Vor 15 Milliarden Jahren bis 1989 Die
Geschichte vom Nachbarort Hammer und die von Widdau dürfte bis dahin in
den Anfängen gleich, später "ähnlich" verlaufen sein.
1900-1999
Geschichte der Menschen und Häuser von Widdau
ab 1531 Wittau / Widdau wird erstmalig
erwähnt.
In einer Liste wird erwähnt, dass Jan in dem Weytauwe in der wydauer hoidt gewohnt haben kann. Erste Quelle dazu ist B.T. unbekannt.
Zum Vergleich: Nachbarort Hammer wurde 1463 durch das Hammerwerk urkundlich erwähnt.
Es ist anzunehmen, dass Widdau unter dem Landausbau der "Jülicher Besetzung" entstanden ist. Wie auch Rohren (1521), Widdau (1531), Pleushütte (1531), Rauchenauel (1549), Dedenborn (1557), Seifenauel (1564).
Quelle: Vermutlich Forschungsergebnisse von Dr. Elmar Neuß.
1617-27 ca. Geburtsjahre der ersten vier bekannten Widdauer. Aus Forstmeister-Rechnung des Jahres 1647-48.
Namensliste des Kreises Monschau nach der Forstmeister-Rechnung des Jahres 1647-48.
Aufgeschrieben in "Eremit-Venn" Nr. 33. Jan. 1961, S. 4-14.
Hubert Ubach. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Marx Widdawer (Weidewer). Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Hartell Neuß. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Claisen Hubert Ubach. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Hubert Thoniß. Gewohnt in Haus ?. Geb. ca. 20-30 Jahre vor 1647-48 ?
Aus dieser Forstmeister-Rechnung ist zumindestens sicher zu sehen, dass
diese Menschen Holzarbeiter oder / und Köhler waren.
1646 ca. Geschätztes Geburtsdatum der ältesten bekannte Menschen in Widdau aus den Aufzeichnungen von Günter Krings.
"Claßen Nelles" Clahsen Cornelius
Sohn von Agnes (aus Imgenbroich-Hargard) und Paul Clahsen (aus Imgenbroich)
Geb. in Widdau. Getauft
1646.08.12 in Konzen. Gest. 1717.05.20 in Widdau
Verh. mit "Mergen" Maria Neumann aus Imgenbroich-Hargard am 15.07.1670 in Konzen
Wohnort Widdau
Gemälde im Stadtarchiv Monschau.
Mathias Peter Offermann
Geb. 1735. Gest.1806.
Verh. 1760 mit mit Elisabeth Roel aus Köln (Gest. 1791)
Mathias Peter Offermann war der Neffe von Johann Heinrich Scheiblers Frau, Maria Agnes Scheibler (Geb. Offermann)
Man nennt ihn den Erbauer der Tuchfabrik Grünenthal. Aber bereits sein
Grossvater Mathias Offermann hatte dort Ländereien gekauft. Sein Vater
Peter Offermann Peter Offermann hatte bereits 1963 eine Walkmühle, Wollwäscherei und Färberei in Grünental
erstmalig ertsmalig gebaut. Er wurde im Volke "das Bauherrchen" genannt
(1763 ist Buchinfo. 1794 ist Stadtarchiv Monschau-Info).
Er in Imgenbroich baute er den Wernershof, den er nach seinem Schwiegersohn benannte.
1763 Tuchfabrik Grünental wird erstmalig erbaut durch Peter Offermann
Am
22.09.2008 fand B.T. erstmalig ein wunderbares Buch über "Imgenbroich":
Eine Chronik über "Imgenbroich" von Balthasar Hürtgen (Hardcoverbuch,
1930, Rethel-Verlag, Aachen. Genaue Geschichte 250-254). Hierdrin wird
die Geschichte der Tuchfabrik bis 1929 erzählt. Ich hoffe die Zeit zu
finden, das auszuarbeiten und hier darzustellen. Die Vermutung liegt
nahe, dass Arbeiter von Grünental auch in Widdau Häuser hatten.
1763
Karte von 1763. "Wiedau" Das Land gehörte damals vermutlich einem Jülicher Fürsten. Karte gesehen auf einer Ausstellung bei KUK.
1765
Johann Lennartz und Anna Stollenwerk (Verh. Anna Lennartz)
Sohn von ? Lennartz
Geb. 1765 ca. in ? Gest. ?
Verh. mit Anna Stollenwerk (Verh. Anna Lennartz)
Vermutung: Johann und Anna Lennartz wohnen in Widdau (vermutlich in Haus 03), da die Tochter Johanna Maria Lennartz (Geb.30.03.1780) in Widdau geboren wurde.
