaufen sein.
Quelle: Buch über Rohren 2001, S. 170. Dr. Bruno Lauscher hat die Namen zusammen getragen. Widdauer hatten ca. 1995 mitgeholfen, die alten Namen zu finden.



Geschichte von Widdau / Kreis Aachen / NRW / Deutschland / Europa / Welt. Chronik von Widdau

Der Ort Widdau liegt in der Eifel an der Rur. Er liegt im Süden weit oberhalb der Rur an den steilen Hängen und geht bis unten bis zur Rur. ( Verwaltungstechnisch gehört Widdau zu Monschau.

Aus www.wikipedia.de: Widdau ist ein kleiner Stadtteil von Monschau im Kreis Aachen , welcher verwaltungstechnisch zum Stadtteil Rohren gehört.* Der Weiler Widdau liegt nördlich von Rohren in einer Hanglage über dem Rurtal . Mit kaum achtzig Einwohnern erlangte es in den achtziger und neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine gewisse Berühmtheit durch den WDR . Damals meldete sich der Kabarettist Hubert vom Venn (fiktiv) einmal wöchentlich aus der einzigen Telefonzelle des Dorfes "Live aus der Telefonzelle in Widdau". Eine AVV -Buslinie verbindet die Haltestelle "Widdau" mit den Monschauer Stadtteilen Imgenbroich , Rohren, Höfen , Heidgen sowie Monschau-Mitte.

*richtig ist wohl Imgenbroich / Monschau

Früher - bis zur Verwaltungsneugliederung 1972 - gab es nur eine Strasse, die "Dorfstrasse" und alle Häuser hatten nur eine Nummer.
Ab 1972 gibt es nur die Strassen:
Dorfstrasse
Veilchenstrasse
Heidheckweg


Besonderheiten:
Ölberg-Grotte (Todesangst-Grotte von 1904)
Diese Grotte liegt sehr unscheinbar (= schwierig zu finden) unmittelbar nach dem oberen = höchsten Ortsausgangsschild von Widdau links Richtung Ort Rohren. Sie liegt außerhalb des Ortsschildes von Widdau und gehört wohl zu zu Rohren. Es steht eine Naturholzbank mit Aufschrift "Ölberg-Grotte" davor. Es ist eine künstliche Grotte (siehe 1904 unten).
Über ein offenes, schmiedeeisernes Tor gelangt man in einen Vorraum und kleinen Hauptraum mit insgesamt 14 hölzernen, geschnitzten und farbig angestrichenen Bildern (40 cm B x 60 H) des Kreuzweges. Innen gibt es vier größere Figuren.


Vor 15 Milliarden Jahren bis 1989 Die Geschichte vom Nachbarort Hammer und die von Widdau dürfte bis dahin in den Anfängen gleich, später "ähnlich" verlaufen sein.

1900-1999

Geschichte der Menschen und Häuser von Widdau

ab 1531  Wittau / Widdau wird erstmalig erwähnt.
In einer Liste wird erwähnt, dass Jan in dem Weytauwe in der wydauer hoidt gewohnt haben kann. Erste Quelle dazu ist B.T. unbekannt.
Zum Vergleich: Nachbarort Hammer wurde 1463 durch das Hammerwerk urkundlich erwähnt.
Es ist anzunehmen, dass Widdau unter dem Landausbau der "Jülicher Besetzung" entstanden ist. Wie auch Rohren (1521), Widdau (1531), Pleushütte (1531), Rauchenauel (1549), Dedenborn (1557), Seifenauel (1564).
Quelle: Vermutlich Forschungsergebnisse von Dr. Elmar Neuß.

1617-27 ca. Geburtsjahre der ersten vier bekannten Widdauer. Aus Forstmeister-Rechnung des Jahres 1647-48.
Namensliste des Kreises Monschau nach der Forstmeister-Rechnung des Jahres 1647-48.
Aufgeschrieben in "Eremit-Venn" Nr. 33. Jan. 1961, S. 4-14.
Hubert Ubach. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Marx Widdawer (Weidewer). Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Hartell Neuß. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Claisen Hubert Ubach. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Hubert Thoniß. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Aus dieser Forstmeister-Rechnung ist zumindestens sicher zu sehen, dass diese Menschen Holzarbeiter oder / und Köhler waren.

1646 ca. Geschätztes Geburtsdatum der ältesten bekannte Menschen in Widdau aus den Aufzeichnungen von Günter Krings.
"Claßen Nelles" Clahsen Cornelius

Sohn von Agnes (aus Imgenbroich-Hargard) und Paul Clahsen (aus Imgenbroich)
Geb. in Widdau. Getauft 1646.08.12 in Konzen. Gest. 1717.05.20 in Widdau
Verh. mit "Mergen" Maria Neumann aus Imgenbroich-Hargard am 15.07.1670 in Konzen
Wohnort Widdau




Gemälde im Stadtarchiv Monschau.
Mathias Peter Offermann
Geb. 1735. Gest.1806.
Verh. 1760 mit mit Elisabeth Roel aus Köln (Gest. 1791)
Mathias Peter Offermann war der Neffe von Johann Heinrich Scheiblers Frau, Maria Agnes Scheibler (Geb. Offermann)

Man nennt ihn den Erbauer der Tuchfabrik Grünenthal. Aber bereits sein Grossvater Mathias Offermann hatte dort Ländereien gekauft. Sein Vater Peter Offermann Peter Offermann hatte bereits 1963 eine Walkmühle, Wollwäscherei und Färberei in Grünental erstmalig ertsmalig gebaut. Er wurde im Volke "das Bauherrchen" genannt (1763 ist Buchinfo. 1794 ist Stadtarchiv Monschau-Info).
Er in Imgenbroich baute er den Wernershof, den er nach seinem Schwiegersohn benannte.

1763  Tuchfabrik Grünental wird erstmalig erbaut durch Peter Offermann
Am 22.09.2008 fand B.T. erstmalig ein wunderbares Buch über "Imgenbroich": Eine Chronik über "Imgenbroich" von Balthasar Hürtgen (Hardcoverbuch, 1930, Rethel-Verlag, Aachen. Genaue Geschichte 250-254). Hierdrin wird die Geschichte der Tuchfabrik bis 1929 erzählt. Ich hoffe die Zeit zu finden, das auszuarbeiten und hier darzustellen. Die Vermutung liegt nahe, dass Arbeiter von Grünental auch in Widdau Häuser hatten.

1763

Karte von 1763. "Wiedau" Das Land gehörte damals vermutlich einem Jülicher Fürsten. Karte gesehen auf einer Ausstellung bei KUK.

1765
Johann Lennartz und Anna Stollenwerk (Verh. Anna Lennartz)
Sohn von ? Lennartz
Geb. 1765 ca. in ? Gest. ?
Verh. mit Anna Stollenwerk (Verh. Anna Lennartz)
Vermutung: Johann und Anna Lennartz wohnen in Widdau (vermutlich in Haus 03), da die Tochter Johanna Maria Lennartz (Geb.30.03.1780) in Widdau geboren wurde.

Anna Stollenwerk
Tochter von ?? Stollenwerk
Geb. 1765 ca. in ? Gest. ?
Verh. mit Johann Lennartz
Vermutung: Wohnort
Widdau, da die Tochter Johanna Maria Lennartz (Geb.30.03.1780) in Widdau geboren wurde.

1770  Wittau erstmalig auf einer Karte genannt
Auf einer Karte wird "Wittau" genannt. Diese Karte befindet sich im Buch über Rohren.


1794 - 1796 ca. Erste (erhaltene) Einwohnertabelle von Wittau
Die obere Tabelle wurde mir freundlicherweise von Karl Schütt aus Mützenich zur Verfügung gestellt. Sie soll auch im Monschauer Stadtarchiv sein.




Die obere Tabelle hat B.T. im Monschauer Stadtarchiv gefunden. Das genaue Jahr konnte ich nicht feststellen.
Die Namen beider Tabellen sind "fast" identisch.
An der Schreibweise einmal oben "Peter Wittauer" und unten "Petter Widdauer" sieht man, dass oft nach "Gehör und Dialekt und Kenntnis" aufgeschrieben wurde.

Es gibt diese obere im Auftrage der Franzosen erstellte Tabelle über Wittau und Menzerath (hier nicht aufgeführt). Diese liegt im Monschauer Stadtarchiv. Am 04.07.2008 wurde diese freundlicherweise vom Mützenicher Heimatforscher Karl Schütt an B.T. digital übergeben. In Widdau kannte die niemand mehr.
Danach gibt es 13 Häuser in "Wittau", die wohl den aufgeführten Personen gehörten.
Diese Zahl 13 Häuser ist nicht sehr abweichend von der Zahl 16 Häuser, die wohl für das Jahr 1938-1945 für Widdau richtig ist.

Die handgeschriebenen Hausbesitzer in 1794 von oben hier in lateinischer Schrift:
1 Wwe Franz Peter Dunkel Hälften Hub. Clasen
2 Peter Wittauer
3 Christoph Kreuz
4 Niclas Clasen (ohne weitere Angaben)
5 Niclas Clasen (bewusst zweimal aufgeführt. Mit weiteren Besitz-Angaben)
6 Joh. Försters Erben
7 Pastorath (ohne weitere Angaben)
8 Joh. Röder
9 Joh. Jansen
10 Gerh. Drehsen
11Joseph Mertens
12 Marcs Clasen
13 Jacob Gilles

Anmerkung von Bernd Tesch im Juli 2008: Die Fragen, die für die Geschichte der Menschen in Widdau zu klären wären: Wer kennt die Nachfolger dieser Menschen oben bis heute als Stammbaum ?

1815  Widdau kommt zu den Preußen
Nach der französischen Besetzung 1794-1814 fiel aufgrund des Wiener Kongresses Westfalen und die Rheinprovinz an die Preußen. Diese behielten wohl die fast "1000-jährige Verwaltung" des Monschauer Landes bei. Der Regierungsbezirk Aachen wurde in 12 Landkreise aufgeteilt. Vermutlich wurde wohl auch die alte Aufteilung der Gemeinden / Bürgermeistereien beibehalten. Der Landkreis Montjoie bestand 1816 aus 12 Bürgermeistereien, z.B.: Dedenborn (mit Hechelscheid, Rauchenaul, Seifenaul, Woffelsbach); Eicherscheid (mit Hammer); Höfen (mit Heidgen, Rohren); Imgenbroich (mit Conzen, Eschweid, Menzerath, Mützenich, Widdau).
Widdau gehörte kirchlich zu dem näher gelegenem Ort Rohren und dessen Pfarrei St. Cornelius.

1822  Brücke über den Roerfluß für Fußgänger und Reiter
Wittau gehörte zu Imgenbroich. Daher wird in Wittau eine Brücke über den Roerfluß für Fußgänger und Reiter gebaut. Hierzu steuert Völl & Co 1/9 zu den Kosten bei.
Anmerkung B.T.:
Die steinernen Uferauflager einer dieser Brücken unten waren in 2007 ca. 20 m mehr Richtung Hammer als die heutige Brücke noch zu erkennen.

1829   Weg entlang der Rur von Widdau bis Hammer und Einruhr
"Weiter geht 's der Rur entlang bis Hammer und Einruhr". Zitat aus der Chronik "Imgenbroich" von Balthasar Hürtgen (Hardcoverbuch, 1930, Rethel-Verlag, Aachen)). Es gab also einen Fußweg ! Fuhrwerke mussten öfter durch den Fluss.

1852 Katholische Einwohner 83 in Widdau. 16 Häuser.

1853   Bau einer hölzernen Fußbrücke
Wittau gehörte zu Imgenbroich. Paul Strauch aus Imgenbroich baute zwischen Grünental und Widdau eine hölzerne Fußbrücke.