Anna Stollenwerk
Tochter von ?? Stollenwerk
Geb. 1765 ca. in ? Gest. ?
Verh. mit Johann Lennartz
Vermutung: Wohnort Widdau, da die Tochter Johanna Maria Lennartz (Geb.30.03.1780) in Widdau geboren wurde.
1770 Wittau erstmalig auf einer Karte genannt
Auf einer Karte wird "Wittau" genannt. Diese Karte befindet sich im Buch über Rohren.
1794 - 1796 ca. Erste (erhaltene) Einwohnertabelle von Wittau
Die obere Tabelle wurde mir freundlicherweise von Karl Schütt aus Mützenich zur Verfügung gestellt. Sie soll auch im Monschauer Stadtarchiv sein.
Die obere Tabelle hat B.T. im Monschauer Stadtarchiv gefunden. Das genaue Jahr konnte ich nicht feststellen.
Die Namen beider Tabellen sind "fast" identisch.
An der Schreibweise einmal oben "Peter Wittauer" und unten "Petter
Widdauer" sieht man, dass oft nach "Gehör und Dialekt und Kenntnis"
aufgeschrieben wurde.
Es gibt diese obere im Auftrage der Franzosen erstellte Tabelle über Wittau
und Menzerath (hier nicht aufgeführt). Diese liegt im Monschauer
Stadtarchiv. Am 04.07.2008 wurde diese freundlicherweise vom
Mützenicher Heimatforscher Karl Schütt an B.T. digital übergeben. In Widdau kannte die niemand mehr.
Danach gibt es 13 Häuser in "Wittau", die wohl den aufgeführten Personen gehörten.
Diese Zahl 13 Häuser ist nicht sehr abweichend von der Zahl 16 Häuser,
die wohl für das Jahr 1938-1945 für Widdau richtig ist.
Die handgeschriebenen Hausbesitzer in 1794 von oben hier in lateinischer Schrift:
1 Wwe Franz Peter Dunkel Hälften Hub. Clasen
2 Peter Wittauer
3 Christoph Kreuz
4 Niclas Clasen (ohne weitere Angaben)
5 Niclas Clasen (bewusst zweimal aufgeführt. Mit weiteren Besitz-Angaben)
6 Joh. Försters Erben
7 Pastorath (ohne weitere Angaben)
8 Joh. Röder
9 Joh. Jansen
10 Gerh. Drehsen
11Joseph Mertens
12 Marcs Clasen
13 Jacob Gilles
Anmerkung von Bernd Tesch im Juli 2008:
Die Fragen, die für die Geschichte der Menschen in Widdau zu klären
wären: Wer kennt die Nachfolger dieser Menschen oben bis heute als
Stammbaum ?
1815 Widdau kommt zu den Preußen
Nach der französischen Besetzung 1794-1814 fiel aufgrund des Wiener Kongresses Westfalen und die Rheinprovinz an die Preußen. Diese behielten wohl die fast "1000-jährige Verwaltung" des Monschauer Landes bei. Der Regierungsbezirk Aachen wurde in 12 Landkreise aufgeteilt. Vermutlich wurde wohl auch die alte Aufteilung der Gemeinden / Bürgermeistereien beibehalten. Der Landkreis Montjoie bestand 1816 aus 12 Bürgermeistereien, z.B.: Dedenborn (mit Hechelscheid, Rauchenaul, Seifenaul, Woffelsbach); Eicherscheid (mit Hammer); Höfen (mit Heidgen, Rohren); Imgenbroich (mit Conzen, Eschweid, Menzerath, Mützenich, Widdau).
Widdau gehörte kirchlich zu dem näher gelegenem Ort Rohren und dessen Pfarrei St. Cornelius.
1822 Brücke über den Roerfluß für Fußgänger und Reiter
Wittau gehörte zu Imgenbroich. Daher wird in Wittau eine Brücke über den Roerfluß für Fußgänger und Reiter gebaut. Hierzu steuert Völl & Co 1/9 zu den Kosten bei.
Anmerkung B.T.:
Die steinernen Uferauflager einer dieser Brücken unten waren in 2007
ca. 20 m mehr Richtung Hammer als die heutige Brücke noch zu erkennen.
1829 Weg entlang der Rur von Widdau bis Hammer und Einruhr
"Weiter geht 's der Rur entlang bis Hammer und Einruhr". Zitat aus der Chronik "Imgenbroich" von Balthasar Hürtgen (Hardcoverbuch, 1930, Rethel-Verlag, Aachen)). Es gab also einen Fußweg ! Fuhrwerke mussten öfter durch den Fluss.