1860   Sieben hölzerne Kreuze des " Widdauer Herrgottschnitzers" für Widdau.

Leider nicht: Das letzte der "Sieben hölzernen Kreuze für Widdau von ca. 1860. Foto: B.T. in 01.08.2005
2012: Hinter den Beinen steht eingeritzt: 1899. Der Widdauer Herrgottschnitzer Jöckembsche" Jakob Clößgen aber starb schon schon 1865.
Der langjährige Irrtum wurde von H-J. K. dazu verbreitet, es sei das letzte Kreuz von ihm.

Der "Widdauer Herrgottschnitzer" schnitzte offensichtlich "Sieben hölzerne Kreuze für Widdau". In 2006 erzählte mir ein Niederländer, der oberhalb von der Gaststätte Küppers ein Haus in ca. 2004 als Freizeitzweithaus gekauft hatte, dass vor seinem Haus in 2006 das letzte der sieben Kreuze umgestürzt ist. Er hat es wieder repariert und aufgestellt, da "es hierher gehört" und das letzte der sieben Kreuze ist. Das Kreuz ( ca.120 cm hoch) mit aufgenageltem Christuskörper aus Holz (ca. 60 cm) wird überdeckt von einem kleinen Holzdach.
Meine Nachfragen bei älteren Menschen in Widdau ergaben, dass diese nicht genau wussten, wo die anderen sechs Kreuze gestanden haben. Auch von der "Bedeutung der sieben Kreuze " wusste keiner mehr etwas.
Bei der Bearbeitung der Geschichte der alten Häuser fand ich ein Foto von Scheibler vor 1944 mit einem weiteren Kreuz vor dem früheren Haus 02 in Widdau. www.hammer-eifel.de/Widdau/Widdau--Haus02-Dorfstrasse17Beschreibung.htm
Ein drittes Kreuz ist abgebildet auf einer Postkarte von Widdau. Diese besitzt ein Polizist Hermes in Kalterherberg, der diese leider nicht für die Geschichte zur Verfügung stellt. Das Alter der Postkarte ist mir unbekannt.


Der Widdauer Herrgottschnitzer:
"Jöckembsche" Jakob Clößgen
Sohn von Wilhelm Clößgen und Petronella Kirch aus Rohren
Geb. 16.03.1796 in Rohren. Gest. 16.05.1865 in Widdau
Verh. in erster Ehe mit Agnes Foerster (aus Rohren). Sie starb früh.
Verh. in zweiter Ehe mit Anna Maria Fischer (aus Haus 08 in Widdau) am 19.04.1856 in Imgenbroich.
Möbelschreiner. Der "Herrgottschnitzer aus Widdau"
Wohnte in Haus 07.

Laut Eremit am hohen Venn (1938, Nr. 2, S. 31) war dieses Haus mit Strohdach zu dieser Zeit das erste Haus in Widdau, wenn man von Rohren kam. Hier wohnte der Schreiner Jacob Clößgen mit Anna Maria Fischer (aus Haus 08 in Widdau). Er heiratete sie mit 60 Jahren in 1856 und war zu ihr ins Haus 07 gezogen.

1794 kam die Franzosen als Besatzer, 1821 die Pressen. In 1848 gab es den deutsch-dänischen Krieg und eine Revolution in Deutschland durch Bauernaufstände aus. Die Bauern verweigerten Fronen und Abgaben. Die Aufstände wurden durch Militär erstickt. Es gab schwere Zeiten danach.
Die Kräfte von Jacob Clößgen reichten nicht mehr aus, Möbel mit Schnitzereien herzustellen. So machte er die damals besten Heurechen.
Irgendwann verschönerte ein Schnitzwerk seine Haustür mit der Darstellung eines Pelikans, der sich zur Sättigung seiner Jungen die Brust geöffnet hatte. Sein Gottvertrauen, seine Zuneigung zum Kreuz und seine Schnitzkunst brachten ihn dahin, zuerst Jesuskörper zu schnitzen. Danach ganze Wegkreuze. Typisch waren seine Kennzeichen wie meistens ein "Kelchsymbol unter dem Körper und ein Dach". Damals sagte man, dass es "in Widdau mehr Kreuze gab als Häuser", da jedes Haus ein Kreuz hatte, sondern auch noch einen Kreuzweg (Zusammenfassung aus "Eremit am hohen Venn" von 1938, S. 32).
P.S. Hilde Kirch, Widdau, Veilchenstr. 09, aufzunehmen. Über den "Herrgottsschnitzer von Dedenborn" finden Sie einen Artikel im Jahrbuch des Mon. Landes 1993 vom Lehrer Alfons Graß Dedenborn. Der Dedenborner Kreuzweg. Sein Name wird hier mit "Petterchen vom Ferkeshöfchen" angegeben.
Info von Albertus Mathar.

P.S. Wenn man mit "Sieben Fußfälle (Sevve Fossväll in der Eifel)" in www.google.de nachsieht, bekommt man eine ganze Menge Hinweise über deren Bedeutung.
Zusammenfassend dürfte das ein christliches Brauchtum sein, welches von Jerusalempilgern im späten Mittelalter ins Rheinland vermittelt wurde. Dieses Brauchtum stellte einen Bittgang durch die Dorfstraßen oder die Flur dar, wobei an sieben Wegekreuzen , Kapellen oder Heiligenhäuschen , den sogenannten Fußfällen, jeweils einer Station des Leidensweges Christi in Jerusalem betend gedacht wurde. Der Gang zu den Sieben Fußfällen ist eine der ältesten Formen des Kreuzwegs . Da das Sterben früher eine ganz andere Bedeutung im Leben der Menschen hatte (es gab viel weniger Krankenhäuser oder Seniorenheime) nahm die Gemeinschaft viel mehr daran teil. So beteten die Menschen in der EIFEL mit dieser Tradition für die Genesung der Menschen ( "Herr gib dem Kranken, was ihm zum Heile dient!") oder baten auch um eine schnelle Erlösung bei sehr kranken Menschen, um ihnen einen qualvollen Tod zu ersparen. Aber auch nach dem Tode wurden die "Sieben Fußfälle" angewandt, um dem Menschen das Leben nach dem Tode vorzubereiten.
Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Fu%C3%9Ff%C3%A4lle und http://www.wegekreuze.de/einleitung/fussfall.html

Dr. Elmar Neuß: Als Lesetipp zu den 7 Fußfällen: die maßgeblich volkskundliche Untersuchung zum Thema für das Rheinland ist von Matthias Zender, wiedergedruckt in : M. Zender: Gestalt und Wandel, Bonn 1977, S. 247-257.

Eremit am hohen Venn. Nr. 02. Februar 1938: S. 30- 33.


1873 Bau der Rurtalstrasse Monschau Einruhr
Bereits 1872 haben die Menschen inklusive der Monschauer Verwaltung über den Bau der Rurtalstrasse von Monschau nach Einruhr (damals noch mit h) nachgedacht. Bereits am 13.09.1873 steht im "Monschauer Stadt- und Landbote", dass Monschauer Verwaltungsmenschen die Strecke abgegangen seien. Am 22.09.1874 geht es um Geldmittel für die Projektierung der Rurtalstrasse.

1890 ca.  Abriss der Schuppen für Schleiferei, Holzschneiderei
Vor der Widdau-Brücke lagen links-westlich an dem Belgenbach zwei große Schuppen. In diesen war ursprünglich die von dem Belgenbach betriebene Wasserkraft, welche eine Schleiferei betrieb. Wahrscheinlich zum Schleifen der großen Tuchscheren. Später war eine Holzschneiderei darin. In 1880-90 wurden sie als Scheunen benutzt. 1890 abgerissen.
Anmerkung von B.T.: In 2008 sieht man an der Westseite des Platzes neben dem Belgenbach bevor er in die Rur mündet, größere Aufschichtungen von Steinen. Und oberhalb einen durch aufgeschichtete Steine gesicherten Weg. Aus damaliger Zeit noch ?

1893   Bau einer steinernen Fußbrücke
Widdau gehörte zu Imgenbroich und war über die Rur durch eine schmale hölzerne Fuhrbrücke verbunden. Die Fuhrwerke mussten durch die Ruhr fahren. In diesem Jahr gab es einen Provinzialzuschuss von 3.000 MK für eine stabilere Brücke.
Es war wahrscheinlich für die steinerne Brücke, die Theodor Strauch Ende der 1890er baute. Sie exitiert prinzipiell noch in 2013.

1896   Bau einer steinernen Fußbrücke
Erst in diesem Jahr waren alle Materialien da und der Bürgermeister Kremer von Imgenbroich führte eine Ausschreibung für Bauunternehmer aus. Die stabilere Grünenthalbrücke Imgenbroich-Ruhr dürfte 1896 / 7 fertig geworden sein.



1900-1999

1904 Todesangst-Grotte = Ölberg-Grotte gebaut
Die Zeitung vermeldet, sie wurde von "von einem Pfarrangehörigen erbaut". Die "naturgetreuen Felsimitationen wurden in wahrhaft künstlerischer Form von der Firma Jötten-Venedy in Granderath hergestellt. Die Grotte wurde in 1904 gebaut und am Annafest eingeweiht. In einer Zeitungsanzeige bedankten sich die Widdauer beim Pfarrer Franz-Josef Hesseler von Rohren für die Bemühungen beim Bau und der Ausstattung.
Pastor Hesseler hat das bauen lassen, um den älteren Menschen von Widdau den steilen Weg zur Pfarrkirche in Rohren zu ersparen und ihnen eine Stätte des Gebets zu schaffen. Monika und Hans Krings aus Widdau betreuen die Grotte in Widdau (2010). Im Buch "Kirchen und Kapellen im Stadtgebiet Monschau" (Hans Schiffer, 2005, S. 203) wird gesagt, dass jährlich am Karfreitag eine Prozession von Rohren dahin zieht. Weiterhin: Zur Errichtung der Grotte schafften im Jahre 1903 Fuhrleute aus Rohren und Widdau 80 Fuhren Bruchsteine und ca. 30 Fuhren Sand aus der Rur an die Baustelle".

1914-1918
In Monschau war 1891 eine Seidenfabrik (heute "Parkhaus Seidenfabrik”) gebaut worden. Diese war in der Nachkriegzeit eine wichtige Arbeitsstelle für Frauen in Widdau. Da diese Fabrik im Schichtenbetrieb lief, mussten sie auch nachts auf Waldwegen und später entlang der Ruhr zur Arbeit gehen.

1917

Anna Gertrud Stoltzen (Geb. Röhrlich in Widdau) mit Theodor Stoltzen. Foto 1917 ca. Foto Archiv Patrick Laschet.

Nach der Pensionierung lebten sie wieder in Widdau. Aber Theodor Stoltzen starb in Hammer.

1917

Hammer 1917. Familie Theodor Stoltzen vor der Dorfschule in Hammer 1917. Linkes Gebäude Haus 15, die Dorfschule. Dahinter rechts die Kirche, Haus 14. Sohn Carl Michael, Eheleute Stoltzen, Tochter Hedwig mit Besen. Foto Archiv Patrick Laschet

1922


Hans Stoeben 1922 vor der Waldschenke in Montjoie. Gemeindeförster von Monschau und daher Revierförster von Widdau und Hammer. Wohnhaft zuerst im Eigentum Waldschenke in Monschau. Später in der ehemaligen Tuchfabrik Grünental bei Widdau.
Oben: Original-Postkarte 1922 mit unten Blick auf das Rurtal Richtung
Widdau. Unten: Ausschnitt aus der Postkarte von Montjoie 1922 aus dem Archiv von von G. M. Dieser stellte mir die Postkarte freundlicherweise am 27.09.2008 zur Verfügung

1923
Elektrizität in Widdau.

1928

Widdau im Hintergrund in 1928. Links Georg Klinkenberg mit Franz Bimmermann (Vater von Sera Bimmermann, verh. später mit Georg Klinkenberg in Hammer). Re: Franz Klinkenberg, Bruder von Georg. Alle bei einer der häufigen Wanderungen / Urlaube in dieser Gegend.

1934   80 Einwohner in Widdau. Quelle: Ortschronik Imgenbroich.