1852 Katholische Einwohner 83 in Widdau. 16 Häuser.
1853 Bau einer hölzernen Fußbrücke
Wittau gehörte zu Imgenbroich. Paul Strauch aus Imgenbroich baute zwischen Grünental und Widdau eine hölzerne Fußbrücke.
1860 Sieben hölzerne Kreuze des " Widdauer Herrgottschnitzers" für Widdau.
Leider nicht: Das letzte der "Sieben hölzernen Kreuze für Widdau von ca. 1860. Foto: B.T. in 01.08.2005
2012: Hinter den Beinen steht eingeritzt: 1899. Der Widdauer Herrgottschnitzer Jöckembsche" Jakob Clößgen aber starb schon schon 1865.
Der langjährige Irrtum wurde
von H-J. K. dazu verbreitet, es sei das letzte Kreuz von ihm.
Der "Widdauer Herrgottschnitzer" schnitzte offensichtlich "Sieben hölzerne Kreuze für Widdau".
In 2006 erzählte mir ein Niederländer, der oberhalb von der Gaststätte
Küppers ein Haus in ca. 2004 als Freizeitzweithaus gekauft hatte, dass
vor seinem Haus in 2006 das letzte der sieben Kreuze umgestürzt ist. Er
hat es wieder repariert und aufgestellt, da "es hierher gehört" und das
letzte der sieben Kreuze ist. Das Kreuz ( ca.120 cm hoch) mit
aufgenageltem Christuskörper aus Holz (ca. 60 cm) wird überdeckt von
einem kleinen Holzdach. Meine Nachfragen bei älteren Menschen in
Widdau ergaben, dass diese nicht genau wussten, wo die anderen sechs
Kreuze gestanden haben. Auch von der "Bedeutung der sieben Kreuze "
wusste keiner mehr etwas.
Bei der Bearbeitung der Geschichte der alten Häuser fand ich ein Foto von Scheibler vor 1944 mit einem weiteren Kreuz vor dem früheren Haus 02 in Widdau. www.hammer-eifel.de/Widdau/Widdau--Haus02-Dorfstrasse17Beschreibung.htm
Ein
drittes Kreuz ist abgebildet auf einer Postkarte von Widdau. Diese
besitzt ein Polizist Hermes in Kalterherberg, der diese leider nicht
für die Geschichte zur Verfügung stellt. Das Alter der Postkarte ist
mir unbekannt.
Der Widdauer Herrgottschnitzer:
"Jöckembsche" Jakob Clößgen
Sohn von Wilhelm Clößgen und Petronella Kirch aus Rohren
Geb. 16.03.1796 in Rohren. Gest. 16.05.1865 in Widdau
Verh. in erster Ehe mit Agnes Foerster (aus Rohren). Sie starb früh.
Verh. in zweiter Ehe mit Anna Maria Fischer (aus Haus 08 in Widdau) am 19.04.1856 in Imgenbroich.
Möbelschreiner. Der "Herrgottschnitzer aus Widdau"
Wohnte in Haus 07.
Laut Eremit am hohen Venn (1938, Nr. 2, S. 31) war dieses Haus mit
Strohdach zu dieser Zeit das erste Haus in Widdau, wenn man von Rohren
kam. Hier wohnte der Schreiner Jacob Clößgen mit Anna Maria Fischer (aus Haus 08 in Widdau). Er heiratete sie mit 60 Jahren in 1856 und war zu ihr ins Haus 07 gezogen.
1794 kam die Franzosen als Besatzer, 1821 die Pressen. In 1848 gab es
den deutsch-dänischen Krieg und eine Revolution in Deutschland durch
Bauernaufstände aus. Die Bauern verweigerten Fronen und Abgaben. Die
Aufstände wurden durch Militär erstickt. Es gab schwere Zeiten danach.
Die Kräfte von Jacob Clößgen reichten nicht mehr aus, Möbel mit Schnitzereien herzustellen. So machte er die damals besten Heurechen.
Irgendwann verschönerte ein Schnitzwerk seine Haustür mit der
Darstellung eines Pelikans, der sich zur Sättigung seiner Jungen die
Brust geöffnet hatte. Sein Gottvertrauen, seine Zuneigung zum Kreuz und
seine Schnitzkunst brachten ihn dahin, zuerst Jesuskörper zu schnitzen.
Danach ganze Wegkreuze. Typisch waren seine Kennzeichen wie meistens
ein "Kelchsymbol unter dem Körper und ein Dach". Damals sagte man, dass
es "in Widdau mehr Kreuze gab als Häuser", da jedes Haus ein Kreuz
hatte, sondern auch noch einen Kreuzweg (Zusammenfassung aus "Eremit am
hohen Venn" von 1938, S. 32).