Foto Archiv Roland Kawaleck in Hammer.

1939
Bau der Rurtalstrasse Hammer - Widdau
Die heutige Grünentalstrasse in Hammer war früher nur ein Forstweg. Die Rurtalstrasse Grünenthal – Hammer - Dedenborn wurde durch die Organisation TODT neu verlegt und gebaut. Die "Organisation Todt" (OT) entstand im Mai 1938, als Adolf Hitler den durch den Autobahnbau bewährten Fritz Todt mit den Arbeiten für den bis dahin von der Wehrmacht geleiteten Bau des Westwalls beauftragte. In diesem Zusammenhang wurden auch erste Wasserleitungen in Hammer verlegt. Nachdem der Forstweg ausgebaut war hiess er „Neuer Weg“. Erst später Grünentalstrasse. Früher gab es einen Weg "Hiernraff", der bei Magret + Michael Idon hoch ging, dann über die heutige Asphaltstrasse Grünentalstrasse runter, über das Grundstück Mehr dazu hier: Wie gross so ein Aufwand war, konnte man daran ableiten, dass in Hammer ca. 150 m oberhalb des Beginns des Rittweges an der Dedenbornerstrasse nach dem Friedhof rechts eine Holzbaracke erreichtet worden war, wo ca. 1000 Soldaten und Arbeiter untergebracht waren. Dieses nur zum Bau der Rurbrücke und Strasse von Hammer bis Grünenthal bei Widdau. - Der Endzustand war ein mit Sand uns Steinen befestigter Weg.
B.T. konnte auf keiner Karte vor 1939 bisher eine Verbindung zwischen Hammer und Widdau an der Rur als Weg bisher eingezeichnet finden.

17.05.2007 Willi Lauscher erzählte mir, dass man vor dem Strassenbau Hammer - Dedenborn 1939 mit einem Pferdefuhrwerk vierzehn Mal durch das Rurbett musste, um Dedenborn zu erreichen.


1944   Krieg in der Eifel
Mitte September schlagen die erste Raketen ein. Ab Anfang Oktober Evakuierung der Bevölkerung.
Auf einer Tafel des Naturlehrpfades um Rohren steht in 2006 ein Schild, welches auf Kriegsschäden hinweist. Dort steht, dass amerikanische und deutsche Soldaten vom 12.09.1944 - 23.02.1945 in der Nord-EIFEL kämpften.

16.12.1944   Beginn der Ardennenoffensive

1944
Es wurden fast alle Häuser beschädigt, aber es sind nur zwei Häuser in Widdau total abgebrannt, die nicht wieder aufgebaut wurden:
Haus ?? von Clemens Peters. Und Haus ?? von Peter Kirch. Beim Vorrücken der Amerikaner wurde die steinerne Brücke von 1896 zur Hälfte durch deutsche Truppen gesprengt.

31.01.1945  Die Amerikaner nehmen Widdau ein. Der letzte Soldat Conny Valter erzählt.
Am 13.07.2009 erzählt mir der in Monschau wohnende Conny Valter (Geb. 1925) mit 84 Jahren als Augenzeuge: Ca. 2,5 Monate war ich in
Widdau als Soldat des Festungsnachrichtenstabes. Ich musste die Bunker untereinander verkabeln. Widdau war zuletzt bereits evakuiert. Mit einem Feldwebel und 2 Männer waren wir die letzten drei Soldaten in Widdau . In der Zeit wohnten wir unten im Keller im Stall bei Küpper. Das Dach war durch Granaten etwas zerstört. Zwar waren nach meiner Erinnerung in Widdau keine Häuser völlig zerschossen, aber viele Häuser waren durch Granaten beschädigt. Die Vorgänger-Soldaten hatten die einzige Kuh dort meterhoch mit Heu eingepackt, damit sie durch Granatensplitter nicht verletzt wurde. Die Kuh ernährte uns Soldaten täglich mit Milch. Andere Nahrung musste einer von uns drei Soldaten täglich mit einem Schlitten aus Gemünd selber holen. Auf einem dieser Wege durch Hammer, wo viel mehr Häuser zerstört waren, wurden ca. 20 Menschen von der Front in einem LKW gebracht und auf dem Friedhof an der Mauer zum Hang in einem Massengrab einfach so ohne Särge beerdigt.

Am 31.01.1945 um 03.30 Uhr morgens klopfte oben jemand an die Tür. Ich, Conny Falter, öffnete die Tür in Hemd und Hose, weil wir annahmen, dass es unsere Leute waren. Aber es waren Amerikaner. Ich hob als damals 19-jähriger meine Hände und durfte nicht mehr in den Keller, um mir im Januar immerhin meine warme Kleidung zu holen. Die nächsten Tage fror ich erheblich. Nachdem meine beiden Kameraden auch oben waren, schmissen sie noch zur Sicherheit eine Granate in den Keller. Wir kamen in amerikanische Gefangenschaft.
Erst im Nachherein erfuhr ich, dass die Soldaten des letzten Gefechststandes bei Haus Grünenthal schon vorher ihren Stand verlassen hatten. Sie hatten uns aber nicht darüber informiert.

1946 Die in Widdau geborenen gefallenen Soldaten des 2. Weltkriegs:
Laut der Namensliste aller Kriegstoten im Monschauer Buch fielen diese Soldaten:
Emil Foerster (Geb. 14.01.1914)
Joseph Peters (Geb. 28.11.1920)
Carl Robert (Geb. 15.05.1910)

01.06.1946  Das Amt Imgenbroich nimmt seine Verwaltungstätigkeit wieder auf.

1950
Widdau hat 92 Einwohner.

1950
   Rur-Brücke instand gesetzt
Die 1944 zerstörte Rur-Brücke bei Grünental in Widdau wurde instand gesetzt. Sie ist wie in 2013. Allerdings ist sie seit 2012 so verändert worden, dass sie nur noch einspurig befahr ist.

1953-1957
Die Verbindungsstrasse von der Rurbrücke bei Widdau über Widdau nach Rohren wurde in Teilen verbessert und verbreitert. Asphalt gab es erst 1957.