P.S. Hilde Kirch, Widdau, Veilchenstr. 09, aufzunehmen. Über den "Herrgottsschnitzer von Dedenborn" finden Sie einen Artikel im Jahrbuch des Mon. Landes 1993 vom Lehrer Alfons Graß Dedenborn. Der Dedenborner Kreuzweg. Sein Name wird hier mit "Petterchen vom Ferkeshöfchen" angegeben.
Info von Albertus Mathar.
P.S. Wenn man mit "Sieben Fußfälle (Sevve Fossväll in der Eifel)" in www.google.de nachsieht, bekommt man eine ganze Menge Hinweise über deren Bedeutung.
Zusammenfassend dürfte das ein christliches Brauchtum sein, welches von
Jerusalempilgern im späten Mittelalter ins Rheinland vermittelt wurde.
Dieses Brauchtum stellte einen Bittgang durch die Dorfstraßen oder die
Flur dar, wobei an sieben Wegekreuzen , Kapellen oder Heiligenhäuschen
, den sogenannten Fußfällen, jeweils einer Station des Leidensweges
Christi in Jerusalem betend gedacht wurde. Der Gang zu den Sieben
Fußfällen ist eine der ältesten Formen des Kreuzwegs . Da das Sterben
früher eine ganz andere Bedeutung im Leben der Menschen hatte (es gab
viel weniger Krankenhäuser oder Seniorenheime) nahm die Gemeinschaft
viel mehr daran teil. So beteten die Menschen in der EIFEL mit dieser
Tradition für die Genesung der Menschen ( "Herr gib dem Kranken, was
ihm zum Heile dient!") oder baten auch um eine schnelle Erlösung bei
sehr kranken Menschen, um ihnen einen qualvollen Tod zu ersparen. Aber
auch nach dem Tode wurden die "Sieben Fußfälle" angewandt, um dem
Menschen das Leben nach dem Tode vorzubereiten.
Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Sieben_Fu%C3%9Ff%C3%A4lle und http://www.wegekreuze.de/einleitung/fussfall.html
Dr. Elmar Neuß: Als Lesetipp zu den 7 Fußfällen: die maßgeblich
volkskundliche Untersuchung zum Thema für das Rheinland ist von
Matthias Zender, wiedergedruckt in : M. Zender: Gestalt und Wandel,
Bonn 1977, S. 247-257.
Eremit am hohen Venn. Nr. 02. Februar 1938: S. 30- 33.
1873 Bau der Rurtalstrasse Monschau Einruhr
Bereits 1872 haben die Menschen inklusive der Monschauer Verwaltung
über den Bau der Rurtalstrasse von Monschau nach Einruhr (damals noch
mit h) nachgedacht. Bereits am 13.09.1873 steht im "Monschauer Stadt-
und Landbote", dass Monschauer Verwaltungsmenschen die Strecke
abgegangen seien. Am 22.09.1874 geht es um Geldmittel für die
Projektierung der Rurtalstrasse.
1890 ca. Abriss der Schuppen für Schleiferei, Holzschneiderei
Vor der Widdau-Brücke lagen links-westlich an dem Belgenbach zwei große Schuppen. In diesen war ursprünglich die von dem Belgenbach betriebene Wasserkraft, welche eine Schleiferei betrieb. Wahrscheinlich zum Schleifen der großen Tuchscheren. Später war eine Holzschneiderei darin. In 1880-90 wurden sie als Scheunen benutzt. 1890 abgerissen.
Anmerkung von B.T.:
In 2008 sieht man an der Westseite des Platzes neben dem Belgenbach
bevor er in die Rur mündet, größere Aufschichtungen von Steinen. Und
oberhalb einen durch aufgeschichtete Steine gesicherten Weg. Aus
damaliger Zeit noch ?
1893 Bau einer steinernen Fußbrücke
Widdau gehörte zu Imgenbroich und war über die Rur durch eine schmale hölzerne Fuhrbrücke verbunden.
Die Fuhrwerke mussten durch die Ruhr fahren. In diesem Jahr gab es
einen Provinzialzuschuss von 3.000 MK für eine stabilere Brücke.
Es war wahrscheinlich für die steinerne Brücke, die Theodor Strauch Ende der 1890er baute. Sie exitiert prinzipiell noch in 2013.
1896 Bau einer steinernen Fußbrücke
Erst in diesem Jahr waren alle Materialien da und der Bürgermeister Kremer von Imgenbroich führte eine Ausschreibung für Bauunternehmer aus. Die stabilere Grünenthalbrücke Imgenbroich-Ruhr dürfte 1896 / 7 fertig geworden sein.
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