1956   ca. 15 Häuser in Widdau
Zu dieser Zeit existierten nur ca. 15 Häuser mit den nachfolgenden Bewohnern. Damals gab es nur eine Strasse, die Dorfstrasse. Und die Häuser hatten durchlaufende Nummern. In welchen Hausnummern die nachfolgende Menschen wohnten, konnte ich in 2006 noch nicht feststellen, denn es gibt jetzt drei Strassen mit neuen Hausnummern. Die 29 Namen wurden mir in dieser Reihenfolge genannt, da sie offensichtlich wohl hintereinander wohnten.

+ Haus 06. Kirch, Klara und Karl.
? Haus 07. Peters, Maria und Karl
+ Haus 08. Förster, Margarete und Hermann
+ Haus 07. Förster, Maria und Karl (geb. 1901).
+ Haus 09. Carl, Ottilia und Josef.
+ Haus 04. Förster, Gertrud und Hermann
+ Haus 02. Kirch, Agnes und Josef
+ Haus 01. Förster, Gertrud und Johann (Tochter Josefine).
+ Haus 10. Kirch, Maria und Josef
+ Haus 15. Lauscher, Maria und Leo
+ Haus 14. Theissen, Anna und Johann
+ Haus 13. Küpper, Elisabeth und Josef
+ Haus 11. Jörres, Sophie und Franz.
? Haus 12. Lauscher, Margarethe und Matthias

1958
Widdau wird von Rohren an die Wasserleitung angeschlossen. Bis dahin hatte man einen großen Brunnen und zig kleine, private. Für die Tier sammelte man das Wasser. Die Kanalisation erfolgte erst 2008.

1969   Bau der Teerstrasse von Hammer nach Widdau
Die Schotterstrasse von Hammer nach Widdau wurde ca. Ende der 60ziger geteert.

1972.01.01   Gebietsreform: Landkreis Monschau aufgelöst. Landkreis Aachen gegründet.
Landkreis Monschau wird durch die Gebietsreform des Landes NRW aufgelöst. Der größere Kreis Aachen entsteht aus den früheren Kreisen Monschau und Aachen und den Gebietsteilen Jülich, Düren, Geilenkirchen / Heinsberg und Schleiden. Der Landkreis Aachen umfasst in 2003 genau 7 Städte und zwei Gemeinden mit 550,64 qkm und 285.954 Einwohnern.

1972(3)-1978-2001   Kapelle in Widdau gebaut
Die Hubertuskapelle in Widdau wurde nach den Plänen von Architekt Karl Nießen erbaut und vom Weihbischof Buchkremer eingeweiht.
Sankt Hubertus ist auch der "Schutzpatron der Jäger". Der nach 1950 gegründete Kapellenbauverein sammelte Spenden und konnte 1972-3 mit dem Bau gebinnen. 2001 wurde eine Glocke eingeweiht. - Die vieleckige Halle bietet einen Vorraum und einen durch Glas abgetrennten Gebetsraum. "In Anpassung an das Geländegefälle wurde der Bau mit der Achse von Süd-Westen nach Nord-Osten ausgerichtet. Sowohl den Einheimischen als auch den Touristen und Wanderern dient die Kapelle als Stätte der Andacht und des Verweilens". Ca. 30 Sitz- und 30 Stehplätze" (Hans Peter Schiffer, 2005, S. 198-202, die ausführlichste mir bekannte Beschreibung).


Foto.: B.T. 01.08.2005 Kapelle in Widdau



2000-2020

2002.02.17  Erster Besuch bei Gaststätte Küpper
Patricia Govers-Tesch und Bernd Tesch besuchen erstmalig die Gaststätte Küpper. Das ist das einzige Restaurant in Widdau. Sehr gemütlich mit Ofen und kleinen Fenstern. Die Inhaber sind Christel und Hermann-Josef Küpper. Tochter Birgit arbeitet dort auch. Es sind unsere ersten Nachbarn, denn man könnte eine Schnur von unserem Haus in Hammer 3 km weit zu Küppers spannen ohne dass noch ein anderes Haus dazwischen steht.
In dem Winkelteil des Fachwerkhauses gibt es ein "privates Museum" von Hermann-Josef. Er hat viele alte, schöne Dinge aus der Eifel und Umgebung gesammelt und dort sehr schön präsentiert. Leider stehen keine Bezeichnungen an den Gegenständen. Auch nicht die Geschichte, woher das Teil jeweils stammt. In diesen Räumen, die man auch für private Feste bestellen kann, steht auch ein grosser, wärmender Ofen. Draußen kann man wunderbar auf einer Terrasse sitzen und in das Rurtal schauen. Die Gaststätte ist ein Kleinod in dieser Eifelgegend und ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der Holzbank draußen steht "300 Jahre":
Wir saßen an einem kleinen, runden Tisch mit Leuten. Als die Frage nach dem woher kam, erzählten wir stolz, dass wir aus Hammer kämen, wobei unsere Gegenüber an diesem Tisch sich als Reiner und Hannelore Steffen ebenfalls aus Hammer vorstellten. Sie nahmen uns mit ihrem Auto zurück.

2005

Altes Steinhaus wunderschön restauriert. Foto: B.T. 01.07.2005

2006    ca. 35 Häuser in Widdau

2007    ca. 62 Einwohner plus Häuser und ca. 20 Menschen mit zweitem Wohnsitz

2007



Fotos: B.T. 02.12.2007 Küppers Gaststätte, Aussicht ins Rurtal zum Hammer-Nachbar Tesch und Viehstall

2007   Besuch bei Küpper im Sommer

Fotos B.T. 2007: Gaststätte Küpper

2008   Schöner Steingarten von Scheeren

Der gepflegte und schöne Steingarten von Scherer an der Durchgangsstraße nach Rohren, an dem sich so viele Menschen erfreuen. Foto B.T. 2008.


Schönes Teil im Hauseingang in Widdau bei Frau Waltraud Lauscher.
Foto: B.T.  01.08.2008

2008
 
Fotos: B.T. 01.07.2008 Schöne Holz-Wegweiser in Widdau

2008   Kanalisation
In Widdau wird die Kanalisation gelegt. Daher ist die Durchgangsstraße nach Widdau-Rohren oft nicht befahrbar. Die zuständige Firma aber tut nach Feierabend um 17.00 Uhr und an Wochenenden alles, um den Anliegern doch noch eine Durchfahrt möglich zu machen.

2008  Sehr altes Fachwerkhaus in Widdau



Sehr altes Fachwerkhaus Haus 15. Foto: B.T. 02.02.2008
Es soll unter Denkmalschutz stehen. Dringend renovierbedürftig falls es noch gerettet werden sollte. Im Inneren existiert ein Kriechkeller, was früher üblich war, da darin nur Nahrung und / oder Feuermaterial lag. Der vordere Teil zur Strasse war "die gute Stube". Im anschließenden Teil waren die Tierräume. Ein noch selten erhaltener Anblick: Es sind noch die Behälter zu sehen aus denen die Kühe tranken (Foto rechts).
Die letzten Eigentümer, die darin lebten, sollen Leo Lauscher, verh. mit Maria Lauscher (geb. Küpper) bis ca. 1990 gewesen sein.

2008.07.29
Über google.de finde ich mit "Widdau und Werner und Tuchfabrik" dieses Stichwortverzeichnis" in www.gv-mon.de :
Widdau 13/30, 33/4, 1981/172, 1982/148, 1986/192, 1989/62
Unter diesen Index-Angaben wurde im Eremit über Widdau berichtet. Noch nicht von B.T. gelesen.

 
"Bestangezogene Figur in Widdau". Foto B.T. 2008.19.20
Jürgen Neuß und seine Frau Anja geb. Holtkamp saßen in Widdau gemütlich vor ihrem Fachwerkhaus noch in Arbeitskleidung, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Ein guter Grund, ihnen einmal zu sagen, dass sie mit ihren beiden Figuren vor dem Haus vielen Menschen eine Freude machen. "Und sie sind immer gut und passend für die Jahreszeit angezogen", ergänzte Jürgen.
Der alte Schleifstein mit selbstgemachtem Holzständer stammt aus Zweifall.
In einem Schwätzchen kam dann heraus, dass es eine Familienforschung gibt, die auch einige Menschen in Widdau beinhaltet. Jürgen versprach mir diese.

2009

20.02.2009
Dorfstrasse 10 steht zum Verkauf. Inzwischen verkauft an einen Mützenicher Käufer.

06.03.2009

06.03.2009 Haus 09

Handzeichnung. Vermutlich von einem Mitglied der Familie Stoeben vor 1923 geschätzt. Aus dem Archiv von G. M.
Dieser stellte B.T. die Zeichnung freundlicherweise am 06.03.2009 zur Verfügung.
Bemerkenswert ist das Steinmonument (der Bildstock = Häuschen mit Kreuz oder heiliger Figur / Madonna) rechts unter dem Baum, das die Orientierung erleichtern wird.

07.05.2009  Sabine Thelenz (Geb. 1973 ) aus Kohlscheid sucht ihre Vorfahren aus Widdau. Wer kann helfen ?


Anna Maria Katharina Schlößer.
Verh. mit Matthias Johann Peters aus Widdau. Foto ca. 1910-20. Archiv Sabine Thelenz.

Johann Peters

Sohn von Matthias Johann Peters wohnhaft 1883 in Widdau und Maria Katharina Lennartz wohnhaft 1883 in Widdau in Haus ??
Geb. 24.08.1852 in Widdau . Gest. ??.??.18?? . Maler.
Verheiratet seit 25.10.1883, dann wohnhaft in Burtscheid, mit Anna Maria Katharina Schlößer (Geb. 13.04.1850 in Kirchrath (Kerkrade NL). Gest. 19.03.1923 in Eilendorf. Kath. wohnhaft In Aachen), verheiratete Anna Maria Katharina Peters

Anna Maria Katharina Schlößer
Tochter von Franz Schlößer und Anna Loenohra Königs
Geb. 13.04.1850 in Kirchrath (Kerkrade NL). Gest. 19.03.1923 in Eilendorf.
Verheiratet kath. seit 25.10.1883, dann wohnhaft in Aachen mit Johann Peters, verheiratete Anna Maria Katharina Peters

Mindestens 1 Kind von Johann und Anna Maria Peters
Helena Peters
Tochter von Johann Peters und Anna Maria Katharina Schlößer
Geb. 15.03.1895 in Freund. Gest. 22.06.1963 in Aachen
Verheiratet mit Andreas Storck

2010

Wald Weg.
Ende Juni wurde mit großen Maschinen in ganz kurzer Zeit ein wunderschöner Fichtenwald gerodet. Das Foto ist von der Strasse von Hammer aus geschossen. Hinter den aufgetürmten Balken im Hintergrund führt die Strasse von der Rur-Brücke hoch nach Widdau. Foto B.T.


2010.04.22 Oma Christel und Opa Herrmann-Josef Küpper bringen den Enkelkindern spielend bei, wie man geladene Holzstücke ablädt. Und alle dabei helfen. Foto B.T.

2011


Widdau Belgenbach mit Hochwasser. Januar 2011. Foto B.T.

2013
2013.04.20
Monschauer Geschichtsverein hat seine jährliche Hauptversammlung in Widdau. Vortrag über den Bau der Rurtalstrasse Monschau-Widdau.

In jedem Jahr findet die jährliche Hauptversammlung des Monschauer Geschichtsvereins in einem anderen Ort statt. 2013 in Widdau. Vor ein paar Jahren hatte ich vorgeschlagen, dass bei dieser Hauptversammlung jeweils ein Referent über den Ort berichten sollte. Das war nun um zweiten Mal so: Wunderbar! Auffällig war, dass (soweit ich das beurteilen konnte) kein Widdauer Bürger dabei war. Wann und wie wurden die informiert ?
Es waren ca. 40-45 Mitglieder anwesend. Berichtet wurde auch, dass die Mitgliederzahl des Geschichtsvereines sich verringert. Wie verständlich, denn die Monschauer website des Geschiochstvereins wurde erst vor ein paar Jahren gegründet. Ihr Aussehen = ihre Verpackung hat sich seitdem kaum verändert. Folgende Vorschläge wurden bisher abgelehnt: Ein Diskussionsforum für Interessierte dort einzurichten. Eine Tabelle / Liste auf freiwilliger Basis einzurichten, wer über welche Kenntnisse verfügt. Wer sich wofür interessiert. Eine ausführliche Linkseite zu geschichtlich-interessanten Informationsquellen zum Monschauer Land, etc. anzugeben. So wie das bei anderen Geschichtsvereinen und überall im Internet üblich ist. Wie soll man ohne "moderne Aufmachung" mit Forum, Linkseiten, Anschluss an Twitter und facebook (es gibt da bereits 10 Geschichtsvereine) heutzutage noch Mitglieder bekommen ? Insbesondere junge Menschen ?

Ein in Widdau geborener, pensionierter Herr K. berichtete: Seine Muttersprache sei Monschauer-Widdauer Platt. Allerdings sei er vor 50 Jahren von Widdau nach Koblenz gezogen und hätte bis ca. 1984 "keine heimatlich-nostalgischen Heimatgefühle" gehabt. Dann hat er eine geschichtlich wertvolle Tonband-Aufzeichnung von 4 Stunden mit drei älteren Widdauern in Widdauer Platt organisiert. Dort erzählen diese über die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg und auch die Bewohner der ca. 17 Häuser in Widdau damals. K. hat es nicht geschafft, die drei Widdauer Altvorderen zu einem weiteren, allseits beabsichtigten Gespräch rechtzeitig zusammen zu trommeln. 1987 waren alle drei tot.

Dieses Tonband ruhte unbearbeitet bis ca. 2010, 26 Jahre. Erst nachdem in dieser website eine Beschreibung der ca. 17 Häuser von Widdau mit Namensfolgen der Bewohner und Fotos bereits dargestellt hatte, begann er - aufgeschreckt - mit der Aufbereitung des Tonbandes. Wie schön, dass die Tonbanddaten nach so langer Zeit noch existierten ! Der Inhalt und die Auswertung des Tonbandes wurden im Monschauer Jahrbuch 2012 gebracht. Interessant für Neulinge ohne Anschluss an Webseiten: Es gab vielleicht 20 % neue Infos aus Archiven. K. verschwieg den Lesern, dass 80 % seiner Infos - angereichert mit zig Fotos - bereits auf dieser website standen: Geschichte der alten Häuser 01-17a und Menschen von Widdau ab 1617-1627 . Er vermittelte den Lesern auch den Eindruck als würde die Geschichte der Menschen und Häuser von Widdau erst ca. 1900 vor ca. 2-3 Generationen beginnen.

Ich war sehr gespannt auf den angekündigten Vortrag vom Widdauer K. über den Bau der Rurtalstrasse. Hochinteressant waren seine aus Archiven / Zeitungen gewonnen Infos, dass die Menschen inklusive der Monschauer Verwaltung bereits 1872 über den Bau der Rurtalstrasse von Monschau nach Einruhr (damals noch mit h) nachgedacht hatten. Bereits am 13.09.1873 steht im "Monschauer Stadt- und Landbote", dass Monschauer Verwaltungsmenschen die Strecke abgegangen seien. Am 22.09.1874 geht es um Geldmittel für die Projektierung der Rurtalstrasse.
Parallel oder alternativ wurde damals darüber nachgedacht, Monschau zum "Eisenbahnknoten" zu machen und eine Rurtal-Eisenbahn zu bauen. Der kleine Einblick endete mit einer Information, dass K. 1953-61 noch auf einer gelben Naturstrasse mit dem Fahrrad von Widdau nach Monschau gefahren sei.
Präsentiert wurde der ca. 45-minütige Vortrag neben einem konstanten Selbstlächeln auf einer weißen Leinwand von max ca. 2 x 2 m. Dabei war die Projektionsfläche der Bilder der mäßigen Reproduktionen von Zeitungsausschnitten und Handschriften ca. 1 m breit x 50 cm hoch. Die Sitzordnung war so ungünstig, dass ca. 30 % überhaupt nichts sehen konnten. Aber diese haben nichts verpasst, denn das war so unmöglich klein präsentiert, dass selbst die Hochinteressierten genau vor der Leinwand nichts auf den Bildern nachlesen konnten. Vollkommen fehlten Fotos der Rurtalstrasse vor und nach dem Bau. Und von den Menschen, die sie gebaut hatten. Man hätte diese mangelhafte Bilddokumentation so besser ganz weggelassen. - Alles wurde übrigens bereits dokumentiert in www.hammer-eifel.de (Geschichte).

Ein Besuch ist der Präsentationsort Widdau immer wert: Das Gasthaus Küpper mit dem "Privatmuseum" von Hermann-Josef Küpper mit einem wunderschönen Blick über das uralte Rurtal. B.T.

2013


Strasse Rohren - Widdau - Rurtal - Richtung Hammer

2013.05.06 Blick von der Strasse Rohren nach Widdau ins Rurtal nach Osten Richtung Hammer
Widdau liegt links weit ausserhalb des Bildes. Hammer liegt am Ende des Bildes im Rurtal unten. Das Tal war angewärmt und ein Regenschauer hatte es abgekühlt. Die gespeicherte Wärme im Tal verdunstete die herunter gekommene Feuchtigkeit. Als langsam aufsteigender Nebel zu sehen.

2016

2016.Febraur: Blick von der Strasse von Hammer nach Eicherscheid. Foto Patricia-Govers-Tesch


Es gibt noch viel zu tun ! Ich freue mich über jeden Beitrag und Baustein. Wesentliche Beiträge werden selbstverständlich mit Namen versehen.

Bitte bei Bernd Tesch melden   wer hier etwas hinzufügen könnte.

Detailseite der website: http://www.hammer-eifel.de